Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe Juli/August'20 -Schwarzwald-Baar-Heuberg

48 IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten 7+8 | 2020 Unternehmen Bedrunka+Hirth verdoppelt die Betriebsfläche Neubau optimiert Arbeitsabläufe BRÄUNLINGEN. Ihr 50. Jubiläum hatte die 1969 gegründete Bräunlinger Firma Bedrunka +Hirth schon vergangenes Jahr. Groß feiern wollte sie es allerdings in diesem Sommer, damit die Gäste sich einen Eindruck vom neuen Gebäude verschaffen können, das gerade rechtzeitig fertig geworden ist. Doch die Coronapan- demie hat dem Hersteller von Betriebseinrichtungen einen Strich durch die Veranstaltungspläne gemacht: Das Fest und der Tag der offenen Tür finden nicht statt. Gleichwohl sind die neuen Räume mittlerweile kom- plett in Betrieb. Der Neubau misst insgesamt 4.425 Quadratmeter und hat rund 4,6 Millionen Euro gekostet. Er verdoppelt die Betriebsfläche von Bedrunka +Hirth und schafft Platz für all jene Geschäftsbereiche, die bislang in ange- mieteten Hallen untergebracht waren. So sollen die Arbeitsabläufe optimiert und damit Kosten reduziert werden. Dazu trägt auch das Energiekonzept mit Ab- wärmenutzung und eigenem Blockheizkraftwerk bei. Das neue, dreigeschossige Gebäude beherbergt das Herzstück der Produktion: die rund einen Hektar große Blechnerei samt Pulverbeschichtungsanlage, in der Produkte die vom Kunden gewünschte Farbe erhalten. Zudem sind Montage, Verwaltung, Versand und ein großer Ausstellungsraum im Neubau untergebracht. Nach dessen Fertigstellung wurde der 4.600 Quadrat- meter große Altbau renoviert und äußerlich angepasst. Bedrunka +Hirth startete vor 51 Jahren als kleine Blechnerei und hat sich zum Spezialisten für Betriebs­ einrichtungen – teilweise mit Software – entwickelt. Das Unternehmen, das seit 1985 zur Firma Pfalzmöbel aus Bad Schönborn gehörte, hat sich früh auf die Di- gitalisierung eingestellt und seine Schränke, Arbeits- tische und Regalsysteme mit Bausteinen der Informa- tions- und Kommunikationstechnologie verknüpft. Die Kunden kommen aus Industrie und Handwerk. Bedrun- ka +Hirth beschäftigt 120 Mitarbeiter und erwirtschaf- tete 2019 rund 16 Millionen Euro Umsatz. Die Corona- pandemie sorgte im April und Mai für einen Rückgang von etwa 20 Prozent und erforderte Kurzarbeit in der gleichen Größenordnung. Geschäftsführer Ludwig Kellner rechnete allerdings mit „ersten Fortschritten der wirtschaftlichen Situation im Juli“. Dazu können auch Produkte für die pandemiebedingten neuen An- forderungen in Unternehmen beitragen, beispielsweise Hygieneständer, mit Desinfektionsmittelspender aus- gestattete Werkbänke und Bestückungswagen oder Handtuchspender „touchfree“. ine Der Bedrunka+Hirth- Neubau beherbergt unter anderem die rund einen Hektar große Blechnerei. E-Werk Mittelbaden gründet gemeinsame Tochter mit Süwag Netzgebiet wird größer LAHR/OFFENBURG. Das E-Werk Mittelbaden hat laut Worten seines Vorstands Ulrich Kleiner 2019 den Umsatz gegenüber dem Vorjahr um elf Prozent auf 328 Millionen Euro erhöhen können. Knapp 1,4 Milliarden Kilowattstunden Strom wurden verkauft. Der Konzernjahresüberschuss lag bei 9,5 Millionen Euro, das waren aufgrund eines Einmaleffektes 15 Prozent weniger als 2018. Den Gemeinden fließen darüber hinaus rund acht Millionen Euro Kon- zessionsabgaben und zwei Millionen Euro Gewerbesteuern direkt zu. Die Investitionen haben sich auf 25 Millionen Euro (minus elf Prozent) belaufen. Sie betrafen sowohl das Stromverteilnetz und ein neues Rechenzentrum in Appenweier (zusammen mit der Firma Leitwerk) als auch den Bau von Anlagen für die Erzeu- gung regenerativer Energien. Dazu gehörte vor allem die zehnte Windkraftanlage des Unternehmens, diesmal auf dem Pilfer bei Wolfach. Im vergangenen Jahr hat das E-Werk erstmals eine Gesamterzeu- gung von über hundert Millionen Kilowattstunden aus eigenen Anlagen erzielt. Diese Zahl soll laut Kleine weiter gesteigert wer- den. Der Anteil der regenerativen Energien am Stromverbrauch im Netzgebiet liegt jetzt bei 23 Prozent. Auch das Fernwärmenetz in Offenburg will das E-Werk zusammen mit dem Partner auf diesem Gebiet (der Stadt Offenburg) weiter ausbauen. Dazu gehört der Bau von zwei neuen Blockheizkraftwerken, die Energie in das Fernwärmenetz einspeisen sollen. Im September 2019 haben das Elektrizitätswerk Mittelbaden und die Süwag Energie AG (Frankfurt) das Einbringen ihrer Netze in die Netzgesellschaft „Überlandwerk Mittelbaden“ beschlossen. Die Süwag Netztochter Syna übertrug den Stromnetzbetrieb von 20 Kommunen in der nördlichen Ortenau und im Landkreis Rastatt an die neue Firma Überlandwerk Mittelbaden. Die Netztochter des E-Werks Mittelbaden, Netze Mittelbaden, brachte die Netze von 34 Gemeinden aus der Ortenau ein. Der operative Start war am 1. Januar. Süwag ist mit knapp 38 Prozent an der neuen Firma Überlandwerk Mittelbaden beteiligt. Im April und Mai des laufenden Jahres ist der Stromabsatz des E-Werks Mittelbaden coronabedingt um 20 bis 25 Prozent gesun- ken. Grund waren die Produktionsrückgänge bei der Ortenauer Industrie. Wie das Gesamtjahr verlaufe, das „entspricht dem Blick in eine Glaskugel“, so Kleine. Es sei jedoch mit einer kräftigen Gewinnreduktion zu rechnen. orn

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