Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe Juni'22 -Südlicher Oberrhein

18 IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten 6 | 2022 REGIO REPORT   IHK Südlicher Oberrhein 17 IHK-Konjunkturbericht Große Verunsicherungen 21 Erster Gewerbemietspiegel Wichtige Orientierungshilfe für den Südlichen Oberrhein veröffentlicht 23 Nachhaltiges Wirtschaften Staatssekretär Andre Baumann: Herausforderungen als Chance 24 IHK-Ausschüsse Was sie sind und was sie tun 26 Aus der Arbeit der Ausschüsse Der Tourismus-, der Handels- und der Verkehrsausschuss berichten 28 BIM Offenburg Impressionen von der Jobmesse 29 Veranstaltungen und Wettbewerbe Neue Runde der „Digitalen Impulse“ 30 Lehrgänge und Seminare der IHK 32 Öffentliche Bekanntmachung Prüfungsordnung Fortbildungsprüfungen 35 Öffentliche Bekanntmachung Termine Abschlussprüfungen Winter 2022/2023 36 Öffentliche Bekanntmachung Prüfungsordnung Abschluss- und Umschulungsprüfungen INHALT res war da noch die Hoffnung auf Besserung“, interpretiert Salomon den Abschwung. Aktuell planen 29 Prozent der Befragten, ihre Inves- titionstätigkeit auszuweiten, 18 Prozent möchten sie zurückfahren. Hotel- und Gastgewerbe noch verzagt Beim Blick in die Branchen gibt es eine deutliche Veränderung im Hotel- und Gastgewerbe. Der Index gewinnt mit 39 Punkten stark hinzu, bleibt allerdings mit jetzt minus elf Punkten noch immer im negativen Bereich. „Die Situation hat sich für die Branche ver- bessert. Anfang des Jahres, als die Betriebe öffnen durften, aber niemand kam, war das noch ein Verhungern am langen Arm“, deutet Salomon. Trotz der enormen Veränderung bleibt die Branche die ein- zige, die die aktuelle Geschäftslage überwiegend negativ beurteilt. Auch bei der Frage nach der Finanzlage bilden Hotel und Gastro das Schlusslicht: Gerade einmal 40 Prozent der Branche bezeichnen diese für sich selbst als unproblematisch, während die Werte bei allen anderen Branchen zwischen 60 und 75 Prozent liegen. Bauwirtschaft blickt düster nach vorne In der Bauwirtschaft erkennt der IHK-Hauptgeschäftsführer „de- saströse Erwartungen“ – der Index stürzt von minus 21 auf minus 50 Punkte ab. 56 Prozent der Bauunternehmen rechnen mit einer Verschlechterung der Geschäfte in den kommenden zwölf Monaten, nur sechs Prozent sind optimistisch. Salomon sieht viele Problem- felder als Gründe für diese Entwicklung: „Materialien sind teilweise gar nicht lieferbar, Fachkräfte wandern in andere Branchen ab, die Erhöhung des Mindestlohns, auslaufende Förderungen oder die sich abzeichnenden Zinserhöhungen sind da nur einige Themen, die die Branche betreffen.“ Wenig überraschend werden über alle Branchen hinweg bei den Risiken der eigenen wirtschaftlichen Entwicklung die Energie- und Rohstoffpreise am häufigsten genannt. Mehr noch: „Mit 80 Prozent wurde dieser Risikofaktor so häufig angeführt, wie kein anderer jemals zuvor“, stellt der IHK-Hauptgeschäftsführer fest. Der Fachkräftemangel bleibt mit 62 Prozent trotz eines leichten Absinkens an zweiter Stelle auf der Skala der Risiken. Schwarzwaldmilch: Druck von zwei Seiten Einsicht in sein Unternehmen gab abschließend Andreas Schnei- der, Geschäftsführer von Schwarzwaldmilch. „Ich könnte tagelang berichten, die Veränderungen sind überall“, leitet er seinen Bericht ein. Doch steht für ihn fest: „Diese Rahmenbedingungen müssen wir annehmen.“ Als genossenschaftlich geführtes Unternehmen läuft bei der Schwarzwaldmilch einiges anders, erläutert Schneider. „Unsere Landwirte bekommen monatlich Milchgeld, einige leben von diesen Einnahmen.“ Die derzeitige Kostenexplosion erlebe er gleich doppelt: einerseits auf den Höfen seiner rund 1.000 Milchzu- lieferer, andererseits intern im verarbeitenden Bereich. „Wir müssen beide Welten managen.“ Sowohl Andreas Schneider als auch Dieter Salomon rechnen nicht damit, dass das jetzige Preisniveau wieder erheblich sinken wird. „Ein wenig, aber es wird nicht mehr wie vor- her“, schätzt Schneider. Er schaut dennoch ohne zu hadern in die Zukunft: „Jede Situation muss unternehmerisch bewältigt werden. Aber es setzt oft eben enorme Kräfte voraus. Am Ende des Tages ist es eine Herausforderung, die zu meistern ist.“ naz Den kompletten Konjunkturbericht als PDF erhalten Sie unter www.suedlicher-oberrhein.ihk.de 5530092 Von links: Norbert Uphues, Referent für Verkehr, Konjunktur, Statistik bei der IHK Südlicher Oberrhein, Schwarzwaldmilch- Geschäftsführer Andreas Schneider und IHK-Hauptge- schäftsführer Dieter Salomon.

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