Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe Dezember'20 -Schwarzwald-Baar-Heuberg

12 | 2020 IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten Oktober 2020 Verbraucherpreisindex Deutschland Baden-Württemberg Index 105,9 106,6 Veränderung zum Vorjahr -0%2 +0,0% Basisjahr 2015=100; Quelle: Statistisches Landesamt/Statistisches Bundesamt (angaben ohne Gewähr) Arbeitseinsätze nach dem Brexit Nur noch mit Pass S ollte bis Jahresende kein abkommen zwischen der Europäischen Union (EU) und dem Vereinigten Kö- nigreich (VK) zustande kommen, kann es zu erheblichen Einschränkungen der Dienstleistungsfreiheit zwischen dem VK und den restlichen 27 EU-mitgliedstaaten kom- men. Denn dann gelten die WTo-regeln beziehungs- weise die des General agreement on Trade in Services (GaTS). Dies kann zur Folge haben, dass die Erbringung mancher Dienstleistungen im Vereinigten Königreich nicht erlaubt ist, oder eng definierte anforderungen erfüllt werden müssen. ob Deal oder no-Deal: Für kurze Dienstreisen (voraussichtlich bis 90 Tage) wird es aller Voraussicht nach immerhin keine Visumspflicht geben. Zu prüfen wäre noch, für welchen Bezugszeitraum und für welche Tätigkeiten das gelten soll. Fest steht, dass EU-Bürger ab oktober 2021 einen reisepass für die Einreise ins Vereinigte Königreich benötigen werden. Personalausweise sind dann nicht mehr ausreichend. Das gilt auch für Dienstreisende und Lkw-Fahrer. Zu- dem sollten dann bei der Einreise Dokumente vorgelegt werden, die den Zweck der reise belegen. ste Details unter www.suedlicher- oberrhein.ihk.de Bild: Graphikbuero Gebhard | Uhl Reaktivierung stillgelegter Bahnstrecken Einige haben großes Potenzial I m november 2019 hat sich unser Titelthema mit sieben still- gelegten Bahnstrecken im regierungsbezirk Freiburg befasst, die - wenn auch teilweise mit hohem aufwand - reaktivierbar sein könnten. Wir hatten darauf hingewiesen, dass das Land eine ver- gleichende landesweite Potenzialuntersuchung aller im Land er- fassten 42 stillgelegten Strecken erarbeitet. Diese hat der baden- württembergische Verkehrsminister Winfried Hermann anfang november vorgelegt. Die Strecken wurden auf Grundlage des erwarteten Fahrgastaufkommens eingeteilt. Ein sehr hohes nachfragepotenzial von mehr als 1.500 Fahrgästen pro Schultag ist im regierungsbezirk Freiburg beziehungsweise ins Elsass von einer Strecke Breisach-Colmar zu erwarten. Die- ses internationale Projekt wäre eine Verlängerung der Strecke Freiburg-Breisach. Der Wiederaufbau der im Zweiten Weltkrieg zerstörten Brücke wäre dafür nötig. Das Projekt gehört zu den 15 prioritären Vorhaben in Umsetzung des Vertrages von aachen. Ein hohes Fahrgastaufkommen (750 bis 1.500 Fahrgäste pro Schul- tag) wäre zu erwarten für die Wehratalbahn zwischen Schopfheim und Bad Säckingen sowie für die Strecke zwischen Singen und Etzwilen im Kanton Thurgau - auch ein internationales Projekt. Ebenfalls hohe nachfragepotenziale bescheinigt die Studie der ablachtalbahn zwischen Sigmaringen/mengen, Krauchenwies und Stockach sowie die Strecke zwischen Balingen, Schömberg und rottweil. Ein mittleres nachfragepotenzial schließlich wäre für die Kandertalbahn zwischen Haltingen und Kandern sowie der Strecke zwischen Lauchringen und Stühlingen zu erwarten. mit Gelegenheitsverkehr hätte die Eitrachtalbahn zwischen Hint- schingen und Blumberg Zollhaus zu rechnen. Hermann ermutigte kommunale und regionale Vertreter, zügig konkrete Planungen voranzutreiben und meinte, dass der Bund Baukosten für reaktivierungsvorhaben neuerdings bis zu 90 Prozent fördere. Dazu komme die Beteiligung des Landes an den verbleibenden Kosten, sodass im Endergebnis Streckenaktivie- rungen mit bis zu 96 Prozent der Baukosten gefördert werden könnten. Das Land will außerdem bis Ende 2023 machbarkeits- studien zu reaktivierungsvorhaben mit 75 Prozent fördern und übernimmt darüber hinaus bei nachfragestarken Strecken grundsätzlich Bestellung und Kosten für den Betrieb der reaktivierten Bahnstrecken gemäß dem Landesstan- dard. Das bedeutet mindestens Stundentakt, bei hoher nachfrage auch öfter. upl Bild: Irina27 - adobe.stock

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