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Wirtschaft im Südwesten

5 | 2018

28

REGIO

REPORT  

IHK Südlicher Oberrhein

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Neues Bildungsmodell: In einem Jahr vom Industriekaufmann zum Industriefachwirt

Ausbildung mit Sahnehäubchen

J

ungen und Mädchen mit Abitur oder Fach-

hochschulreife, die im September 2018

die Ausbildung zum Industriekaufmann

beziehungsweise zur Industriekauffrau

starten, können gleichzeitig ihren In-

dustriefachwirt in Angriff nehmen:

Mit Zusatzunterricht während der

Ausbildung und einem Vorberei-

tungskurs im Berufsjahr nach der

Abschlussprüfung können sie die

Prüfung Industriefachwirt IHK ab-

legen.

Initiiert wurde das neue Bildungs-

modell von der IHK Südlicher Ober-

rhein, der Max-Weber-Schule in

Freiburg und dem IHK-Bildungszent-

rum zur Förderung der Aus- und Weiter-

bildung in Industriebetrieben und zur Ge-

winnung von neuen Führungsnachwuchskräften.

„Vor dem Hintergrund der demografischen Entwick-

lung und der damit verbundenen Konkurrenz bei der

Gewinnung von qualifizierten Auszubildenden kann so

eine Ausbildung mit Sahnehäubchen den Unternehmen

sicher mehr ausbildungsinteressierte Jugendliche brin-

gen“, ist Simon Kaiser, Leiter Geschäftsbereich Aus-

und Weiterbildung bei der IHK Südlicher Oberrhein,

überzeugt. „In Zeiten, in denen immer mehr Jungen

und Mädchen mit Abitur oder Fachhochschulreife ein

Studium anstreben, ist ein solches Modell sicher eine

interessante Alternative, die den einen oder anderen

zur dualen Ausbildung lockt.“

Industriekaufleute, die diese Weiterführung ihrer du-

alen Ausbildung anstreben, entscheiden sich schon

vor dem Beginn der Lehre für das Modell. Denn be-

reits während ihrer zweijährigen Berufsausbildung

erhalten sie Zusatzunterricht in der Berufsschule.

Während der betrieblichen Fortbildung im dritten Jahr

führt sie ein Vorbereitungskurs im IHK-Bildungszent-

rum gezielt auf die Prüfung Industriefachwirt IHK hin.

Kaiser: „Die 400 Unterrichtsstunden sind auf das

ganze Jahr verteilt: Einmal pro Woche wird ganztägig

die Schulbank gedrückt.“ Zwei Schwerpunkte bil-

den den Inhalt: Wirtschaftsbezogene Qualifikationen

(Rechnungswesen, Volks- oder Betriebswirtschaft)

und handlungsspezifische Qualifikationen (Wissens-

und Transfermanagement oder Führung und Zusam-

menarbeit). Die Prüfung für den wirtschaftlichen Teil

findet im Frühjahr statt, die für den handlungsspezi-

fischen im Herbst.

„Die Vorteile für Unternehmen, die diese Zusatzqua-

lifikation anbieten, liegen auf der Hand“, sagt Kai-

ser. „Denn mit der Weiterbildung bleiben die jungen

Leute mit dem Betrieb verbunden.“ Aber auch für

Azubis, die diesen Weg gehen, erkennt der Exper-

te einige Vorteile. „Die Vermittlung der Inhalte zur

Industriefachwirte-Prüfung parallel zur schulischen

Erstausbildung ermöglicht einen effizienten Lernpro-

zess. Außerdem ist mit diesem Modell der Schritt

vom Azubi zum höchsten Abschluss, den die IHKs zu

bieten haben, nämlich dem geprüften Betriebswirt,

einfach rasend schnell!“

naz

Ausbildungsbetriebe und Azubisinspe, die an dem

neuen Bildungsmodell interessiert sind, informiert

Tobias Steinhart Tel: 0761 3858-181,

tobias.steinhart@freiburg.ihk.de

Bild: by-studio - Fotolia