Wirtschaft im Südwesten
5 | 2018
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REGIO
REPORT
IHK Südlicher Oberrhein
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Neues Bildungsmodell: In einem Jahr vom Industriekaufmann zum Industriefachwirt
Ausbildung mit Sahnehäubchen
J
ungen und Mädchen mit Abitur oder Fach-
hochschulreife, die im September 2018
die Ausbildung zum Industriekaufmann
beziehungsweise zur Industriekauffrau
starten, können gleichzeitig ihren In-
dustriefachwirt in Angriff nehmen:
Mit Zusatzunterricht während der
Ausbildung und einem Vorberei-
tungskurs im Berufsjahr nach der
Abschlussprüfung können sie die
Prüfung Industriefachwirt IHK ab-
legen.
Initiiert wurde das neue Bildungs-
modell von der IHK Südlicher Ober-
rhein, der Max-Weber-Schule in
Freiburg und dem IHK-Bildungszent-
rum zur Förderung der Aus- und Weiter-
bildung in Industriebetrieben und zur Ge-
winnung von neuen Führungsnachwuchskräften.
„Vor dem Hintergrund der demografischen Entwick-
lung und der damit verbundenen Konkurrenz bei der
Gewinnung von qualifizierten Auszubildenden kann so
eine Ausbildung mit Sahnehäubchen den Unternehmen
sicher mehr ausbildungsinteressierte Jugendliche brin-
gen“, ist Simon Kaiser, Leiter Geschäftsbereich Aus-
und Weiterbildung bei der IHK Südlicher Oberrhein,
überzeugt. „In Zeiten, in denen immer mehr Jungen
und Mädchen mit Abitur oder Fachhochschulreife ein
Studium anstreben, ist ein solches Modell sicher eine
interessante Alternative, die den einen oder anderen
zur dualen Ausbildung lockt.“
Industriekaufleute, die diese Weiterführung ihrer du-
alen Ausbildung anstreben, entscheiden sich schon
vor dem Beginn der Lehre für das Modell. Denn be-
reits während ihrer zweijährigen Berufsausbildung
erhalten sie Zusatzunterricht in der Berufsschule.
Während der betrieblichen Fortbildung im dritten Jahr
führt sie ein Vorbereitungskurs im IHK-Bildungszent-
rum gezielt auf die Prüfung Industriefachwirt IHK hin.
Kaiser: „Die 400 Unterrichtsstunden sind auf das
ganze Jahr verteilt: Einmal pro Woche wird ganztägig
die Schulbank gedrückt.“ Zwei Schwerpunkte bil-
den den Inhalt: Wirtschaftsbezogene Qualifikationen
(Rechnungswesen, Volks- oder Betriebswirtschaft)
und handlungsspezifische Qualifikationen (Wissens-
und Transfermanagement oder Führung und Zusam-
menarbeit). Die Prüfung für den wirtschaftlichen Teil
findet im Frühjahr statt, die für den handlungsspezi-
fischen im Herbst.
„Die Vorteile für Unternehmen, die diese Zusatzqua-
lifikation anbieten, liegen auf der Hand“, sagt Kai-
ser. „Denn mit der Weiterbildung bleiben die jungen
Leute mit dem Betrieb verbunden.“ Aber auch für
Azubis, die diesen Weg gehen, erkennt der Exper-
te einige Vorteile. „Die Vermittlung der Inhalte zur
Industriefachwirte-Prüfung parallel zur schulischen
Erstausbildung ermöglicht einen effizienten Lernpro-
zess. Außerdem ist mit diesem Modell der Schritt
vom Azubi zum höchsten Abschluss, den die IHKs zu
bieten haben, nämlich dem geprüften Betriebswirt,
einfach rasend schnell!“
naz
Ausbildungsbetriebe und Azubisinspe, die an dem
neuen Bildungsmodell interessiert sind, informiert
Tobias Steinhart Tel: 0761 3858-181,
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