Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe Januar'19 - Schwarzwald-Baar-Heuberg

1 | 2019 Wirtschaft im Südwesten 21 Delegation aus Mazedonien zu Gast in der IHK Wie die duale Ausbildung funktioniert W ährend Unternehmen ihren Fachkräftebedarf hierzulande dank der dualen Ausbildung pass- genau decken und sichern können, finden sich in ande- ren Ländern überwiegend schulische oder universitäre Berufsausbildungsmodelle, so auch in Mazedonien. Dadurch ist es für die im Ausland tätigen deutschen Firmen nicht immer einfach, bedarfsgerechte gut qua- lifizierte Nachwuchsfachkräfte zu rekrutieren. Das vom Bundeswirtschaftsministerium aufgelegte Programm „Skills Experts“ soll deutsche Unternehmen im Ausland bei der Qualifizierung lokaler Arbeitskräfte mit einer bedarfsgerechten betrieblichen Ausbildung nach deut- schem Vorbild unterstützen. Dieses Programm ist in enger Zusammenarbeit mit der IHK-Organisation als Programmpartner bei den Auslandshandelskammern (AHK) angesiedelt. Die AHK und deren „Skill Experts“ bilden die Brücke zwischen deutschen sowie lokalen Betrieben und nationalen Bildungsanbietern. Dadurch ergibt sich ebenfalls die Möglichkeit, auf Erfahrungen und Expertisen der deutschen IHKs zurückzugreifen. So bietet Tobias Bolle als „Skill Expert“ bei der AHK Ma- zedonien seine Dienstleistung beim Aufbau von Aktivitä- ten im Bereich der Berufsausbildung entsprechend den Bedürfnissen deutscher Unternehmen in Mazedonien an. Durch Tobias Bolle wurde somit auch die Brücke in die Region Schwarzwald-Baar-Heuberg geschlagen. Eine Delegation aus Mazedonien, bestehend aus Vertretern des mazedonischen Bildungs- und Wissenschaftsminis- teriums, Schulleitern und Lehrern aus technischen Be- rufsschulen sowie Tobias Bolle mit seinem Kollegen De- jan Chupovski kam deshalb zum Informationsaustausch in die die IHK nach Villingen-Schwenningen. Das Ziel dieser Informationsreise war es, die Rollen der dualen Partner kennen zu lernen und Einblicke in die tatsäch- liche Umsetzung zu erhalten. So informierte Martina Furtwängler, IHK-Geschäftsbereichsleiterin Berufliche Ausbildung, die Besucher über das Erfolgsmodell der dualen Ausbildung. Danach standen Besuche bei der Firma Marquardt GmbH in Rietheim-Weilheim, der Ferdinand-von-Steinbeis-Schule in Tuttlingen, der Paul Kauth GmbH & Co. KG in Denkingen sowie als überbetrieblicher Partner die Berufliche Bildungsstätte GmbH in Tuttlingen auf dem Programm. Ra Niki Rappenegger, Fachbereich Berufliche Ausbildung Telefon: 07721 922-208 rappenegger@vs.ihk.de Die mazedonische Dele- gation informierte sich in der IHK über das bewährte System der dualen Aus- bildung. Bild: Tanja Contino Ehrenamtliche Handelsrichter ernannt Mit Rat und Sachkunde für faire Prozesse E hrenamtliche Handelsrichter stehen dem Handelsgericht mit ihrer Erfahrung aufgrund jahrelanger Selbstständigkeit bei und fördern die Transparenz sowie Akzeptanz der Rechtsprechung. Nun ernannte das Landgericht Rottweil durch den Landgerichtspräsidenten Dietmar Foth fünf Unternehmer als ehrenamtliche Handelsrichter. Dabei traten Manfred Ströble und Donat Stuckenbrock erneut eine fünfjährige Amtszeit an, während Tobias Irion, Thomas Kienzle und Michael Steiger erstmalig benannt wurden. Wie wichtig die Arbeit der ehrenamtlichen Handelsrichter ist, verdeutlichte IHK-Justiziar Wolf- Dieter Bauer. Die Handelsrichter leisteten einen wertvollen Beitrag bei Verhandlungen und könnten einiges im Rechtssystem bewegen. „Ein Jurist kennt das Recht wie kein anderer und fühlt sich überall zu Hause.“ Die Handelsrichter sorgten dafür, dass es juristisch korrekt und dazu gerecht zugeht. „Dass Recht und Gerechtigkeit im Gericht nicht dasselbe sind, ist bekannt. Die Handelsrichter fungieren als Korrektiv und geben wertvollen Input“, so Bauer. PB Wolf-Dieter Bauer, Fachbereich Recht und Steuern Telefon: 07721 922-168, bauer@vs.ihk.de Landgerichtspräsident Dietmar Foth mit den neuen Handelsrichtern Donat Stu- ckenbrock, Thomas Kienzle, Tobias Irion und Manfred Ströble (von links) sowie IHK-Justiziar Wolf-Dieter Bauer (3. von links) und Richter Rainer Frank (rechts).