Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe Juli/August'22 -Schwarzwald-Baar-Heuberg

44 IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten 7+8 | 2022 Unternehmen 25 Jahre Schube Immobilien & Wertgutachten Langeweile gibt es nicht FREIBURG. Eine aktuelle Studie der „Immofrauen“ – Frauen in der Immobilienwirtschaft e.V. – ergab, dass „nur jede fünfte Lei- tungsposition in der Immobilienwirtschaft in weiblicher Hand ist, im Topmanagement sogar nur jede zehnte“, wie es in einer Presse- mitteilung heißt. Für Katy Schube war dies bereits vor 25 Jahren ein Ansporn, hier etwas zu ändern. Die damalige Jurastudentin hatte bis zu diesem Zeitpunkt neben ihrem Studium bereits für einen Immobilienmakler in Freiburg gearbeitet, der ihr seine Firma zur Übernahme anbot. So gründete sie im April 1997 ihr Immobilienbüro Schube Immobilien & Wertgutachten. Ihren Abschluss als Immobilien- wirtin (DIA) machte die gebür- tige Münsteranerin 2000, erste Schwerpunkte waren Vermietun- gen und der Verkauf von Immobi- lien. Es folgten eine Ausbildung zur Wirtschaftsmediatorin sowie zur Diplom-Sachverständigen für die Immobilienbewertung. Bereut hat die 53-Jährige ihre Entscheidung nie, im Gegenteil, die Begeisterung für ihren Beruf spürt man, vor allem ihr jüngstes Standbein – die Tätigkeit als Gut- achterin – fasziniert Katy Schube, wie sie selbst sagt. Ein Ende ist für die Unternehmerin noch längst nicht in Sicht: „Ich bin gespannt, welch stürmische und milde Winde noch über die Dächer von Freiburg, Kaiserstuhl und Markgräflerland hinwegziehen werden. Die Immobilienbranche wird nie langweilig, vor allem auch deshalb, weil sie von so vielen Komponenten beeinflusst wird – nicht nur von Leitzinsen, Konjunktur und stets angepassten, gesetzlichen Grund- lagen, sondern auch von der Bevölkerungsentwicklung und letztlich sogar vom Klima. Ich bleibe gespannt, offen und neugierig.“ ak PTW feiert 100 Jahre Firmengeschichte Mit medizinischer Strahlenmessung erfolgreich FREIBURG. Vom Hinterhof in die Welt, vom Messrelais zur künstlichen Intelligenz. Diesen Spannungsbogen beschreibt das Freiburger Unternehmen PTW, Technologieanbieter für medizinische Strahlenmessungen, aus Anlass seines 100-jährigen Firmenjubiläums. Die Gol- denen Zwanziger des vergangenen Jahrhun- derts hatten noch nicht begonnen, da war es Wilhelm Hammer 1919 in Freiburg gelungen, ein elektrostatisches Relais zur Messung klei- ner Ionisationsströme in der Röntgentherapie zu entwickeln. Drei Jahre später, 1922, gründe- te er die Physikalisch-Technischen Werkstät- ten (PTW), um das von ihm entwickelte „Ham- mer-Dosimeter“ kommerziell zu vermarkten, ein Gerät zur Messung der Strahlenmengen. 1927 übergab der Firmengründer den Be- trieb an seinen ehemaligen Schüler Herbert Pychlau. Unter dessen Führung und der seiner Nachfolger expandierte PTW in neue Märkte und Regionen und wuchs von einer sechs- köpfigen Hinterhofwerkstatt zum weltweit operierenden Unternehmen mit heute 400 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz in Höhe von 64 Millionen Euro (Konzernumsatz Stand 31.12.2021). Mit 350 Beschäftigten hat der Großteil der Belegschaft in Freiburg und Umkirch, dem 2018 eröffneten zweiten Produktionsstandort, seinen Arbeitsplatz. Mit den Technologien des Familienunternehmens überprüfen klinische Experten weltweit Bestrahlungsgeräte. Als große aktuelle Herausforderungen nennt das Unternehmen unter anderem steigende regu- latorische Anforderungen bei Produkt- und Marktzulassungen sowie den wachsenden Kosten- und Wettbewerbsdruck im Gesund- heitsmarkt. Vor diesem Hintergrund will sich PTW vom Messtechnikhersteller zum Anbieter intelligenter, integrierter digitaler Dosimetrie- Lösungen entwickeln, so das Unternehmen auf Nachfrage der Redaktion. bb Weberhaus mit erneutem Umsatzrekord Herausfordernde Zeiten RHEINAU-LINX. Trotz großer Herausforderungen setzt der Fertig- hausanbieter Weberhaus seinen Aufwärtstrend fort. Laut Pressemit- teilung erzielte das Unternehmen aus dem Ortenaukreis 2021 trotz Coronabeschränkungen einen Umsatz von 292 Millionen Euro. Das entspricht einem Plus von 4,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. 733 Projekte wurden realisiert, 90 Prozent davon in Deutschland: Ein- und Zweifamilienhäuser sowie Objekt- und Gewerbebauten. Aber auch in die Schweiz, nach Luxemburg und in grenznahe Gebiete in Frankreich lieferte das Unternehmen. Nachdem der Konzern bereits in den bei- den Vorjahren Rekordumsätze (2019: 269 Millionen Euro; 2020: 280 Millionen Euro) vermeldet hatte, peilt die Geschäftsleitung für das laufende Jahr an, die 300-Millionen-Marke „deutlich“ zu übertreffen. Die Rahmenbedingungen stimmen: Jeder fünfte Eigenheimneubau in Deutschland ist ein Fertighaus. Allerdings musste Weberhaus zuletzt mit Herausforderungen in der Ma- terialversorgung und Preissteige- rungen für verschiedene Baustoffe fertigwerden, „die es in der bishe- rigen Firmenhistorie so noch nicht gegeben hat“, wie Geschäftsführe- rin Heidi Weber-Mühleck erklärt. Hinzu kamen der Förderstopp für effiziente Gebäude Ende Januar 2022, der Krieg in Osteuropa und steigende Energiekosten. Weberhaus musste daher die Prei- se bei Neuverträgen anpassen: Je nach Haus lag die Steigerung bei über zehn Prozent im Vergleich zu 2020. Da die Materialkosten wei- terhin steigen, mussten im Januar 2022 die Preise nochmals erhöht werden. Aktuell beschäftigt das Familienunternehmen 1.328 Mitar- beiter in den Werken Rheinau-Linx (1.028) und in Wenden-Hünsborn (300) in NRW. Wie viele Unternehmen suche Weberhaus intensiv nach Fachkräften, erklärt Stephan Jager, kaufmännischer Geschäftsführer – vor allem im Handwerk, aber auch in den Bereichen Verwaltung, Technik und Vertrieb. bb Geschäftsführerin und Immobilienfachfrau Katy Schube. Weberhaus-Geschäftsführerin Heidi Weber-Mühleck

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