Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe März'22 -Südlicher Oberrhein

42 IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten 3 | 2022 Unternehmen Jahresbilanz der Sparkasse Lörrach-Rheinfelden Kreditgeschäft stabilisiert Ertragslage LÖRRACH. Die Auswirkungen von Inflation, Coronakrise und Niedrigzinsen hinterlassen auch in Südbaden ihre Spuren. So bewer- tete die Sparkasse Lörrach-Rheinfelden im Rahmen ihrer Bilanzpressekonferenz ihr Be- triebsergebnis von 23,0 Millionen Euro für das Jahr 2021 als „noch befriedigend“. Wie der Vorstand Ende Januar bekanntgab, ent- spricht dieses Betriebsergebnis vor Bewer- tung 0,70 Prozent der DBS (durchschnittliche Bilanzsumme). Damit liege man zwar über dem Durchschnitt der baden-württembergi- schen Sparkassen (0,66 Prozent), allerdings um 0,05 Prozentpunkte unter dem Vorjah- reswert. Der Zinsüberschuss lag im Geschäftsjahr 2021 bei 41,9 Millionen Euro, die Bilanzsum- me stieg auf 3,268 Millionen Euro, ein Plus von 7,2 Prozent. Positiv verbuchen konnte die Sparkasse vor allem die gute Entwicklung im Firmenkunden- und Baufinanzierungssektor. Dies führte zu einem Zuwachs im Kreditge- schäft von 5,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Sparkasse sagte Kredite über 580,2 Millionen Euro zu, davon wurden 421,9 Millionen bereits ausgezahlt. Bei den Zusa- gen, so teilt die Sparkasse mit, wurde damit ein neuer Rekordwert erreicht. Für den Wohnungsbau wurde in 2021 ein Volumen von 451 Millionen Euro zugesagt. Und das Kreditgeschäft mit Unternehmen und Selbstständigen ist im vergangenen Jahr um 32,5 Millionen auf 783 Millionen Euro gestiegen, ein Plus von 4,3 Prozent. Vorstandschef Rainer Liebenow geht davon aus, dass die Ertragslage aktuell und auch in den kommenden Jahren weiter unter Druck bleiben wird. Gründe dafür seien die Zinspoli- tik der Europäischen Zentralbank, die zuneh- mende Regulierung sowie Steigerungen bei den Personal- und Sachkosten. Die Sparkasse Lörrach-Rheinfelden beschäf- tigt zurzeit 299 Mitarbeiter. Zu den aktuell 32 Auszubildenden und dualen Studenten sollen in diesem Jahr 13 weitere hinzukommen. bb Testo mit Geschäftszahlen für 2021 Umsatz wächst zweistellig TITISEE-NEUSTADT . „Das Wachstum kam viel früher als erwartet“, gab Burkart Knospe, Vorstandsvorsitzender des Messtechnik-Spezia- listen Testo SE & Co. KGaA, bei der Präsentation der Geschäftszahlen für 2021 zu. Man habe zwar mit einer Verbesserung der Nachfrage im Vergleich zu 2020 gerechnet, aber erst in der zweiten Jahreshälf- te. Stattdessen gab es kräftiges Wachstum von Anfang des Jahres an. Gegen Ende, so Testo, wuchsen die Umsätze nur noch geringfügig, aber es reichte, um in 2021 sowohl die Pläne zu übertreffen als auch mit 50 Millionen Euro Mehrumsatz einen neuen Wachstumsrekord in der Testo-Gruppe aufzustellen: Die Umsätze legten um 14,7 Prozent auf 400 Millionen Euro zu. Erträge kommuniziert das Unternehmen üblicherweise nicht. Alle vier Geschäftsfelder – der Stammbereich Mess- geräte, die Testo Industrial Services als Kalibrierdienstleister, die inzwischen ein Viertel der Umsätze ausmacht, dazu Testo Sensor und Testo Solutions – wuchsen zweistellig und trotzten so Pandemie, Rohstoffknappheit und Lieferengpässen bei elektronischen Bauteilen, heißt es in der Pressemitteilung. Erfolgreichste Region wurde Amerika mit einem Umsatz- wachstum von 25 Prozent, gefolgt von Europa (plus 15 Pro- zent). Nur Asien blieb mit einem Plus von fünf Prozent leicht hinter den Zielen zurück. Als Grund nennt Testo die verhaltene Entwicklung in China. Für das Jahr 2022 traut Burkart Knospe Testo nur ein geringes Wachstum zu. Es gelte zunächst, die Vorjahresumsätze trotz Lieferkrise zu bestätigen. Dabei geht der Vorstandschef davon aus, dass sich die Geschäftsfelder unterschiedlich entwickeln werden: Die jüngeren – Industrial Services, Sensoren und Solutions – sollten erneut zweistelliges Wachstum erzielen können. Skeptischer sei man aber für das wichtigste Ge- schäftsfeld Messgeräte. „Wenn wir da die Vorjahrsumsätze wieder erreichen, wäre das schon toll“, sagte Knospe. Das Unternehmen beschäftigt weltweit rund 3.400 Mitar- beiter, etwa 1.400 davon an seinen Standorten in Lenzkirch, Titisee und Kirchzarten. uh Fusion aktuell kein Thema Volksbank Lahr legt deutlich zu LAHR. Die Volksbank Lahr hat den Wachs- tumskurs der vergangenen Jahre auch im Geschäftsjahr 2021 fortgesetzt. Mit einem Plus von 6,4 Prozent im Vergleich zum Vor- jahr durchbrach die Bilanzsumme erstmals die Drei-Milliarden-Euro-Grenze (3,063 Mil- liarden Euro). Auch beim Betriebsergebnis vor Bewertung erzielte das Geldinstitut mit 21,5 Millionen Euro ein Plus von 15,6 Pro- zent im Vergleich zum Vorjahr. „Das ist ein mehr als ordentliches Ergebnis“, erklärte der Vorstandsvorsitzende Peter Rottenecker im Rahmen der Bilanzpressekonferenz. Die Volksbank Lahr sei in allen Bereichen ge- wachsen. Dazu zählte er das Kreditgeschäft (plus 7,3 Prozent zum Vorjahr auf 2,051 Milli- arden Euro), das bilanzielle Eigenkapital (plus 15,2 Prozent auf 282,7 Millionen Euro) und auch das betreute Kundenvolumen (plus 11,2 Prozent auf 5,745 Milliarden Euro). Viele Kunden haben vor dem Hintergrund von Minuszinsen und Inflation offenbar Alterna- tiven gefunden: So hat die Volksbank Lahr 2021 das Volumen im Fondsgeschäft mehr als verdoppelt auf 228,1 Millionen Euro nach 92,2 Millionen Euro im Vorjahr. Überlegungen, sich dem Fusionstrend im genossenschaftlichen Bankenbereich anzu- schließen, erteilte Peter Rottenecker vorerst eine Absage. Das sei ein offenes Thema, über das gesprochen werde. „Aber im Moment stellt sich die Frage nicht“, so der Vorstands- chef. bb Testo baut Messgeräte zur Temperaturüberwachung etwa von Coronaimpfstoffen. Vorstandschef Burkart Knospe

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