Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe April'21 -Südlicher Oberrhein

36 IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten 4 | 2021 Unternehmen Hekatron legt 2020 sechs Prozent zu Von der stabilen Baubranche profitiert SULZBURG. Brandmelder und Brandschutzsysteme sind nicht von der Pandemie betroffen. Die darauf spezialisierten Sulzburger Unternehmen Hekatron Brandschutz (für Vertrieb zuständig) und Hekatron Manufacturing (für Produktion zuständig) haben vergan- genes Jahr 3,9 Millionen Brandmelder produziert sowie verkauft und ihren Umsatz insgesamt auf 204 Millionen Euro gesteigert. Das entspricht einem Plus von gut sechs Prozent. Peter Ohmberger, Ge- schäftsführer von Hekatron Brandschutz, nannte bei der virtuellen Pressekonferenz des Unternehmens drei Gründe für das Wachstum. Zum einen sei die Baubranche 2020 stabil gewesen – „davon haben wir eindeutig profitiert“. Denn eine wichtige Kundengruppe sind Handwerksbetriebe, die Brandschutzsysteme verbauen. Zudem hat Hekatron laut Ohmberger schon seit einigen Jahren digitale Produkte entwickelt und profitierte davon während der Lockdowns. „Es war möglich, ohne Zugang zu Gebäuden Dienste auszuführen“, erläuterte Ohmberger. Und schließlich habe man am Boom im Onlinehandel teilgenommen. Insbesondere Rauchmelder verkauften sich gut bei großen Internetplattformen wie Amazon oder Conrad Electronic, berichtete Ohmberger. „Das ging förmlich durch die Decke, vor allem im zweiten Halbjahr.“ Die Zahlen hätten sich verdreifacht, allerdings betreffe dieses Endkundengeschäft nur ein schmales Produktsegment, so Ohmberger. „Wir waren 2020 immer lieferfähig und hatten keine coronabeding- ten Ausfälle“, betonte Michael Roth, Geschäftsführer von Hekatron Manufacturing. Man habe sich zeitlich und räumlich neu organi- siert, damit die 300 Mitarbeiter in Produktion und IT, die anders als ihre Kollegen aus der Verwaltung nicht ins Homeoffice ausweichen konnten, möglichst wenig Kontakte haben. Insgesamt beschäftigt Hekatron in Sulzburg und Neuenburg, wo im Juni ein neues Distri- butionszentrum in Betrieb ging, rund 950 Mitarbeiter. Das Unter- nehmen fertigt nicht nur unter der eigenen Marke, sondern auch als sogenannter Electronic Manufacturing Service für namhafte Kunden etwa aus der Automobilindustrie oder dem Maschinenbau. Insgesamt produzierte Hekatron 2020 rund 6,4 Millionen Sicherheitsprodukte. Der Ausblick für 2021: „Es ist ein Wachstum geplant“, sagte Roth. Sorge bereite allerdings die Materialversorgung, mitunter auch bei herkömmlichen Kondensaten. kat KURZ NOTIERT Das Freiburger Medizintechnikunternehmen Cortec feiert zehnjähriges Bestehen. Gegründet wurde es 2010, operativ tätig ist es seit September 2011, so Geschäftsführer Jörn Rickert auf einer Pressekonferenz des Wirtschaftsverbands indus- trieller Unternehmer Baden. Das Unternehmen beschäftigt 68 Mitarbeiter. Cortec ist eine Aus- gründung aus der Universität Freiburg. Die Mitar- beiter entwickeln und produzieren implantierbare Hirn-Computer-Schnittstellen für die Therapie von neurologischen Erkrankungen wieAlzheimer, Par- kinson sowie Depressionen und arbeiten dabei mit Kliniken und anderen Unternehmen zusammen, die dieseTherapien entwickeln. Laut Rickert laufen derzeit Studien. Er geht aber davon aus, „dass es sicher noch zehn Jahre dauert“, bis neue Therapi- en zur Verfügung stehen, bei denen die Entwick- lungen von Cortec eingesetzt werden. Die Exorbyte GmbH aus Konstanz feiert ihr 20-jähriges Bestehen. Sie hat eine Such- und Ab- gleichtechnologie entwickelt, bei der intelligente Algorithmen Daten auf Knopfdruck finden, ab- gleichen und zuordnen. Benno Nieswand, Soft- wareentwickler und Firmengründer, habe damit „einen Meilenstein in der Geschichte der schnel- len Suchtechnologie made in Germany“ gesetzt, heißt es in der Pressemitteilung zum Jubiläum. Die Kunden von Exorbyte müssen große Datenbestän- de pflegen. Zu ihnen zählen Finanzdienstleister, Telekommunikationsanbieter, Onlineplattformen und Behörden. Der Softwarespezialist beschäftigt heute 23 Mitarbeiter und hat seinen Sitz im In- novation Center Konstanz. Seit 2020 führt Roland Meyer die Geschäfte, und Benno Nieswand wirkt im Unternehmensbeirat mit. Die Freiburger Firmengruppe Jobrad , Pionier und Marktführer für Dienstradleasing, hat im März ihren neuen Hauptsitz in der Heinrich-von- Stephan-Straße 13 bezogen. In zwei Gebäuden, die das Unternehmen mietet, soll perspektivisch ein Großteil der über 500 Beschäftigten arbeiten, heißt es in einer Pressemitteilung. Den Anfang machen die Mitarbeiter der Jobrad GmbH, die über mehrere Standorte in Freiburg verteilt waren und nun nach und nach ins Gebäude Nord ziehen. Es verfügt über 5.500 Quadratmeter Bürofläche auf fünf Stockwerken, ein Betriebsrestaurant, ein Fahrradcafé mit Reparaturbereich, 200 Fahrrad- stellplätze in der Tiefgarage sowie Umkleiden und Duschen. Das spiegelbildliche Gebäude Süd wird zurzeit gebaut. Dorthin sollen die Beschäftigten der Jobrad Leasing GmbH ziehen, die zurzeit in einem Bürogebäude in der Nähe arbeiten. Mehr Abstand, andere Schich- ten: Hekatron hat seine Pro- duktion zeitlich und räumlich neu organisiert und konnte so auch 2020 immer Brand- schutztechnik fertigen.

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