Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe Februar'21 - Hochrhein-Bodensee

50 IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten 2 | 2021 PraxISWISSen UMWeLT IHK-Energiewende-Barometer 2020 Mehr Klimaschutz in Unternehmen D ie Wirtschaft fährt ihre aktivitäten für den Klima- schutz deutlich hoch – das zeigt eine aktuelle Untersuchung des DIHK. Jedes Jahr werden Unter- nehmen dazu befragt, wie sie die energiewende bewerten, wie sich ihre energie- und Stromkosten entwickeln und welche energiewende- und Klima- schutzmaßnahmen sie in ihren Betrieben umsetzen. an der Umfrage haben sich im Jahr 2020 knapp 2.600 Betriebe beteiligt. ein Drittel der Unternehmen hat bereits energieeffizienzmaß- nahmen abgeschlossen, im Vorjahr waren es noch 25 Pro- zent. Bei weite- ren 50 Prozent läuft die Umsetzung, oder effizi- enzmaßnah- men sind in Pla- nung. Der anteil der Unternehmen, die Ökostrom bezie- hen, ist um ein Drittel auf 31 Prozent gestiegen. Jedes vierte Unternehmen setzt auf eigene anlagen zur erzeugung von Ökostrom – vor allem Photovoltaik. ein weiteres Viertel berei- tet solche Projekte vor. Die ermittlung des eigenen CO 2 -Fußabdrucks wird gleichzeitig allmählich zum Standard. Die wirtschaftlichen auswirkungen der Coronapan- demie bremsen zwar die Vorhaben bei einem Teil der Unternehmen: Bei 36 Prozent kommt es zu einer zeit- lichen Verschiebung. 56 Prozent der Unternehmen sehen aber keine effekte auf die Umsetzung eigener Maßnahmen im Bereich Klimaschutz und energie- wende, 7 Prozent setzen auf ein stärkeres engage- ment. Die Beschleunigung des ausbaus erneuerbarer energien zählt erstmals zu den Top-3-empfehlungen der Unternehmen in Sachen energiewende. Insgesamt bewerten die befragten Betriebe die energiewende weiterhin eher als Herausforderung und weniger als Chance für die eigene Wettbewerbs- fähigkeit. Hintergrund sind die hohen energie- und vor allem Stromkosten in Deutschland. Mit der CO 2 - Bepreisung steigen seit 1. Januar 2021 die Kosten für Brennstoffe wie Benzin, Diesel, Heizöl und erd- gas. nichtsdestotrotz ist die CO 2 -Bepreisung nach einschätzung vieler Unternehmen ein geeignetes Instrument, um den Klimaschutz in der Wirtschaft voranzubringen. sum Schutz vor Radon – Öffentlichkeitsbeteiligung bis 16. Februar Vorsorgegebiete werden ausgewiesen I nsgesamt 29 Gemeinden im mittleren und südlichen Schwarzwald sollen sogenannte radonvorsorgege- biete werden. Das schlägt das Landesumweltministe- rium nach eingehender Prüfung vor, die aufgrund des Strahlenschutzrechts des Bundes bis ende 2020 zu erfolgen hatte. In den 29 Gemeinden ist das geolo- gisch- und naturbedingte risiko, dass sich radon in Gebäuden ansammelt, deutlich höher als andernorts. radon ist ein im Boden in stark unterschiedlichen Konzentrationen vorkommendes radioaktives Gas, das Krebs verursachen kann. Vor die endgültige aus- weisung der Vorsorgegebiete stellt das Umweltminis- terium eine freiwillige Öffentlichkeitsbeteiligung bis 16. Februar. Bürger haben Gelegenheit, sich umfassend zu informieren und zu äußern. alle Äußerungen und antworten der Fachleute im Ministerium sollen dann anonymisiert veröffentlicht werden. In radonvorsorgegebieten sind arbeitgeber künftig verpflichtet, an arbeitsplätzen im Keller- und erdge- schoss radon zu messen und gegebenenfalls Gegen- maßnahmen zu ergreifen. Diese Verpflichtung gilt für Privatpersonen zwar nicht, aber auch für betroffene Privathaushalte sind Schutzmaßnahmen im eigenen Interesse sinnvoll. Schon regelmäßiges Lüften kann viel bewirken. Da radon aus dem Boden kommt, sind auch abdichtungen der Kellerräume ein gutes Mittel. Für neubauten gelten in radonvorsorgegebieten ohnehin strengere Vorgaben. radon ist überall in der Umwelt vorhanden. es kann über Spalten, risse und undichte Fugen aus dem Bo- den in Gebäude eindringen und sich bei schlechter Durchlüftung in der Luft anreichern. Wissenschaftliche Studien belegen, dass schon vergleichsweise geringe radonmengen in Gebäuden über Jahrzehnte hinweg bei den Bewohnern zu Lungenkrebs führen können. radon zählt nach dem rauchen zu den häufigsten Ursachen für Lungenkrebs. nicht jede region ist in gleichem Maße von der Thematik betroffen. Bei der Landesanstalt für Umwelt (LUBW) hat das Land eine radonberatungsstelle eingerichtet. Sie bietet rat- suchenden eine „Hilfe zur Selbsthilfe“ und vermittelt grundlegende Informationen zu radon. Über die dor- tigen Fragen und antworten sind auch die namen der 29 Gemeinden zu finden. Ba www.radon-lubw.de IHK Hochrhein-Bodensee: Michael Zierer 07622 3907-214 michael.zierer@ konstanz.ihk.de IHK Schwarzwald-Baar- Heuberg : Marcel Trogisch 07721 922-170 trogisch@vs.ihk.de IHK Südlicher Oberrhein: Wilfried Baumann 0761 3858-265 wilfried.baumann@ freiburg.ihk.de Bild: asrawolf Unter www.ihk.de/co2- preisrechner können Un- ternehmen berechnen, wie sich die CO 2 -Bepreisung auf die eigenen Energieko- sten auswirkt. Den kompletten Energie- wendebarometer gibt es unter https://www.dihk. de/de/themen-und-posi- tionen/wirtschaftspolitik/ energie/energiewende- barometer-2020-33864

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