Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe Oktober'21 -Schwarzwald-Baar-Heuberg

17 REGIO REPORT IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg 10 | 2021 IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten B ereits vor einigen Wochen hatte die Wirtschaft zwischen Stuttgart und Zürich die Kandidierenden zur Bun- destagswahl in die Pflicht genommen: Die Schieneninfrastruktur zwischen Stuttgart und Zürich muss zu einem leistungsfähigen und umweltfreundlichen Korridor für den Per- sonen- und Güterverkehr mit internationaler Bedeutung ausgebaut werden. Vor diesem Hintergrund begrüßt das grenzüberschreiten- de Wirtschaftsbündnis jetzt auch grundsätz- lich die neue deutsch-schweizerische Ver- einbarung über leistungsfähigere Zuläufe zur neuen Eisenbahn-Alpentransversale (NEAT). Dazu zählen neben der Achse Stuttgart-Zü- rich beispielsweise auch die Rheintal- und die Südbahn sowie die Hochrheinstrecke. Gleichzeitig stellen die Kammer- und Ver- bandsspitzen wie Birgit Hakenjos, Präsi- dentin der Industrie- und Handelskammer Schwarzwald-Baar-Heuberg, klar: „Nach der ersten Vereinbarung von Lugano 1996 wird jetzt das dritte Papier innerhalb von zwei Jah- ren unterzeichnet. Diese Erklärungen sind unverbindlich und nur etwas wert, wenn sie auch tatsächlich umgesetzt werden. Insbe- sondere das Bundesverkehrsministerium und die Deutsche Bahn AG müssen beim Deutschlandtakt nach wie vor Infrastruktur und Fahrplan auf der Achse Stuttgart-Zürich aufeinander abstimmen und schrittweise vie- le offene Fragen beantworten.“ Auf Grundlage des neuen Abkommens könn- ten die beiden Verkehrsministerien in Berlin und Bern nach Ansicht der Wirtschaft prü- fen, eine Arbeitsgruppe explizit zur Schie- nenachse Stuttgart-Zürich zu etablieren. Die Verbände und Kammern hatten bereits in der Vergangenheit zu einem verbindlichen und regelmäßigen Format wie beispielsweise einer „Fortschrittskonferenz“ aufgerufen. Gemein- sam mit der Wirtschaft müsse es gelingen, den Ausbau mindestens einmal im Jahr mit allen relevanten Akteuren aus Deutschland und der Schweiz, mit klaren Verantwortlich- keiten und mit einem verbindlichen Zeitplan voranzutreiben. Stimmen aus der Wirtschaft Birgit Hakenjos betont: „Eine bessere Ab- stimmung beider Länder auf der Schiene Wirtschaftsbündnis für Ausbau der Schienenachse Stuttgart-Zürich Die Wirtschaft fordert Fortschritte Seit der Unterzeichnung des Vertrags von Lugano im Jahr 1996 werden beim Ausbau der Schie- nenachse zwischen Stuttgart und Zürich auf deutscher Seite kaum spürbare Fortschritte erzielt. Die Wirtschaft entlang der Strecke begrüßt daher den neuen Anlauf beider Regierungen für einen leistungsfähigeren Schienenver- kehr über die Alpen – fordert nach Jahrzehnten des Stillstands aber Verbindlichkeit und überprüfbare Fortschritte ein. Bild: Deutsche Bahn AG / Benedikt Stahl

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