Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe September '21 -Schwarzwald-Baar-Heuberg

17 REGIO REPORT IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg 9 | 2021 IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten B ei der Veröffentlichung betonte IHK- Präsidentin Birgit Hakenjos: „Unser Wirtschaftsstandort befindet sich in einem Transformationsprozess. Dies war bereits vor der Pandemie der Fall und an un- terschiedlichen Stellen zu finden.“ Beispiels- weise in der Medizintechnik mit der Medizin- produkteverordnung, in der Zulieferindustrie durch verschärfte Abgasnormen oder in den Innenstädten aufgrund des Onlinehandels. Erschwerend hinzu kam, dass eine Pandemie zusätzlich und zu ganz eigenen Bedingungen den Ordnungsrahmen verändert. „Diese Überlagerung von Veränderungsprozessen war Anlass für eine Bestandsaufnahme der Region“, so die IHK-Präsidentin. Kooperation mit Lehrstuhl für Regionalentwicklung Gabi Troeger-Weiß, Professorin und Leite- rin des Lehrstuhls für Regionalentwicklung und Raumordnung der TU Kaiserslautern, macht eine positive Standortbestimmung: „Der Branchenmix ist zukunftsweisend, die Innovationskraft vorhanden, die Leistungsfä- higkeit gegeben. Eine wachsende Dichte an Arbeitsplätzen unterstreicht das gute Funda- ment des Standortes.“ Diese Ergebnisse re- sultierten aus einer Unternehmensbefragung bei über 3.000 IHK-Mitgliedern aus dem Win- ter 2020. Um dieses Fundament zu stärken, formuliert sie fünf Handlungsschwerpunkte: 1. Forschung intensivieren. Die Etablie- rung und Stärkung von wissenschaftlichen Allianzen gelte es auf Trend- und Struktur- forschung auszudehnen. 2. Gestaltung des Strukturwandels . Das Begleiten und Beraten der IHK-Mitglieder bleibe von elementarer Bedeutung, insbe- sondere in den Sektoren Medizintechnik, Automotive und Branchen der Innenstädte. 3. Widerstandsfähigkeit der Region nut- zen. Die Kooperation zwischen Betrieben untereinander und zu Institutionen und Organisationen müsse weiter forciert werden. 4. Konsequentes Digitalisieren. Der Aus- bau der Infrastruktur auf Glasfaser und 5G-Mobilfunk dürfe die standortpolitische Tagesordnung nicht verlassen. 5. Akzeptanz des Wandels. Die Verände- rung von Verhalten sei bei Kunden, Mit- arbeitern und Bewerbern keine Eintags- fliege. Zentral für die Zukunftsfähigkeit der Regi- on sei außerdem die Sicherung der Indus- triestärke. Hier geschehe Wertschöpfung in einer solch relevanten Größe, dass die daran angeschlossenen Unternehmen aus den Sektoren Handel, Gastronomie, Touris- muswirtschaft und Dienstleistungsgewerbe Wohlstand ist kein Zustand, er ist ein dynamischer Gestaltungs- prozess. Bei diesem muss dem regionalen Mittelstand eine federführende Rolle zukommen. Diese Botschaft stand im Zentrum der Veröffentlichung des Impuls- papiers „Zur Zukunft der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg“. Wie Unternehmen die Zukunft der Region bewerten Standortsäulen stärken Bild: Knut - Adobe Stock

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