Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe Oktober'22 -Südlicher Oberrhein

5 10 | 2022 IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten Antworten zur Frage: Welcher der folgenden wäre für Sie der Hauptgrund, um länger als 5 Jahre bei einem Arbeitgeber zu bleiben?* Gute KollegInnen 15% 15% Gehaltserhöhungen und Benefits 11% Kontinuierliche berufliche Entwicklung 9% Flexibilität bei Arbeitszeit und -ort 9% Angemessene Anerkennung für meine Arbeit 8% Jobsicherheit 6% Art der Aufgaben 6% Respektiert fühlen 6% Ein gutes Management 5% Das psychosoziale Arbeitsumfeld 4% Weiterbildungs- / Fortbildungsprogramme 3% Die Werte des Unternehmens 2% Weiß nicht 1% Keiner der genannten Punkte Quelle: Academic Work/ Kantar. „Young Professional Attraction Index (YPAI) 2022“. Umfrage unter 11.504 Absolventen/jungen Berufstätigen aus sechs europäischen Ländern, 1.359 davon aus Deutschland. Grafische Bearbeitung: Tamara Eschenlohr *Antworten: 1.359 befragte Young Professionals aus Deutschland Mitarbeiterbindung Bei Young Professionals punkten ZEW-Studie zu Auswirkungen der Mindestlohnerhöhung Kaum Marktaustritte aufgrund von Mindestlohn E ine aktuelle Studie des ZEW Mannheim im Auftrag der Mindestlohnkommission kommt zu dem Schluss, dass die Mindest- lohneinführung 2015 sowie die erste Erhö- hung im Januar 2017 kaum Marktaustritte von Unternehmen verursacht hat. In Arbeits- marktregionen, in denen mehr Arbeitneh- mer vor der Mindestlohneinführung weniger als 8,50 Euro pro Stunde verdienten, verlie- ßen durchaus einige Kleinstunternehmen mit vier oder weniger Mitar- beiter den Markt. Gezeigt habe sich das vor allem in den ehemaligen ostdeutschen Bundesländern, wo der Bruttodurchschnittslohn 2015, zum Untersuchungszeitpunkt, wesentlich niedriger war als im Westen. Arbeitslosigkeit nicht angestiegen Aus wirtschaftspolitischer Sicht sei das nicht zwingend ein Pro- blem: „Oft sind es die unproduktiveren Unternehmen, die den Markt verlassen. Ein Anstieg der Arbeitslosigkeit konnte jedoch nicht beobachtet werden. Solange die Arbeitsnachfrage hoch ist, finden die betroffenen Arbeitnehmer bei anderen Unternehmen eine Folgebeschäftigung“, so Moritz Lubczyk, Wissenschaftler im ZEW-Forschungsbereich „Innovationsökonomik und Unternehmens- dynamik“ am ZEW und Co-Autor der Stu- die. Auch habe sich gezeigt, dass in Bran- chen, die besonders von der Einführung des Mindestlohns betroffen waren, wie das Spiel-, Wett- und Lotteriewesen, die Werbebranche oder das Verlagswesen, die Arbeitsproduktivität – also der Umsatz im Verhältnis zu den eingesetzten Arbeitskräf- ten – angestiegen sei. Dies könne damit zusammenhängen, dass Unternehmen verstärkt in Maschinen oder Technologien investieren und somit ihre Arbeitskräfte produktiver einsetzen; andererseits sei denkbar, dass Unternehmen mehr auf sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse setzen, so Lubczyk. Ein weiterer Grund: „Wenn vor allem weniger produktive Unternehmen aus dem Markt austreten, dann steigt die durch- schnittliche Produktivität der gesamten Branche.“ Als Datengrundlage diente den Forschern das Mannheimer Unter- nehmenspanel (MUP), die Verdienststrukturerhebung (VSE) sowie Datensätze der integrierten Erwerbsbiografien (IEB) für Branchen und Regionen. Um die Bedeutsamkeit der Veränderungen beurteilen zu können, wurden die Daten von 2010, also deutlich vor Einführung des Mindestlohns, bis 2018 miteinander verglichen. Im Oktober wird die Lohnuntergrenze auf 12 Euro angehoben. db Bild: Adobe Stock / fokussiert G ehaltserhöhungen, Weiterbildungschan- cen oder flexible Arbeitszeiten – was motiviert Berufseinsteiger am meisten, um einem Unternehmen länger als fünf Jahre treu zu sein? Antworten gibt der „Young Professional Attraction Index (YPAI) 2022“ des schwedischen Unternehmens Academic Work, der in Kooperation mit dem Meinungs- forschungsinstitut Kantar entstand. Befragt wurden 11.504 Studierende kurz vor dem Abschluss sowie Akademiker mit maximal fünf Jahren Berufserfahrung aus sechs eu- ropäischen Ländern. 1.359 von ihnen kamen aus Deutschland – ihre Antworten zeigt die Grafik rechts. ks Mehr dazu unter www.academicwork.de Presse und Auszeichnungen

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