Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe Oktober'23 -Schwarzwald-Baar-Heuberg

53 10 | 2023 IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten THEMEN & TRENDS Region so wichtigen Metallberufen (+ 15 Prozent) und bei den Indus- triekaufleuten (+ 12,5 Prozent), auch wenn es trotzdem noch Einträge braucht, um den Vorjahresstand zu erreichen. Ein über die Monate durchgängig leichtes Plus meldet Miriam Kamme- rer, stellvertretende Geschäftsbereichsleiterin Bildung und Prüfung, für die IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg: „Wir erzielen mit bis dato 1.720 eingetragenen Verträgen ein minimales Plus von 0,6 Prozent“ und sind gespannt auf die Entwicklung in den kommenden Monaten. Kammerer beobachtet, dass Bewerbungsprocedere und Zusage mitt- lerweile immer schneller gehen: „Viele Betriebe haben die Verträge zum Vorstellungsgespräch schon unterschriftsreif vorbereitet.“ Auch Kollegin Alexandra Thoß, Leiterin Ausbildung bei der IHK Hoch- rhein-Bodensee, ist mit den Vertragsabschlüssen „bis jetzt recht zufrieden“, lag man doch in allen Monaten bislang leicht über dem jeweiligen Vorjahreswert. Sehr schön sei, dass die Metall- und Elek- troberufe wieder deutlich im Plus lägen und sich offenbar berappelt hätten. „Alles in allem scheinen wir das Coronaloch, in dem sich viele Schüler nicht entscheiden konnten oder wollten, hinter uns zu lassen.“ Was sich noch tun lässt Insgesamt wurden den drei IHKs im Regierungsbezirk zum 31. August 2023 rund 7.400 neue Ausbildungsverträge von den Unternehmen zur Eintragung übermittelt. Keine schlechte Zwischenbilanz. Um die Final- zahlen vom Vorjahr zu erreichen, muss allerdings noch ein bisschen was kommen: Zu Ende Oktober 2022 waren es knapp 8.300. Trotzdem sind die Ausbildungsexperten der drei IHKs zuversichtlich. Der Trend, dass Verträge immer später abgeschlossen werden, ist schon in den Vorcoronajahren beobachtet worden. Deshalb erwarten die IHKs noch bis weit in den Herbst hinein Abschlüsse und messen der aktuellen Zwischenbilanz daher nur eine begrenzte Aussagekraft bei. Tatsächlich besteht nach dem Berufsbildungsgesetz das ganze Jahr über die Möglichkeit, eine Ausbildung zu beginnen, betont Miriam Kammerer. Azubis, die in den nächsten ein, zwei Monaten starten, könnten meist problemlos noch in die Berufsschule einsteigen. „Es ist auf jeden Fall ratsam, Kontakt mit den Bildungsberatern aufzunehmen, wenn Azubis erst im Spätherbst in die Ausbildung starten.“ Aus diesem Grund brauchen Unternehmen das aktuelle Ausbildungsjahr auch noch nicht abzuschreiben. Die große Hürde, die sie allerdings nehmen müssen: ausbildungswillige Jugendliche auftreiben. Was lässt sich da jetzt noch tun? Einige Anregungen: Medial aus allen Rohren feuern. Das kann das Banner am Firmen- tor genauso sein wie die Anzeige im Gemeindeblatt, die sozialen Medien ebenso wie der Spot im lokalen Kino. Kreative Ideen sind gefragt. Mobilisieren Sie Ihre Belegschaft. Viel hilft viel. Die Kanäle der Jugendlichen bespielen: Youtube, Instagram, Tiktok und Co. Es muss vielleicht gar nicht der Chef persönlich sein, womöglich hat der hauseigene Nachwuchs Lust, Testimonial zu sein und Programm zu machen. Wer keine Kapazitäten für eigene News hat, kann die Inhalte der IHK-Azubi-Kampagne kostenlos nutzen. Sich zeigen, informieren, vor Ort sichtbar werden: Diverse Um- fragen unter Jugendlichen zeigen, dass sie sich ziemlich uninformiert fühlen und viel mehr berufliche Orientierung wünschen. Da können Firmen Abhilfe schaffen. Alles, was Jugendlichen zeigt, was hinter be- stimmten Jobs steckt, hilft – dem Nachwuchs und den Unternehmen. Praktika und Co anbieten: Betriebe können auch jetzt noch of- fensiv Praktika und Ferien- oder Nebenjobs offerieren – um Berufs- bilder zu vermitteln und Kontakte zu knüpfen. Ulrike Heitze HILFEN FÜRS RECRUITING 20. Oktober: KAZ – Kontakte, Ausbildung, Zukunft. Ausbildungsmesse für die Region Sulz. www.kaz-sulz.de IHK-Lehrstellenbörse: Stellenbörse der IHKs, die bundesweit Angebote für Praktika,Ausbildung und duales Studium zusam- menführt, auch als App. Unternehmen tragen offene Stellen kostenlos ein. in Infopool, der bei Jugendlichen bekannt ist und aus dem sichAusbildungsberater bei Gesprächen mit Schülern und Eltern bedienen. www.ihk-lehrstellenboerse.de FutureFinder: Neue deutsch-französische Praktika- undAusbil- dungsplatzbörse. Unternehmen stellen ihreAngebote kostenlos ein. www.futurefinder.de Praktikumswochen: Die landesweite Plattform bringt Jugend- liche und Betriebe zu Tagespraktika zusammen. In 2023 können Unternehmen noch Termine in den Herbstferien und den beiden Wochen davor anbieten. Einfach auf der Webseite eintragen. www.praktikumswoche-bw.de „Jetzt #könnenlernen“-Azubikampagne : Unternehmen, die kein eigenes Material fürs Azubimarketing haben, können das (individualisierbare)Werbematerial aus der IHK-Kampagne ver- wenden – von Print über Socialmedia bis Videoclips. Infos dazu bei der jeweiligen IHK. Ausbildungsbotschafter: Initiative, bei der Unternehmen ihre Lehrlinge in Schulen schicken und von ihrerAusbildung berichten lassen.Azubimarketing auf Augenhöhe. Die Träger der Initiative, unter anderem die IHKs, schulen vorab dieAusbildungsbotschaf- ter. Infos bei allen IHKs oder unter www.gut-ausgebildet.de IHKAusbildungs-Guide: Übersicht von über 100 Unternehmen mit ihren Ausbildungs- und Studienangeboten in der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg, gedruckt und digital. ZumWeiterrei- chen an interessierte Schüler. www.ausbildungsguide-sbh.de IHK-Experten unterstützen Unternehmen bei der professionellen Gestaltung des Azubirecruitings. Ansprechpartner siehe unten. Ausbildungsbegleiter der IHK: Quasi die Feuerwehr, wenn bei laufenden Ausbildungsverhältnissen etwas schief zu gehen droht. Die IHK-Ausbildungsbegleiter vermitteln zwischen Azubi und Betrieb und versuchen so, die Lehre zu retten. Infos dazu bei der jeweiligen IHK. Die Ansprechpartner bei den IHKs IHK Hochrhein-Bodensee: Alexandra Thoß 07531 2860-131 alexandra.thoss@konstanz.ihk.de IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg: Miriam Kammerer 07721 922-512 kammerer@vs.ihk.de IHK Südlicher Oberrhein: Simon Kaiser 0761 3858-150 simon.kaiser@freiburg.ihk.de

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