Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe Januar'19 - Schwarzwald-Baar-Heuberg

REGIO REPORT IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg ANZEIGE dass Robo-Taxis Bestandteil des Mobilitätskonzepts sein werden. Sie fahren elektrisch und suchen sich je nach Auslastung eigenständig induktive Ladestationen und wirken gleichzeitig als Energiepuffer für das Stromnetz. Die neuen Formen der Mobilität sind das eine, was ist aber mit dem Elektroantrieb? Das wird auch kommen, aber wir werden Geduld brauchen. Uns fehlt in Deutschland eine dichte Schnell-Lade-Infrastruktur. In 15 bis 20 Minuten muss eine Batterie zu 80 Prozent geladen sein, das wäre ein akzeptabler Standard für Autofahrer. Natürlich ist das auch wieder ein Parkplatzthema, besonders in Städten. Denn nur die Wenigsten haben zu Hause eine Garage, wo sie ihr Auto selbst aufladen könnten. Wenn aber der Markt für Mobilitätsdienst- leistungen langsam entsteht, dann werden mehr Menschen auf das eigene Auto verzichten. Wir bräuchten also weniger Parkplätze, damit entsteht neuer Raum für Ladestationen. In der Region gibt es viele Zulieferunternehmen, die in erster Linie für konventionelle Antriebe produzieren. Welche Auswirkungen könnten die von Ihnen beschriebenen Trends auf sie haben? Und was müssen sie tun, um sich für die Zukunft zu rüsten? Für Zulieferer, die vor allem auf den Verbrennungsmotor setzen, werden schwierige Zei- ten kommen. Der Kostendruck wird steigen und ab 2025 auch die Volumina sinken. Es ist höchste Zeit, sich nach alternativem Geschäft rund um Elektromobilität umzusehen, denn die Wertschöpfung rund um den Verbrennungsmotor wird sich perspektivisch ver- kleinern. Aber man kann auch versuchen, zu den Konsolidierungsgewinnern zu zählen, also in seinen Feldern Wettbewerber aufzukaufen. Riskant, aber möglich. Erste wichtige Schritt sind allgemein ein gutes Netzwerk sowie stets am Puls der Zeit zu sein. Beispiels- weise informieren Netzwerke und Veranstaltungen wie der Automotive-Gipfel der IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg und der wvib Schwarzwald AG über neue Entwicklungen und Trends. Die Teilnehmer erhalten von Referenten aus OEMs, Zulieferunternehmen und der Forschung wichtige Impulse, wie sie die aktuellen Herausforderungen zur Chance machen können. Interview: Daniela Jardot »Es ist höchste Zeit, sich nach alternativem Geschäft umzusehen«

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