Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe Oktober'22 - Hochrhein-Bodensee

18 IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten 10 | 2022 REGIO REPORT   IHK Hochrhein-Bodensee Grenzsicherheit, Raumentwicklung sowie Straßen, die angrenzenden Kantone und der grenzüberschreitende Verein Agglo Basel. Viele Faktoren als Ursache Die Straße wird beim Güterverkehr auch nach dem Aus- bau der Rheintalbahn zwischen Karlsruhe und Basel der wichtigste Transportweg bleiben. Zwar könnten zukünftig etwa 1.000 Lkw-Fahrten pro Tag auf die Schiene verla- gert werden, bei einer prognostizierten Gesamtmenge „von circa 21.400 Lkw pro Tag ist aber zu erkennen, dass die Entlastungswirkung nicht das allgemeine Wachstum kompensieren kann“, formulieren die Verantwortlichen. Auch das Zusammenspiel mit dem privaten Autoverkehr trage zu Engpässen bei. Gerade die Pendlerfahrten der Grenzgänger führten zu Konflikten mit dem grenzüber- schreitenden Straßengüterverkehr durch die Kollision von Arbeitsbeginn und Start der Zollabfertigung. „Be- sonders an Werktagen im Anschluss an Tage mit ge- schlossenen Zollstellen, wie nach Feiertagen oder auch an normalen Montagen, haben sich in der Nacht Lkw mit zu verzol- lenden Waren sowie aufgrund des Fahrverbots auch Transit-Lkw aufgestaut. Der Güterverkehr wartet zum Teil bereits seit mehreren Stunden auf das Öffnen der Zolldienststellen.“ Erschwerend komme hinzu, dass der vorhandene Stauraum auf den Autobahnstell- und Rastplätzen nur selten ausreicht. Viele Lkw-Lenker müssten daher im sogenannten temporären Stauraum auf der Fahrbahn warten. Nur an 14 von aktuell 68 offiziellen Übergängen für Fahrzeuge zwi- schen Deutschland und der Schweiz ist eine zolltechnische Abwicklung möglich. Von überregionaler Bedeutung sind da die beiden Autobahnübergänge bei Weil am Rhein und Rheinfelden sowie die Übergänge zwischen Gottmadingen und Thayngen, zwischen Bad Säckingen und Stein, zwischen Waldshut und Koblenz sowie zwischen Konstanz und Kreuzlingen. Zwar ma- chen Lkw nur maximal 15 Prozent des Verkehrsaufkommens aus, doch „aufgrund der unterschiedlichen Abfertigungszei- ten von Personen- und Güterverkehr sind es Lkw, die einen höheren Bedarf an Kontroll-, Stell- und Warteflächen haben“. Je nach Beladungsart und Grenzübergang dauere eine Abferti- gung zwischen zwei und 30 Minuten, „sofern keine Warenkontrolle erfolgt“. Allein am Zoll Weil am Rhein an der A5 werden werktags etwa 3500 LKW verzeichnet. Klare Handlungsempfehlungen Davon ausgehend, dass der Lkw-Verkehr weiter zunehmen wird, besteht bei allen Grenzübergängen Handlungsbedarf, konstatieren die Verantwortlichen. Unterschieden wird dabei zwischen organi- satorischen Konzepten – etwa in der Abfertigung durch digitale Unterstützung, Neu- und Ausbaumaßnahmen sowie Verkehrsfluss- steuerung. 30 Empfehlungen listen die Studienmacher auf. Für jede Maßnahme wurde eine detaillierte Dokumentation angelegt, die – ebenso wie die Studie selbst – online abrufbar ist. „Mit den auf- gezeigten Handlungsfeldern soll ein Impuls für die Umsetzung von konkreten Maßnahmen gesetzt werden. Wichtig ist nun die zeitnahe Projektierung zur Realisierung der Potenziale für die zukunftsfähige Mobilität. Die IHK wird diesen Prozess konstruktiv begleiten“, macht Martin Völkle, Referent Energie, Verkehr und Nachhaltigkeit von der IHK, deutlich. mrk 17 Wichtige Impulse für Grenzregion Regierungspräsidium legt Ver- kehrsstudie vor 19 Arbeitsmarktintegration 241 Geflüchtete konnten in eine Ausbildung vermittelt werden 20 Nachhaltige Mode Im Gespräch mit den Brüdern Jo- sia und Jonathan Zuber von Elossa 22 Auswirkungen Cyberangriff Die Eintragung der Ausbildungs- verträge verzögert sich 23 Die neue Maschinenverordnung Was ändert sich? Interview mit Oliver Kichwehm 24 Bildungspartnerschaft Gemeinsam auf die Ausbildung vorbereiten 25 Lückenfüller gesucht Zu viele weiße Flecken im Mobilfunknetz 29 Neue Seminare und Lehrgänge IHK-Weiterbidlungsprogramm 2023 erschienen Foto: Martin Völkle, IHK Zum Download der Verkehrsstudie Hochrhein- Bodensee

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