Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe November'22 -Schwarzwald-Baar-Heuberg

4 IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten 11 | 2022 Panorama Studie zur Zukunft des Internets Das Leben in Parallelwelten kommt D as Internet ist seit seiner Geburtsstunde vor 30 Jahren ständig im Umbruch. Für die Analysten der Landesbank Baden-Württem- berg (LBBW) zeichnet sich die nächste Evolu- tionsstufe bereits ab: In den kommenden zehn Jahren werden die reale und die virtuelle Welt zunehmend im sogenannten Metaversum ver- schmelzen und das Leben „phygital“ werden – also physisch und digital zur gleichen Zeit. „Wie in einer Videokonferenz oder in der di- gitalen Spielewelt Second Life existieren die Teilnehmer gleichzeitig in zwei Welten“, heißt es dazu in der LBBW-Studie „Das Design des Internets der Zukunft“. Motor für diese Entwicklung seien Blockchaintechnologie, virtuelle Realität und künstliche Intelligenz. Neben dem technologischen Fortschritt nimmt das Papier auch dessen geopolitische, rechtliche und gesellschaftliche Konsequen- zen in den Blick. Es prognostiziert unter an- derem eine in mehrere Sphären gespaltene virtuelle Welt. Danach dürfte „neben dem westlichen Netz (…) auch ein chinesisches und russisches Internet entstehen, sowie stark kontrollierte kleine Zonen wie Nordko- rea, Myanmar und Iran“. Zudem wird erwartet, dass der wachsende Einzug von „Extended Reality“ in den Alltag zu datenschutzrechtlichen Herausforderun- gen führen und sich auf die menschliche Psyche auswirken wird. Angesicht dessen fordert die Studie neue Regeln im Daten- schutz und in der Cyberethik. ks Die komplette Studie unter www. lbbw.de/2022-studie-metaversum Bilder: Adobe Stock/Framestock (oben), Sammby (rechts) Zahl des Monats Drei von vier Beschäftigten stehen einer Vier-Tage- Woche positiv gegenüber, ergab eine aktuelle Studie. Der Großteil der Be- fürworter (86 Prozent) stammt dabei aus der Industrie. Der Wunsch nach einem Wandel im Arbeitsmodell ist offenbar so groß, dass etwa jeder vierte Arbeitnehmer aus diesem Zweig dafür auch ein niedrigeres Gehalt in Kauf nehmen würde. Über alle Branchen hinweg wären dage- gen nur 14 Prozent dazu bereit. Weiteres Ergebnis der „HDI Berufe- Studie 2022“, für die bundesweit knapp 4.000 Erwerbstätige ab 15 Jahren befragt wurden: Immer we- niger junge Mitarbeiter bis 25 Jahre sehen den Job als essenziell für ein erfülltes Leben: Nur noch 58 Prozent gaben an, dass ein Leben ohne Beruf für sie unvorstellbar wäre. Vor zwei Jahren waren das noch deutlich mehr (69 Prozent). ks Die komplette Studie unter www.berufe-studie.de Im künftigen Metaversum verwischen die Grenzen zwischen realer und digitaler Welt. Trittbrettfahrer unterwegs IHK warnt vor Phishing-Mails D er Cyberangriff auf die bundesweite IHK- IT-Infrastruktur der Industrie- und Han- delskammern im August hat Trittbrettfahrer auf den Plan gerufen. Sie versuchen derzeit verstärkt, mit gefälschten E-Mails an Daten von IHK-Mitgliedsunternehmen zu gelangen. Die IHKs der Region warnen eindringlich vor dieser Phishing-Welle: Die E-Mails mit nach- geahmtem IHK-Logo täuschen aktuell vor, von service@ihk24.de versendet worden zu sein. E-Mails von dieser Absenderadresse, die dazu auffordern, sich bei einer IHK neu zu identifi- zieren, sollten umgehend gelöscht werden. Die IHKs betonen, dass sie niemals per E-Mail Dateneingaben oder Datenänderungen ver- anlassen. Sollten IHK-Mitgliedsunternehmen oder Ehrenamtliche unsicher sein, ob eine Nachricht tatsächlich von ihrer IHK stammt, kann eine kurze telefonische Klärung mit der Kammer für Sicherheit sorgen. Bereits in den vergangenen Wochen haben Unternehmen scheinbare E-Mails einer fik- tiven „IHK Deutschland“ erhalten. Auch hier wurden die Empfänger aufgefordert, sich neu anzumelden. Ansonsten wurde angedroht, dass die „IHK-Nummer“ innerhalb einer be- stimmten Frist gelöscht würde. Auch diese E-Mails sollten weiterhin ungelesen in den elektronischen Papierkorb verfrachtet wer- den, raten die IHKs. E-Mail-Anhänge unsicherer Herkunft sollten auf keinen Fall geöffnet werden. Es besteht die Gefahr, sich beim Klicken auf einen in der E-Mail angegeben Button Schadsoftware auf den Rechner zu laden. Deshalb ist besondere Vorsicht geboten. naz, uh

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ2MDE5