Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe Dezember'21 -Südlicher Oberrhein

43 12 | 2021 IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten WIR SAGEN DANKE... ... an alle Kundinnen und Kunden, an unsere Geschäfts- und Netzwerk-Partnerinnen und Partner und vor allem an unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Ohne Sie alle wäre die Erfolgsgeschichte von Bürgschaftsbank und MBG in den letzten 50 Jahren nicht möglich gewesen. www.buergschaftsbank.de www.mbg.de ANZEIGE tete Kunststoffe und Folien im bereits etablierten tiefziehver- fahren so erwärmt und umge- formt wurden, dass sie dabei lichtdurchlässig wurden. Bei Borsi die Geburtsstunde der gewölbten Leuchtwerbeschil- der, die das Unternehmen nun schon seit Jahrzehnten für die Au- ßenwerbung für Brauereien, Handelsunternehmen, Autohäuser und -hersteller fertigt. Im treppenhaus des Firmensitzes in Schutter- wald, in dem die Verwaltung wie auch die gesamte Fertigung sitzt, reiht sich eine renommierte marke an die andere, von Warsteiner und Krombacher über VW bis Fiat und Lamborghini. „Die Produktionstechniken an sich sind schon alt. Das Siebdruck- verfahren zum Beispiel, mit denen wir die Farben auf die Fläche bringen, gibt es seit gut hundert Jahren“, erklärt Firmenchef Peter Breer. „Aber die Anwendungsmöglichkeiten kommen und gehen. Und unsere Aufgabe ist, immer dranzubleiben und mit etwas Fan- tasie neue einsatzzwecke zu antizipieren.“ Unter dieser maßgabe entwickelte sich seit den 2000ern die tech- nische Produktschiene rasant weiter. machte sie damals nur 15 bis 20 Prozent des Umsatzes aus im Vergleich zur dekorativen Schiene, hat sich das Verhältnis mittlerweile umgedreht. Borsi bedruckt und formt inzwischen auch in großen Stückzahlen Innenverkleidungen für Autos, Lkw und Industriespülmaschinen, macht Sitzschalen für Busse und Bahnen, stattet ganze Gebäude mit beleuchteten Fassa- denelementen aus. Der Vorteil des tief- ziehverfahrens: „Wir können die teile, im Unterschied zu spritzgussgefertig- ten, auch fräsen. Deshalb wird nicht für jede Produktvariante eine neue Form benötigt“, erklärt Breer. In einer Zeit des zunehmenden Variantenreich- tums ist das ein Vorteil. Die entwicklung zu mehr e-mobilität spielt Borsi in die Karten. Um Gewicht zu sparen, setzen Autobauer verstärkt auch für außen auf Kunststoffteile. Für den gelben e-Scooter der Deutschen Post fertigt Borsi etwa Dach, motorhaube und diverse andere teile. Sich ständig neu zu erfinden, ist eine echte unternehmerische Her- ausforderung, der man sich immer wieder stellen muss, erklärt Peter Breer. „Wir waren zum Beispiel lange eher handwerklich geprägt und mussten uns das industrielle Verständnis und die Prozesse für einen höheren Durchsatz erst erarbeiten.“ Wie ein Konditor, der statt 100 torten plötzlich zehntausend genormte Brezeln backen muss, vergleicht es Breer. Wie dem rest der Wirtschaft kam auch Borsi die Coronapande- mie ungelegen, man berappelte sich aber schnell. mit seinen 130 Festangestellten und 15 Leiharbeitern peilt Peter Breer für 2021 einen Umsatz von 17 millionen euro an, um in den nächsten zwei, drei Jahren die 20-millionen-marke zu knacken. Als Familienunter- nehmen vor 200 Jahren gestartet, ist Borsi weiterhin ein inhaber- geführtes Unternehmen – auch wenn der letzte Anteilseigner aus der ursprünglichen Gründerfamilie 2015 ausgeschieden ist. uh

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