Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe April'22 -Schwarzwald-Baar-Heuberg

41 4 | 2022 IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten Unternehmen Schubert System Elektronik GmbH Neue Produktionslinie schärft Profil NEUHAUSEN OB ECK. Elektronische Bau- gruppen sind gefragt bei der Schubert System Elektronik GmbH. Sie werden im Großteil ih- rer industriellen Computersysteme für Kunden aus dem Maschinen- und Anlagenbau sowie der Lebensmittel- und Medizintechnik verbaut. Deren Herstellungsprozess ins Unternehmen zu integrieren, hat den Mittelständler 2,2 Mil- lionen Euro gekostet: Zwei Drittel davon flos- sen in die neue Produktionslinie, mit der die elektronischen Baugruppen gefertigt werden, der Rest in den Umbau der Infrastruktur am Hauptsitz in Neuhausen ob Eck. Dort und am Standort Deggendorf entwickeln und produzieren 170 Mitarbeiter kundenspe- zifische Industrie-4.0-Lösungen – und seit Februar auch einen Teil der dafür benötig- ten elektronischen Baugruppen. „Wir haben bereits vor zwei Jahren die strategische Ent- scheidung getroffen, unabhängiger von ex- ternen Fertigungsdienstleistern zu werden“, sagt Geschäftsführer Matthias Klein. Dass dadurch die negativen Folgen globaler Lie- ferengpässe gemindert werden können, sei ein positiver Nebeneffekt. Primär möchte er mit diesem Schritt sensibles Firmenwissen besser schützen und das Unternehmen stär- ker als Anbieter sicherer Computertechnik „Made in Germany“ positionieren. „Kunden lassen Sicherheitsaspekte zunehmend in ihre Kaufentscheidungen einfließen. Hauptsache günstig war gestern“, erklärt der 47-Jährige, für den es kein Widerspruch war, in der Krise zu investieren. „Wir profitieren heute von einer höheren Wertschöpfungstiefe, können flexi- bler auf Marktanforderungen reagieren und neben Mustern und Prototypen auch kleinere Losgrößen fertigen.“ Schubert System Elektronik plant, sein Port- folio zu erweitern und rechnet aufgrund des Marktzuwachses damit, seinen Umsatz bin- nen fünf Jahren zu verdoppeln. ks Matthias Klein Hafen Kehl Spitzenumschlag gehalten KEHL. Der wasserseitige Güterumschlag im Rheinhafen Kehl hat 2021 mit knapp 4,43 Mil- lionen Tonnen nahezu das gleiche Niveau des Rekordjahres 2020 erreicht. Die Transport- menge ging um 0,1 Prozent zurück. Bei den Bahntransporten konnte ein Plus von etwa ei- nem Prozent registriert werden, insgesamt 2,3 Millionen Tonnen. Auch bei anderen deutschen Oberrheinhäfen erholte sich der wasserseiti- ge Güterumschlag: Mannheim meldete einen Zuwachs von fünf Prozent auf 7,3 Millionen Tonnen, Karlsruhe von zwei Prozent auf 6,4 Millionen Tonnen und Breisach ebenfalls von zwei Prozent auf 450.000 Tonnen. Der Kehler Hafen registrierte 2021 genau 3.768 Schiffe, sieben Prozent weniger als im Vorjahr. Die durchschnittliche Lademenge pro Güterschiff erhöhte sich um 7,2 Prozent auf 1.175 Tonnen. Nach wie vor hatten die Eisen- und Stahlwaren den größten Anteil an den umgeschlagenen Gütern (79 Prozent) vor Baustoffen (7 Prozent), Mineralölproduk- ten (5,3 Prozent), festen Brennstoffen (1,4 Prozent) und Getreide (0,9 Prozent). In den 116 Hafenbetrieben des Kehler Hafens waren zum Jahresende 4.560 Mitarbeiter beschäf- tigt, fünf Prozent mehr als im Vorjahr. ak Verpackungsspezialist hadert mit Energiepreisen und Lieferzeiten Faller Packaging mit Umsatzrekord WALDKIRCH. Mit allgemeiner Zufrieden- heit blickt die August Faller GmbH & Co. KG, kurz auch Faller Packaging, mit Hauptsitz in Waldkirch auf das Geschäftsjahr 2021 zurück. Der Hersteller für pharmazeuti- sche Verpackungen und Beilagenzettel hat seinen Gesamtumsatz um 3,3 Prozent auf 147,8 Millionen Euro gesteigert, nach 143,1 Millionen im Vorjahr. Damit blieb das Un- ternehmen zwar hinter den eigenen Erwar- tungen zurück, erzielte aber nach kontinu- ierlichen Steigerungen in den vergangenen Jahren dennoch erneut einen Rekordum- satz. „Wir machen einen positiven Haken an das Jahr 2021“, sagte Geschäftsführer Daniel Keesman. Den „leicht gestiegenen“ Gewinn konkreti- sierte er im Rahmen der Bilanzpressekonfe- renz nicht. Faller beschäftigt in Europa ins- gesamt 1.300 Mitarbeiter. An den hiesigen Standorten Waldkirch, Binzen und Schopf- heim sind es 940. Der Verpackungsspezialist investierte im vergangenen Jahr 7,8 Millionen Euro, was einer Investitionsquote von 5,3 Prozent ent- spricht. Kein leichtes Unterfangen, denn das Unternehmen hat dabei – wie viele andere Betriebe auch – mit steigenden Lieferzeiten zu kämpfen: Die üblichen sechs Monate für Maschinen hätten sich mindestens verdop- pelt. Neben Lieferengpässen speziell bei Papier und Karton beschäftigen steigende Energiekosten sowie die Lage in der Ukraine die Unternehmensleitung. Angesichts der geografischen Nähe der Standorte in Debrecen (Ungarn) und Lodz (Polen) zum Kriegsgeschehen beobachte man „besorgt und aufmerksam“, was dort passiert, sagte Keesman. Die „exorbitan- ten Preissteigerungen“ bei Rohstoffen und Energie habe man zum Teil an den Kunden weitergeben müssen. Großen Wert legt Faller Packaging auf die Ermittlung und Reduktion seines CO 2 - Fußabdrucks. „Wir wollen in acht Jahren klimaneutral sein“, sagte Geschäftsführer Michael Faller. Daran arbeite man im Bünd- nis „Zielgerade 2030 – Klimaneutral am Oberrhein“ der IHK Südlicher Oberrhein und der Energieagentur Freiburg (mehr dazu siehe www.zielgerade2030.de ). Viel Energie steckt das Unternehmen auch in sein 65 Millionen Euro schweres Neu- bauprojekt im Waldkircher Gewerbegebiet Inried. Hier soll eine neue Zentrale mit Werk entstehen. Der Baustart ist für das erste Quartal 2024 geplant, die Fertigstellung für das vierte Quartal 2025. bb

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