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RKT beherrscht „Übersetzung 4.0.“

Eine technikaffine

SCHRAMBERG.

Mitten im Schwarzwald, in Schram-

berg, arbeiten 32 Angestellte der RKT Übersetzungs-

und Dokumentations-GmbH an anspruchsvollen Über-

setzungen von Texten aus dem Bereich Technik oder

Marketing. Darunter sind neben Projektmanagern auch

ITler und ein „Pixelschieber“, wie ihn die Kollegen liebe-

voll nennen. Die 1989 gegründete schwäbische Firma

ist alles andere als hinterwäldlerisch. Erst vor Kurzem

hat ihr Firmenchef Roland Trost bei einem Treffen des

Innovationsnetzwerks Schwarzwald-Baar-Heuberg

erklärt, was es mit „Übersetzung 4.0“ auf sich hat.

Die Verständigung mit den etwa 300 regelmäßigen

Kunden, das sind größtenteils mittelständische Firmen

aus dem deutschsprachigen Raum, beispielsweise aus

dem Maschinenbau, aus der Medizin- und Lasertechnik

oder aus der Elektrotechnik, erfolgt vorzugsweise via

Internet. Das allerdings unter Einhaltung größtmögli-

cher Sicherheitsvorkehrungen.

„Um der Digitalisierung Rechnung zu tragen, habe ich

vor ein paar Jahren einen Programmierer eingestellt. Er

hat mehrere Softwaretools entwickelt, mit deren Hilfe

wir alle zur Abwicklung eines Auftrags erforderlichen

Daten über einen eigenen Server übertragen können,

inklusive Übersetzungstext“, sagt Trost. „Das spart viel

Zeit und Kosten.“ Im hauseigenen Serverraum befinden

sich knapp 50 virtuelle Computer. Diese sind nötig,

weil RKT unterschiedliche Textverarbeitungsprogram-

me, unter anderem Word oder Indesign in mehreren

Versionen bereitstellen muss, je nachdem, mit wel-

cher die jeweilige Firma arbeitet. „Ein lokaler Rechner

am Arbeitsplatz würde viel zu langsam werden, daher

greifen wir über das Firmennetzwerk auf das passende

Programm aus dem Serverraum zu“, so Trost.

Der „Pixelschieber“, eigentlich ein Mediengestalter,

sorgt dafür, dass auch das Layout nach einer Über-

setzung entsprechend angepasst und formatiert wird.

„Denn beim Übersetzen in eine romanische Sprache

wächst die Textlänge um ein Viertel“, erläutert Trost.

Der Unternehmer kommt ursprünglich aus dem Ma-

schinenbau und kann daher seinen Übersetzern Be-

grifflichkeiten und Fachtermini näherbringen. Er legt

viel Wert auf Effizienz. „Wenn wir etwa eine Homepage

übersetzen, dann ist es am besten, wir erhalten die

Datei im Ausgangsformat zum Beispiel Typo 3. So passt

alles am Schluss auf die Internetseite des Kunden und

es gibt keine unerwartete Überlänge oder Fehler beim

Übertragen in ein anderes Format.“ In einer Datenbank

speichert der Übersetzungsdienstleister außerdem

fertiggestellte Übersetzungen. Wenn sich eine Firma

dann mit einer ähnlichen Textart wie beispielsweise

einer Bedienungsanleitung an RKT wendet, spart der

Kunde Geld, der Übersetzer Zeit. Bis zu 100 Prozent der

Sätze können wiedererkannt und müssen somit nicht

erneut übersetzt werden. „Das klappt aber nur, wenn

Wirtschaft im Südwesten

9 | 2016

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UNTERNEHMEN

Bildunterschrift

Das Firmengebäude von RKT in Schramberg bei

Abendstimmung: Im Inneren besticht der Bau

durch Offenheit und Transparenz. Es gibt nur

wenige Wände im Gebäude und wenn, dann sind

sie zumeist aus Glas.