Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe März'22 -Südlicher Oberrhein

41 3 | 2022 IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten Hosp feiert 25 Jahre Firmenjubiläum „Letzter Trockenemaillierer Deutschlands“ KLETTGAU. Auf 25 Jahre Firmengeschichte blickte im vergangenen Jahr die Hosp GmbH in Klettgau im Landkreis Waldshut zurück. Das Unternehmen pro- duziert Stalltechnik für nutztiere, Badaccessoires, trinkwasserarmaturen, hochwertige Kochware aber auch Blechteile für Abnehmer aus unterschiedlichen Branchen: medizintechnik, elektronik, maschinenbau – „nur noch nicht für die Automobilindustrie“, wie Fir- menchef Philipp Hosp erklärt. er führt das Familienunternehmen mit sieben mitar- beitern in zweiter Generation. Der Jahresumsatz lag 2020 bei circa einer millionen euro, so Hosp. Als Al- leinstellungsmerkmal nennt das Unternehmen eine „in Deutschland bereits ausgestorbene technologie“: Hosp hatte 1996 mit dem emaillieren von Viehtränken aus Grauguss begonnen und sei heute Deutschlands „letzter trockenemaillierer“. In dem Verfahren werden Artikel aus Grauguss emailliert, das heißt: bei tempera- turen von rund 850 Grad verglast und damit versiegelt. Das erzeugt im Vergleich zu anderen emaillierprozes- sen eine glatte und sehr homogene Oberfläche. Im vergangenen Jahr hat das Unternehmen circa 900.000 euro in drei neue Produktionsanlagen für die Blechbearbeitung investiert und sieht optimistisch in die Zukunft. Derzeit plant Hosp einen neubau im Ortsteil Klettgau-erzingen, der bis mitte 2023 fertigge- stellt werden soll. Beide Investitionen ermöglichen dem Unternehmen, künftig den Anteil kundenindividueller Fertigungen um 30 bis 40 Prozent zu erhöhen, damit seinen Kundenstamm zu erweitern und auch weiteres Personal in Klettgau einzustellen. bb Von rechts: Philipp Hosp, Josy Hosp, Werner Hosp, thomas Lobmüller, Franziska Hosp, elias Günther 75 Jahre Grafried Bauunternehmung Mitarbeiterbindung bildet das Fundament FREIBURG. Auf 75 Jahre Firmengeschichte blickt das Freiburger Bauunternehmen Grafried im märz zurück. Linus Schmutz (32), einer von drei Geschäftsführern, braucht bei der Frage nach dem erfolgsgeheimnis nicht lange zu überlegen: „Beständigkeit“. So hat das Fami- lienunternehmen mit Jahresumsätzen im zweistelligen millionenbereich seine Führungsriege stets aus den eigenen reihen rekrutiert. Das war 1972 der Fall, als nach Firmengründer Alfred Grafried eine Doppelspit- ze, bestehend aus den mitarbeitern Otto Stubert und emil Licht, die Firma übernahm. Und auch die aktuelle Geschäftsleitung mit Philipp Stubert, Andreas Licht und Linus Schmutz stammt aus der 100 mitarbeiter starken Belegschaft. Auch sie folgten ihren Vätern. Aktiv ist die Grafried Bauunternehmung GmbH in den Geschäftsfeldern roh- und Umbau, Ingenieurbau, Bau- en im Bestand, auch in Verbindung mit Denkmalschutz – schwerpunktmäßig in Südbaden. es gibt zudem über- regionale Projekte, etwa in ravensburg, Stuttgart, Hessen oder der Pfalz. Als referenzen nennt Linus Schmutz die Sanierung einer alten mühle in Willstätt im Ortenaukreis, den Umbau eines Pumpwerks im Klär- werk Karlsruhe oder das Kartaus-Projekt in Freiburg. So wichtig dem Familienunternehmen Kontinuität und Verlässlichkeit sind, so herausfordernd ist es, Fachkräfte zu finden. Deshalb legt die Geschäftsleitung verstärkt Wert darauf, im Sinne des employer Brandings sichtbarer zu werden. So taucht Grafried seit Herbst als teampart- ner im neuen Stadion und in den Publikationen des SC Freiburg auf. Auch radiowerbung soll Handwerkerkar- rieren bei Grafried fördern. Die zwei Jahre der Corona- krise haben das thema nicht leichter gemacht. „eine Herkulesaufgabe“ nennt es Linus Schmutz. „Wir haben uns immer an alle Auflagen gehalten und sind daher weitgehend verschont geblieben.“ erst mit der Omi– kronvariante sei die Zahl der Krankmeldungen signifikant gestiegen. Für ein Unternehmen, das viel Wert legt auf Betriebsklima und mitarbeiterbindung, ist dies eine gro- ße Herausforderung – aber auch eine machbare. bb Von links: Philipp Stubert, Andreas Licht, Linus Schmutz

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