Wirtschaft im Südwesten
10 | 2017
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Praxiswissen
INNOVATION
DIHK-Innovationsreport
Das größte Hemmnis:
Fehlende Fachkräfte
F
ehlende Fachkräfte, bürokratische Lasten und schlechte
Breitbandversorgung sehen Unternehmen als wesentliche
Innovationshemmnisse. Das geht aus einer DIHK-Umfrage unter
mehr als 1.700 Unternehmen hervor. Die Studie sieht zudem
eine zunehmende Schere zwischen größeren und kleineren Un-
ternehmen hinsichtlich der Innovationsdynamik. Der sogenannte
Innovationssaldo, also die Differenz zwischen geplanter Aus-
weitung oder Verringerung von Innovationsaktivitäten, ist bei
Unternehmen mit bis zu 250 Mitarbeitern auf den niedrigsten
Wert seit der ersten Befragung gesunken. Fast 60 Prozent der
Unternehmen sehen sich durch eine unzureichende Breitband-
versorgung in ihren Innovationsaktivitäten gehemmt. Rund die
Hälfte bemängelt darüber hinaus das Fehlen einer steuerlichen
Forschungsförderung. Bei der Projektförderung wurden unter an-
derem die Passgenauigkeit der Programme sowie die komplizierte
Antragstellung als Hürden genannt. Kooperationsprojekte mit
Kunden und Lieferanten stellen mit Abstand das meistgenannte
Mittel dar, um die Innovationsfähigkeit in Zukunft zu steigern.
Danach folgen „Open Innovation“-Ansätze sowie die Kooperation
mit Hochschulen und Forschungseinrichtungen.
sw
Den kompletten DIHK-Innovationsreport 2017 gibt es unter
www.dihk.de(Suchwort: „Innovationsreport 2017“)
ZEW-Studie
Stand der Digitalisierung
im Land
D
en Stand der Digitalisierung in Baden-Württemberg haben
mehrere Landesministerien vom Zentrum für Europäische
Wirtschaftsforschung (ZEW) in Mannheim beleuchten und daraus
Empfehlungen für weitergehende politische Handlungsansätze ab-
leiten lassen. Die ZEW-Metastudie diskutiert eine Reihe bekannter
Handlungsfelder wie Breitbandinfrastruktur, Datensicherheit oder
IT-Kenntnisse. Sie weist erneut auf die unzureichende Breitband-
verfügbarkeit für Unternehmen im ländlichen Raum hin. Hinsichtlich
Forschung, Entwicklung und Innovation sehen die Autoren der Stu-
die Chancen, die Themen Künstliche Intelligenz und Industrie 4.0
mit den vorhandenen Stärken im Maschinen- und Automobilbau zu
kombinieren. Jedoch sollten hierbei Anwendungsfelder im Dienst-
leistungsbereich nicht vernachlässigt werden, heißt es. Die Analysen
orientieren sich teilweise an der Auswertung von Teilnehmerzahlen
verschiedener Initiativen wie der Allianz für Cybersicherheit oder des
bundesweiten Industrie 4.0 Atlas. Dennoch eignet sich die Metastu-
die für einen kompakten Überblick über aktuelle Themenfelder der
Digitalisierung, Kennzahlen sowie mögliche Zielrichtungen seitens
der Politik.
sw
Download der 79-seitigen Studie „Chancen und Herausforderungen
der Digitalisierung in Baden-Württemberg“ unter
www.zew.de(Publikationen/Gutachten)