Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe Juli'18 - Hochrhein-Bodensee

ANZEIGEN reit, in China stärker zu wachsen.“ In den nächsten drei Jahren soll der Umsatz des Standortes in Taicang mit zurzeit einem, aber bald zwei Werken auf 150 Millionen Euro steigen und damit ein ähnliches Niveau wie in Nordamerika erreichen. Von den 80 Millionen Euro, die IMS Gear 2017 investierte, flossen denn auch rund 30 Prozent nach China. Auch in der Region investiert IMS Gear kräftig. Alle Werke liegen in einem Radius von rund 30 Kilometern um den Hauptsitz in Do- naueschingen, beispielsweise am Gründungsstandort Eisenbach oder in Trossingen. In Donaueschingen sollen nun die Bereiche Forschung und Entwicklung sowie Industrial Engineering (Anlagen-, Werkzeug- und Formenbau) ausgebaut und gebündelt werden. „Bislang noch dort untergebrachte Produkti- onsbereiche werden an den neuen Standort in Villingen- Schwenningen verlagert“, erklärt der Vorstand Bernd Schilling. In das neue Gebäude investiert IMS Gear einen niedri- gen zweistelligen Millionenbetrag, dazu kommen Maschinen und Fertigungsanlagen. Allein für den sogenannten I-Booster, einen elektrischen Bremskraftverstärker, der dort gebaut werden soll, sind es rund 20 Millionen Euro. Rund 200 Mitarbeiter werden im Werk 10 nach und nach arbeiten. Der Umzug soll im August beginnen und im ersten Quartal 2019 abgeschlossen werden. Danach kann dann dass Technologiezentrum in Donaueschingen ausgebaut werden. IMS steht für J ohann M orat S öhne und erinnert an die Ursprünge des Unternehmens: Dieses gründete Johann Morat 1863 in Eisenbach, um Zahnräder für die Uhrenindustrie zu produzieren. Zahnräder werden noch heute hergestellt. Und damals wie heute ist es den Geschäftsführern wichtig, alle Prozesse selbst umzusetzen. Davon zeugt der große Formen- und Werkzeugbau für den Spritzguss be- ziehungsweise die Metallbearbeitung. Gear, englisch für Antrieb, Getriebe, wurde angesichts der Internationalisierung des Unter- nehmens Teil des Firmennamens. Produkte von IMS Gear sind in fast allen Autos zu finden – und werden es auch bleiben, egal ob Verbrennungsmotor oder Elektroantrieb, ob von Menschen gesteuert oder autonom fahrend, ob eigenes Auto oder Car-Sharing, wie Schilling erläutert. „Die Trends spielen uns eher in die Karten“, sagt er. Als Beispiel nennt Schilling die Vision, dass Nutzer eines Car-Sharing- Autos über eine App den Fahrersitz auf ihre Wunschposition an- passen lassen können – mit weiterentwickelten Sitzverstellungen von IMS Gear. Auf den Bereich Automotive entfallen rund 90 Prozent des Umsatzes von IMS Gear, gefolgt von Planetengetrieben für industrielle Anwendungen (sechs Prozent) und E-Bikes (vier Prozent). Für Letztere fertigt IMS Gear Kunststoff- und Metallzahnräder – „ein gigantischer Markt“, so Schilling. Von den insgesamt rund 3.400 Mitarbeitern (Stand Ende 2017) arbeiten 2.149 in der Region, gefolgt von Nordamerika (839) und China (416). Ihre Zahl soll dieses Jahr überall steigen – natürlich am stärksten in China. Rund 200 junge Menschen bildet IMS Gear zurzeit aus, etwa 180 in der Region. mae  »Wir sind bereit, in China stärker zu wachsen«  Impressionen von IMS Gear: Das Werk des Unternehmens zwischen Villingen und Schwenningen wird zurzeit gebaut (linke Seite), darunter ein sogenann- tes Schneckenrad für ein neuartiges elektromechanisches Lenksystem im Automobilbereich. Bilder oben: Ein Mitarbeiter erledigt Wartungsarbeiten an einer Montageanlage (links), ein anderer baut im Bereich Industrial Engineering-Automation/Automatisierung an einer Produktionsanlage.

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