Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe Februar'23 -Südlicher Oberrhein

2 | 2023 IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten 17 REGIO REPORT IHK Südlicher Oberrhein E rstarren Sie nicht vor dem Berg an Aufgaben und Risiken“, forderte Eberhard Liebherr, Präsident der IHK Südlicher Ober- rhein, die Unternehmerinnen und Unternehmer beim Neujahrs- empfang der IHK Südlicher Oberrhein Anfang Januar in Freiburg auf. „Nutzen Sie die Chancen, die sich durch die aktuell stattfindende ökologische Transformation und die Lieferkettentransformation er- geben.“ Zuvor hatte IHK-Hauptgeschäftsführer Dieter Salomon den festlichen Abend eröffnet. „Viele sind froh, dass sie wieder Menschen treffen“, begrüßte er die Gäste. Nach dreijähriger Coronazwangspause waren rund 1.200 Unterneh- menslenker, Verantwortliche aus Politik und Verwaltung und dem öffentlichen Leben ins Freiburger Konzerthaus gekommen. „Nach diesen drei Jahren hat sich bei der IHK einiges getan“, so Salomon. IHK-Präsident Liebherr präsentierte anhand von filmischen Beiträgen unterschiedliche Beispiele, wie Unternehmen am südlichen Oberrhein die drängenden Zukunftsthemen auch zusammen mit den Beratern der Kammer angehen. Ob bei der Bekämpfung des Fachkräftemangels, der Aufstellung eines Nachhaltigkeitskonzepts, dem Vorantreiben der Energiewende über neue Produkte und Dienstleistungen oder der Schaffung eines Mentorenservices – in der Region gibt es viele erfolgversprechende Ansätze, um die Zukunft zu meistern. „Wir müssen unseren Tüftler- und Innovationsgeist bemühen“, sagte Liebherr. „Erkennen wir die Herausforderungen als Chance und pa- cken wir sie mit regionaler Stärke an! Zusammenhalten, neu denken, voneinander lernen.“ Einen eindringlichen Appell richtete Liebherr aber auch an die Politik. Diese solle die Innovationskraft der Unter- nehmen und die Bereitschaft, die Dinge anzupacken, nicht behindern. „Manchmal können weder die Unternehmerschaft noch die Mitarbei- tenden der IHK etwas tun. Warum? Weil die Politik in vielen Belangen zu zaghaft und zu langsam ist.“ Er verwies auf Aussagen von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil, wonach die Betriebe im Land sowohl alle in- als auch alle ausländischen Potenziale an Fachkräften heben müssten. „Da frage ich mich, und die Fragen können Sie, verehrte Bundestagsabgeordnete, gern nach Berlin mitnehmen: Wie sollen wir Unternehmerin- nen und Unternehmer das machen, wenn Kinder- betreuungsangebote fehlen und Eltern deswegen nur Teilzeit arbeiten können? Und wer schon einmal versucht hat, aktiv im Ausland Fachkräfte zu rekrutieren, weiß von der zermürbenden Bürokratie, die in unserem Land herrscht.“ Aktuell seien unter den insgesamt rund 10.000 Auszubildenden in IHK-Berufen im gesamten Kammerbezirk 1.320 mit ausländischer Staatsbürgerschaft. „Die Un- ternehmen sind also sehr offen, dazu engagieren sie sich enorm.“ „ Das Jahr 2023 ist noch jung, doch die Herausfor- derungen sind bereits groß. Energiewende, Fach- kräftemangel, digitale Transformation. Alle diese Themen beschäftigen die Unternehmen in der Region massiv. Auch auf dem ersten Neujahrs- empfang der IHK nach längerer Coronapause. Neujahrsempfang im Konzerthaus Freiburg IHK-Präsident ruft zum Anpacken auf »Wir müssen unseren Tüftler- und Innovations- geist bemühen« Eberhard Liebherr Bilder auf den Seiten 17 bis 19: Michael Bode Vor vollbesetztem Plenum im Rolf-Böhme-Saal des Konzerthauses mahnte IHK-Präsident Eberhard Liebherr (Bild u.r.), die Herausforderungen unserer Zeit als Chance zu nutzen. IHK-Geschäftsführer Dieter Salomon (o.r.) eröffnete den Neujahrsempfang.

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