Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe Januar'21 -Schwarzwald-Baar-Heuberg

45 1 | 2021 IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten Huber Bürsten Sieben Millionen Bürsten im Jahr TODTNAU. Die Huber Bürsten GmbH in Todtnau fei- ert 2021 ihr 30-jähriges Bestehen. Der Mechaniker Rudi Huber gründete das Unternehmen im Jahr 1991 und betrieb es zunächst im Nebenerwerb im Keller sei- nes Wohnhauses. 1994 stieg sein Sohn Ingo Huber, der heutige Geschäftsführer, hauptberuflich in die Firma ein. Drei Jahre später bauten sie eine Produktionshalle in Todtnau-Brandenberg. Hier befindet sich auch heute der Firmensitz. „2019 wurde er ausschließlich mit orts- ansässigen Handwerkern für 600.000 Euro netto um 250 Quadratmeter erweitert“, berichtet Ingo Huber. Mit 22 Mitarbeitern werden rund sieben Millionen Bürsten im Jahr hergestellt, vor allem lnterdentalbürsten, aber auch Maskara-, medizinische und industrielle Bürsten. Dazu zählen laut Ingo Huber sehr viele kleine Spezi- albüsten und die „wahrscheinlich kleinste Bürste der Welt“. Diese hat einem Außendurchmesser von 0,35 Millimetern und dient der Reinigung von starren Ar- beitskanälen von Endoskopen ab einem Durchmesser von 0,2 Millimeter. mae Produktion der Interdental- bürsten bei Huber in Todtnau. 50 Jahre Ernst-Gruppe Umformtechnik auf hohem Niveau OBERKIRCH-ZUSENHOFEN. Egon Ernst begann zusammen mit seiner Frau und einem Mitarbeiter am 1. Dezember 1970 in einer ehemaligen Schreinerei Werkzeuge, Vorrichtungen und Spritzformen herzu- stellen. 50 Jahre später zählt die Ernst-Gruppe mehr als 750 Mitarbeiter und gehört zu den weltweit füh- renden Herstellern von Präzisionsumformteilen aus Metall. Der Umsatz lag im Jahr 2019 bei 132 Millionen Euro. Das Familienunternehmen hat seinen Stammsitz immer noch in Zusenhofen, zur Unternehmensgrup- pe gehören drei Niederlassungen in Frankreich, den USA und China. Egon Ernst und sein Team haben die Firma zum Entwicklungspartner der globalen Auto- mobilindustrie gemacht. Zu den Produkt-Highlights zählen beispielsweise Synchronringe in den Getrieben von Autos. Früher wurden solche Bauteile gesintert, geschmiedet oder gegossen. Ernst hat es geschafft, sie durch bloßes Stanzen und Umformen aus einem Metallblech herzustellen - eine revolutionäre Ent- wicklung. Mittlerweile produziert das Unternehmen in Deutschland und in China mehr als 16 Millionen Synchronringe im Jahr. Auf die heutigen Herausforderungen wie die Digitali- sierung, das autonome Fahren und die Elektromobilität hat sich das Unternehmen in seinem Produktspektrum eingestellt, indem es sich früh auf komplexere Teile in kleineren Stückzahlen vorbereitet hat. Das berichtet Matthias Ernst, Geschäftsführer und Sohn des Grün- ders. Neben der Metallumformung gehören Zerspanen sowie Schweißen und Montieren von Baugruppen seit Längerem zum Angebot. Die jüngste Großinvestition war eine 1.500-Tonnen-Transferpresse, kombiniert mit vielfältigen Weiterbearbeitungsmöglichkeiten. Damit können hochfeste Materialien äußerst präzise umgeformt und bearbeitet werden. So sei man nicht nur für den Wandel in der Automobilindustrie gewapp- net, meint Herbert Gieringer, Mitgesellschafter und Technischer Geschäftsführer, sondern auch für ande- re Branchen wie Elektrogerätehersteller könne Ernst interessante Lösungen bieten. upl Die beiden Geschäftsfüh- rer von Ernst Umformtech- nik Matthias Ernst (links) und Herbert Gieringer.

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ2MDE5