Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe März'20 -Hochrhein-Bodensee

43 3 | 2020 IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten Backtechnik wechselt den Eigentümer „Ohne Bruch und Einschnitte“ DONAUESCHINGEN. Teigteiler, Kegelrundwirker, Vorgärschränke und Langroller: Auf solche Bäckerei- maschinen ist die Firma Backtechnik S.I. spezialisiert. Gerd Maag, Tilo Grundmann und Jürgen Effinger haben sie 1998 nach der Insolvenz ihres vorherigen Arbeit- gebers gegründet, des Backmaschinen-Herstellers Winkler in Villingen. Sie montieren und liefern die Ma- schinen einzeln oder zu Industrieanlagen zusammen- gefügt an Bäcker und Brothersteller weltweit. Mehr als 80 Prozent des Umsatzes (2019: knapp drei Millionen Euro) erzielt das kleine Unternehmen, das neun Mit- arbeiter beschäftigt, im Export. Weil Jürgen Effinger das Rentenalter erreicht hat und nun nur noch Teilzeit weiterarbeitet, haben sich Gerd Maag und Tilo Grundmann einen Investor gesucht. Mitte 2019 hat die Gießener Beteiligungsgesellschaft Kapitalkontor GmbH die Mehrheit von Backtechnik übernommen, und deren Geschäftsführer Jakob Prei- senberger ist vorübergehend ins operative Geschäft in Donaueschingen eingestiegen. Er teilt sich jetzt die Geschäftsführung mit Gerd Maag. Geplant sei eine langsame Übergabephase über mehrere Jahre. „So wird eine Fortführung des Unternehmens ohne Bruch und ohne Einschnitte ermöglicht“, sagt Prei- senberger. Ziel sei es, ausreichend Zeit zu haben, um das aufgebaute Know-how weiterzugeben und eine Strategie für die nächsten Jahrzehnte zu entwickeln. Ein erster Schritt war es, Rainer Holm als neuen Ver- triebsleiter einzustellen, um das Geschäft im Inland sowie in den Nachbarländern Österreich und Schweiz zu stärken. ine Das erweiterte Backtechnik-Führungs­ team (von links): Tilo Grundmann, Rainer Holm, Gerd Maag, Jakob Preisenberger, Jürgen Effinger. Streit Service & Solution legt zu Auftragsbücher sind gut gefüllt HAUSACH. Die Streit Service & Solution GmbH & Co KG hat ihren Umsatz das siebte Jahr in Folge gestei- gert. Der Bürodienstleister mit Hauptsitz in Hausach setzte 2019 rund 55 Millionen Euro um, knapp 2 Milli- onen Euro mehr als im Vorjahr. „Das ist angesichts der Situation in der Branche ein fantastisches Ergebnis“, sagte Geschäftsführer Rudolf Bischler bei der Jahres- auftaktveranstaltung des Unternehmens. Der Gewinn blieb trotz der Umsatzsteigerung leicht unter Plan. Besonders gut lief vergangenes Jahr die Sparte Bü- roeinrichtungen (Streit inhouse), die einen Zuwachs von 19 Prozent erzielte. Mit einer „Imageerweiterung am Standort Freiburg“ habe man neue Zielgruppen erschlossen, heißt es in einer Pressemitteilung des Un- ternehmens. Die Auftragsbücher seien demnach gut gefüllt, man erwarte für 2020 gute Wachstumschan- cen. Eine leichte Steigerung von knapp über einem Prozent erzielte Streit mit seiner Sparte Bürobedarf (Streit office) und geht zuversichtlich ins neue Jahr. Man habe viele Ausschreibungen für 2020 gewinnen können und starte daher mit vollen Auftragsbüchern. Es seien mehr als 90 neue große Kunden akquiriert worden, Streit sei mittlerweile auch in Stuttgart und Rheinland-Pfalz stark vertreten. Hinter den Umsatzer- wartungen zurück blieb dagegen der Presseinformati- on zufolge die Sparte Bürotechnologie (Streit systec). Das Unternehmen, das hier mit den Herstellern Canon, HP, Cisco und Kyocera zusammenarbeitet, sieht sich bei der Digitalisierung von Dokumenten und moderner Arbeitswelttechnik einem harten Verdrängungswett- werb ausgesetzt. Zuwächse vermeldeten indes die zur Gruppe zählende Streit Büroausstattung und Leasing GmbH sowie der Karlsruher Einrichter Hief +Heinz- mann, der den Umsatz 2019 aufgrund eines neuen Images und erfolgreichen Umbaus sogar um 42 Pro- zent steigerte. Streit Service & Solution beschäftigt am Hauptsitz in Hausach sowie in den Verkaufsbüros in Freiburg, Donaueschingen und Reutlingen rund 250 Mitarbei- ter. Das Unternehmen, das in zweiter Generation von Rudolf Bischler geleitet wird, hat sich vergangenes Jahr neu strukturiert: Der Geschäftsführung gehört seit Ende 2019 Schwiegersohn Marc Fuchs an (wie berichtet). Außerdem wurde der Beirat erweitert, die vier Kinder von Rudolf und Sigrid Bischler sind nun auch Gesellschafter, und das Unternehmen hat neue Strukturen für selbstverantwortliches agiles Arbeiten eingeführt. Mit diesen Schritten hat sich Streit laut Pressemitteilung für die Zukunft gerüstet und den Generationswechsel vorbereitet. ine

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