Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe Juli'18 - Hochrhein-Bodensee

Wirtschaft im Südwesten 7+8 | 2018 42 Unternehmen Volksbank Schwarzwald-Donau-Neckar Positive Bilanz von Fusion und Geschäftsjahr 2017 TUTTLINGEN. 80 neue Firmenkunden, größere Kreditvolumina, eine höhere Attraktivität als Arbeitgeber, eingesparte Kosten in Höhe von rund 2,5 Millionen Euro allein 2017– die drei Vorstände der Volksbank Schwarzwald-Donau-Neckar zogen Anfang Juni vor der Presse eine positive Bilanz der Fusion. Die Genossenschafts- bank mit Hauptsitz in Tuttlingen war im Sommer 2016 aus den Volksbanken Schwarzwald-Neckar (Schramberg) und Donau- Neckar (Tuttlingen) hervorgegangen. Sie unterhält nach wie vor 32 Filialen und 45 Geldautomaten zwischen Schramberg und Oberndorf sowie zwischen Schwenningen und Tuttlingen samt Umgebung. Deren Zahl zu erhalten, hatten die Vorstände bei der Fusion für zunächst drei Jahre versprochen. Wie es danach wei- tergeht, hänge letztlich von der Kundenfrequenz ab, sagte der Aufsichtsratsvorsitzende Hans-Joachim König. Gleichwohl betonte der Vorstandsvorsitzende Jürgen Findeklee: „Wir streben nicht an, Filialen zu schließen, sondern in anderer Form attraktiv zu machen.“ Sein Vorstandskollege Frank-Karsten Willer führte dazu die konti- nuierlichen Investitionen in die Digitalisierung an und nannte die Videoberatung, die es seit Jahresbeginn gibt, als Beispiel. All dies könne man dank der Fusion nun besser stemmen. Dass die Zahl der Mitarbeiter mit 343 (dazu kommen 27 Aus- zubildende) Ende 2017 etwas niedriger war als ein Jahr zuvor, hängt nicht mit der Digitalisierung, sondern mit Eintritten in den Ruhestand zusammen. Demgegenüber stehen offene Stellen vor allem in der Firmen- und Vermögensberatung, die mangels qualifizierter Bewerber nicht oder nur schwer besetzt werden konnten. Mit dem Ergebnis des Geschäftsjahres 2017 zeigte sich Findeklee zufrieden. Die Bilanzsumme stieg um 2,5 Prozent auf rund 1,924 Milliarden Euro. Das Kundenkreditgeschäft legte um 2,9 Prozent zu und erreichte ein Volumen von 1,029 Milliarden Euro. Grund dafür ist vor allem das um 26 Millionen Euro gestiegene Privat- kundengeschäft. Das Firmenkundengeschäft sei trotz enormer Neukredite in Höhe von 390 Millionen Euro vor allem von der guten wirtschaftlichen Lage geschuldeten (Sonder)Tilgungen geprägt gewesen und habe daher insgesamt kaum zugelegt, so Findeklee. Er betonte zudem, dass man neue Firmenkunden gewonnen habe, da keine Negativzinsen eingeführt wurden. Das Volumen der Kun- deneinlagen stieg 2017 im Vergleich zum Vorjahr von 1,428 auf 1,492 Milliarden Euro. Gleichwohl macht sich auch bei der Volksbank Schwarzwald- Donau-Neckar die anhaltende Niedrigzinspolitik bemerkbar: Der Zinsüberschuss sank um 11,9 Prozent auf 36,2 Millionen Euro. Dass er stärker zurückgegangen ist als im Vorjahr liegt laut Findeklee daran, dass es 2017 keine Ausschüttungen aus Spezialfonds gab. Der Provisionsüberschuss stieg 2017 angesichts des größeren Wertpapiervermittlungs- sowie Auslandsgeschäfts um 5,7 Prozent auf 15,8 Millionen Euro. Das Betriebsergebnis vor Risiken erreichte mit 16,4 Millionen Euro in etwa das Vorjahresniveau, die Gesamt- kapitalquote betrug Ende 2017 17,4 Prozent, die Kernkapitalquote 13,3 Prozent. Für 2018 rechnet Findeklee mit einem „kontinuier- lichen und qualifizierten Wachstum“, aber auch mit weiter sinken- den Zinsüberschüssen und im Gegenzug einem weiter steigenden Wertpapiergeschäft. mae KURZ NOTIERT Die Firma Kasto Maschinenbau ausAchern hat einenVertriebs- und Servicestandort im ostchine- sischen Taicang eröffnet. Die neue Tochtergesell- schaft soll für einen schnellen und direkten Service sowie umfassende Beratungsdienstleistungen im wachsenden chinesischen Markt sorgen. In ei- nem Showroom werden dort Sägen und Lager vorgeführt, digitale Lösungen präsentiert sowie Testschnitte gemacht. Vier Mitarbeiter sind be- schäftigt, weitere sollen folgen. Außerdem hat Kasto eine positive Bilanz der Hausmesse „Kasto FutureDays18“, die Mitte Juni stattfand, gezogen. Rund 600 Gäste aus dem In- und Ausland waren nach Achern gekommen. Kasto konnte weitere Aufträge mit Kunden sichern und sieht laut Armin Stolzer, geschäftsführender Gesellschafter des Un- ternehmens, dem nächsten Geschäftsjahr positiv entgegen. Sowohl Auftragsbestand als auch -ein- gang seien sehr gut. Die Werma Signaltechnik GmbH + Co. KG aus Rietheim-Weilheim hat eine Niederlassung in Italien eröffnet. Sie hat ihren Sitz in Piacenza und übernimmt die Vertriebsaktivitäten im itali- enischen Raum. Das Unternehmen will so seine Präsenz im italienischen Markt verstärkten. Zum Niederlassungsleiter sollen noch zwei bis drei weitere Mitarbeiter dazukommen. Volker Sichler feiert diesen Monat das 30-jährige Bestehen seiner „ Hollister‘s MotorCycles “. 1986 gründete er seine Motorradmanufaktur in Zimmern-Horgen mit Fertigung, Werkstatt und Showroom. Los ging es mit dem Customizing von Harley-Davidson-Motorrädern, also ihrer An- passung an Kundenwünsche. Nach und nach entwickelte der Maschinenbauelektroniker seine eigene Marke. 1999 wurde er beim Kraftfahrt- bundesamt als Hersteller zugelassen. Seitdem haben Hollister-Modelle (im Bild das Unikat Tango) verschiedene Designpreise gewonnen. Sie sind weltweit bei Sammlern gefragt und in der Szene bekannt. Sichler vertreibt außerdem die US-Marken Indian Motorcycle und Victory. Hollister‘s Motor Cycles ist kräftigt gewach- sen – dies war auch der Grund für den Umzug in größere Räume in Dauchingen im Jahr 2014.

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