Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe März'20 -Hochrhein-Bodensee

42 IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten 3 | 2020 Unternehmen Familienbrauerei Ketterer Neue Fassabfüllanlage HORNBERG. Die Familienbrauerei Ketterer aus Hornberg hat eine neue Fassabfüllanlage in Betrieb genommen. Dies teilte das Unternehmen im Januar mit. Arbeiten, die bisher manuell gemacht werden mussten, erledigt nun ein moderner Knickarmroboter. Ein sechsstelliger Betrag wurde investiert. „In unserer Betriebsgröße findet man eine solch moderne und hochautomatisierte Fassab- füllung eher selten“, sagte Geschäftsführer Michael Ketterer. Da der Zuspruch der Gastronomie sehr gut und der Fassbieranteil am Gesamtausstoß daher sehr hoch sei, lohne sich die Investition „für uns als kleinere Brauerei“, so Ketterer. Das 1877 gegründete Familienunternehmen beschäftigt 30 Mitarbeiter und vertreibt sein Bier in einem Radius von rund 60 Kilometern um Hornberg. Den Ausstoß nennt es nicht. Außerdem freut man sich bei Ketterer darüber, dass die Biere des Unternehmens von der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft mit neun Goldmedaillen für ihre Qua- lität ausgezeichnet wurden. sum Oberkircher Winzer Fünf Millionen Liter OBERKIRCH. Ein Umsatzvolumen von 18,3 Millionen Euro und ein Abverkauf von Wein und Sekt in Höhe von fünf Millionen Li- tern ist die Bilanz des ersten Jahres nach der Verschmelzung der Oberkircher Winzer mit dem Winzerkeller Hex vom Dasenstein. 40 Prozent der Umsätze wurden über die Vertriebskooperationsge- sellschaft Weinland Baden GmbH erwirtschaftet. Dies verkündete der geschäftsführende Vorstand Markus Ell im Februar vor den Mitgliedern der Genossenschaft. Die Erlöse aus dem Wein- und Sektverkauf lagen laut Ell auf dem Niveau des Vorjahres, der Um- satz rund eine halbe Million darunter, was aber am rückwirkenden Verrechnen von Dienstleistungserträgen lag. Eine besondere He- rausforderung bedeutete 2019 laut Ell die Verschmelzung beider Häuser vor allem für die Mitarbeiter im kaufmännischen und finanz- buchhalterischen Bereich. Von den 61 Voll- und Teilzeitbeschäf- tigten kommen 17 vom Winzerkeller Hex vom Dasenstein. Rund 400 Winzerfamilien bewirtschaften nun 671 Hektar Rebfläche. Damit ist die Genossenschaft Oberkircher Winzer einer der größten genossenschaftlichen Erzeugerbetriebe in Baden, wie es in der Pressemitteilung heißt. sum Diplom- Braumeister Klaus Vogt neben der neuen Fassabfüll- anlage mit Knickarm­ roboter. Otto Graf investiert 35 Millionen Euro Kompetenzzentrum Rohstoffe eingeweiht TENINGEN/HERBOLZHEIM. Die Otto Graf GmbH, ein großer Hersteller von Produkten und Systemen rund um die Wasserbewirtschaftung (beispielsweise Regen- wassernutzung), hat in Herbolzheim ihr sogenanntes Kompetenzzentrum Rohstoffe im Beisein des baden- württembergischen Umweltministers Franz Untersteller eingeweiht. Auf dem 6,3 Hektar großen Grundstück im Herbolzheimer Gewerbegebiet an der Autobahn ist ein Gebäude mit einer Grundfläche von 23.000 Quadrat- metern und zwölf je 30 Metern hohen Rohstoffsilos entstanden. Das Unternehmen, das seinen Hauptsitz in Teningen hat, rezykliert hier Kunststoffmaterial, zumeist Verpackungen, in einem eigens entwickelten Prozess zu hochwertigem Regranulat für die eigenen Produkte, beispielsweise Regenwassertanks. Gegenwärtig verar- beitet Graf bereits 70 Prozent Regranulat, mittelfristig soll der Anteil auf etwa 85 Prozent gesteigert werden. Wie die Firma mitteilt, werden durch die Aufbereitung und Wiederverwertung von Kunststoff pro Jahr 100.000 Tonnen CO 2 -Emissionen gegenüber der Verwendung von neuen Rohstoffen eingespart. Das Kompetenzzen- trum ist laut Otto P. Graf, Inhaber und Geschäftsführer, „Nachhaltigkeit pur“. Man schaffe in der Nähe der beste- henden Produktionsstandorte Teningen und Dachstein im Elsass Arbeitsplätze (bislang 40 in Herbolzheim), minimiere dadurch die Emissionen beim Transport und setze bei der Produktion Regenwasser als Prozesswas- ser und Kühlmittel bei der Aufbereitung der Rohstoffe ein. Mit dem Thema Rezyklierung befasst sich Graf seit über 30 Jahren. In der neuen Produktionsanlage werden mehrere Prozessschritte mit neuen Anlagetechnologien zu einer gesamtheitlichen Kette verknüpft. Das Werk, so Graf, sei weltweit einzigartig und mache die Produk- tion auch unabhängiger vom Rohstoffmarkt. Die Firma Otto Graf hat sich während der vergangenen Jahre gut entwickelt, beschäftigt 600 Mitarbeiter (390 davon in Südbaden sowie 100 im Elsass) und erwirtschaftete 2019 einen Umsatz von 120 Millionen Euro. upl Im Her- bolzheimer Gewerbege- biet an der Autobahn entstand ein Gebäude mit 23.000 Qua- dratmetern Grundfläche und zwölf je 30 Meter hohen Roh- stoffsilos.

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