Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe Mai'22 - Hochrhein-Bodensee

39 5 | 2022 IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten Druckerei Kesselring feiert 50. Firmenjubiläum Einsatz für die Integration von Menschen mit Handicap FREIBURG. Wie es gelingt, Menschen mit Behinderung ins Berufsleben zu integrieren, das lässt sich bei der Freiburger Druckerei Kesselring hautnah miterleben. Zwei körper- lich gehandicapte, festangestellte Mitarbeiter bedienen dort Maschinen, die auf ihre Be- dürfnisse abgestimmt sind. So lassen sich beispielsweise Displays auf Rollstuhlniveau herunterfahren. Auch das Druckergebnis kommt in reduzierter Geschwindigkeit in die Auslage, damit es etwas leichter verarbeitet werden kann. „Wir haben uns vor sechs Jah- ren gemeinsam mit der Caritas entschieden, dieses Inklusionsprojekt zu starten“, erklärt Geschäftsführer Thomas Reibel. In Zeiten ohne pandemiebedingte Einschränkungen können bis zu vier weitere, von der Caritas entsandte Menschen mit Handicap auf den Inklusionsflächen der Druckerei arbeiten. Gibt es ein dauerhaftes Interesse, können sie ein Praktikum bei Kesselring beginnen. Das Bestreben ist, Menschen mit Behin- derung eine abwechslungsreiche und an- spruchsvolle Arbeit zu ermöglichen, aber auch das Sammeln von beruflichen Erfahrun- gen zu ermöglichen, mit dem Ziel, sie an an- dere Wirtschaftsunternehmen zu vermitteln. Verbunden mit dem Inklusionsprojekt war im Juli 2019 der Umzug der Druckerei von Emmendingen in den Freiburger Westen. In der Zweigstelle Haid der inkludierenden Cari- taswerkstätten St. Georg fand die Druckerei eine neue Heimat, nachdem sie im Februar 1972 von Eberhard Kesselring gegründet und seitdem als Familienbetrieb geführt worden war. Thomas Reibel leitet das Unternehmen seit 2009. „Die Familie Kesselring brauchte damals einen Meister in der Geschäftslei- tung“, erklärt er seinen Einstieg ins Ma- nagement. Die Kesselring-Söhne schlugen beruflich andere Wege ein, sodass Reibel die Druckerei vor sieben Jahren komplett übernahm. Für das laufende Jahr rechnet er mit einem Umsatz von 1,5 Millionen Euro. Pandemie- bedingt gab es 2021 einen Einbruch auf 1,3 Millionen Euro nach 1,7 Millionen im Vorjahr. Große Kunden sind beispielsweise der in direkter Nachbarschaft ansässige Fachver- lag Haufe Group, der Sensorhersteller Sick und die Firma Hekatron, ein Produzent von Rauchmeldern. Für die zwölf Mitarbeiter ist zum 50. Firmenjubiläum im August ein Event aus dem Erlebniskatalog von Jochen Schwei- zer geplant. Was sie an dem Wochenende in München dann erwartet, steht noch nicht fest. Aber es werden alle dabei sein, Men- schen mit und ohne Handicap. bb Natascha Ehrat, Helferin in der Druckweiterverar- beitung (sitzend), und Buchbinder Jerry Thömke an einer umgerüsteten Maschine. Kreissparkasse Rottweil meldet solides Ergebnis für 2021 Digitale Beratung gestärkt ROTTWEIL. Die Kreissparkasse Rottweil zeigte sich auf ihrer Bilanzpressekonferenz recht zufrieden mit dem zurückliegenden Geschäftsjahr. Trotz des schwierigen Markt­ umfeldes konnte man sowohl auf der Einla- gen- wie auf der Kreditseite ein leichtes Plus verbuchen. So legten die Kundeneinlagen um 95 Millionen auf nun 2,492 Milliarden Euro zu; ein Wachstum von vier Prozent nach rund sechs Prozent in den Vorjahren. Das Kunden- kreditvolumen wuchs auf 1,91 Milliarden Euro nach knapp 1,86 Milliarden im Vorjahr. Die Neuausleihungen überstiegen 2021 erstmals die Marke von einer halben Milliarde, sie la- gen im vergangenen Jahr bei 521 Millionen Euro nach zuvor 421 Millionen. Ein Großteil der Kredite, so stellte das Un- ternehmen bei der Präsentation der Zahlen fest, floss dabei in den Wohnungsbau sowie in Unternehmenskredite für die Finanzierung von Erweiterungen und Investitionen. Die Bilanzsumme stieg leicht um 163 Millionen auf 3,44 Milliarden Euro. Zum Geschäfts- jahresende beschäftigte die Kreissparkasse Rottweil an ihren unverändert 35 Standorten 459 Mitarbeiter, leicht mehr als im Vorjahr. Für das Jahr 2022 erwartet Christian Kinzel, stellvertretender Vorstandsvorsitzender, „in Summe eine positive Entwicklung“. Mit Blick auf den zunehmenden Wunsch der Kundschaft nach rein digitaler Beratung ging im vergangenen Jahr ein eigens dafür aus- gebildetes und ausgestattetes Digital-Bera- tungsteam an den Start, erklärte Christian Kinzel und lud die Kunden ein, die Videobe- ratung einfach mal zu testen. uh Matthäus Reiser (r.), Vorstandsvorsitzender der Kreissparkasse Rottweil, und sein Stellvertreter Christian Kinzel. Bild: Kevin Kummer

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