Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe April'21 -Südlicher Oberrhein

26 IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten 4 | 2021 REGIO REPORT IHK Südlicher Oberrhein Aus dem Alltag des Ausbildungsbegleiters Markus Keßner – Teil 3 der Serie Mit der Hilfe von außen B AG, das Ausbildungszentrum der BSW-Gruppe im Kehler Rheinhafen, bildet seit 1989 den Nach- wuchs der Badischen Stahlwerke aus. 30 bis 40 Auszubildende starten hier jedes Jahr im September. Die Ausbildungsberufe reichen vom Verfahrenstechno- logen über den Fachlageristen bis zum Fachinformati- ker Anwendungsentwicklung. Auch Bachelor-Anwärter sind über drei duale Studiengänge dabei. Und so viel- fältig die Berufe, so bunt gemischt der Hintergrund der jungen Leute, die hier zusammenkommen: Haupt- schüler, Abiturienten, Studienabbrecher, Franzosen mit geringen Deutschkenntnissen oder Geflüchtete ohne Schulbildung. Michael Enderle: „Jeder bringt seine Vorteile und Talente mit, allerdings muss jeder auch anders motiviert werden.“ Ein Phänomen, das immer weiter zunimmt, weiß IHK-Ausbildungsbegleiter Markus Keßner: „Die Gruppe der Auszubildenden wird immer heterogener. Auch die Bedürfnisse der Azubis sind heu- te ganz andere, entsprechend anspruchsvoller ist die Aufgabe auch für die Ausbilder inzwischen geworden.“ Unterstützung über die gewöhnlichen Ausbildungsin- halte hinaus gibt es für die Auszubildenden der BAG schon lange. „Ich gebe Deutschkurse für unsere fran- zösischen Auszubildenden“, sagt Nadine Czeschla. Ohne dieses Angebot müsste das Stahlwerk auf einige Auszubildende verzichten, erklärt die Sprachlehrerin. „Elsässisch sprechen die jungen Leute heute nicht mehr.“ Insgesamt knapp jeder zehnte Mitarbeitende der Badischen Stahlwerke kommt von der anderen Rheinseite. Die Anzahl ist jedoch deutlich zurückge- gangen. Czeschla: „Vor einigen Jahren war noch jeder Fünfte Franzose.“ Die BAG beteiligt sich außerdem am sogenannten Offenburger Modell, einer Initiative der Jugendberufshilfe Ortenau, in der jungen Leuten eine gestufte Ausbildung ermöglicht wird. „Echte Problemfälle gibt es bei der BAG trotz der sehr unterschiedlichen Hintergründe der Auszubildenden äußerst selten“, sagt Michael Enderle. Doch in drei Es sind nicht immer die Auszubil- denden, die mit ihren Problemen auf Markus Keßner zugehen. Bei etwa der Hälfte der Fälle ist es der Ausbil- dungsbetrieb, der den Kontakt zum IHK-Ausbildungsbegleiter sucht. In Teil 3 der WiS-Serie über Keßners Arbeitsalltag berichten Sprachlehrerin Nadine Czeschla und Ausbildungsleiter Michael Enderle von der BAG in Kehl, wie Keßners Unterstützung zwei Ausbil- dungsverhältnisse gerettet hat. Michael Enderle und Nadine Czeschla von der BAG in Kehl mit IHK-Aus- bildungsbegleiter Markus Keßner (v.l.) »Die Gruppe der Auszubil- denden wird immer hetero- gener« Markus Keßner , Ausbildungsbegleiter IHK Südlicher Oberrhein

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