Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe November'20 -Südlicher Oberrhein

58 IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten 11 | 2020 MeSSen neWS „Caravan live“ in Freiburg unter Coronabedingungen Erste Messe nach sieben Monaten Pause N icht nur, dass die Reisemobilbranche boomt. Durch die erforderliche Onlinevorregistrierung kamen ge- rade gezielt interessierte Besucher zur Anfang Oktober stattgefundenen Freiburger Fachausstellung „Caravan live“. Insgesamt waren es an den vier Messetagen rund 13.000 und damit mehr als 87 Prozent der durch das Hygienekonzept eingeschränkt zugelassenen 14.800 Personen. 94 Prozent der befragten Besucher bewer- teten die Umsetzung des Konzeptes zum Schutz vor Ansteckungen als sehr gut oder gut. Die insgesamt 80 Aussteller, auch mit erstmals kurz zuvor auf der Düssel- dorfer Caravanleitmesse gezeigten neuheiten, äußerten sich über den Messeverlauf einschließlich der getätigten Verkaufsabschlüsse überwiegend sehr zufrieden. es war die erste Veranstaltung der Messe Freiburg nach rund sieben Monaten Pause. epm Kunstmarkt schrumpfte schon vor Corona – Messen bleiben wichtige Verkaufsplattform Stabiler Vertriebskanal D er Bericht ist eine umfassende und makroba- sierte Analyse des globalen Kunstmarktes, und er zeichnet ein ernüchterndes Bild: Der globale Umsatz des internationalen Kunstmarktes schrumpfte im vergangenen Jahr um fünf Prozent gegenüber dem Vorjahr auf geschätzte 64,1 Milliarden US-Dollar. Dabei konnten sich die internationalen Kunstmessen als stabiler Vertriebskanal behaupten. Vor dem Hinter- grund des fast gleichen Betrages 2019 wie im Vorjahr von schätzungsweise 16,6 Milliarden US-Dollar standen sie für rund 45 Prozent des Gesamtwertes des welt- weiten Händlerumsatzes. Andere Vertriebskanäle sind direkte Galerieverkäufe, Kunstauktionen und der On- linehandel. Laut der zusätzlich zu dem zitierten Market- Report jüngst veröffentlichten Halbjahresanalyse über die Auswirkungen von Covid-19 auf den Kunstmarkt ist der Gesamtumsatz der Kunstgalerien in den ersten sechs Monaten dieses Jahres verglichen mit dem Vorjahres- zeitraum um 36 Prozent eingebrochen. Die Verkäufe über die noch stattgefundenen Kunstmessen fielen auf einen Anteil von jetzt 16 Prozent des Gesamtwertes des realisierten Händlerumsatzes. Allgemein aber planen 82 Prozent der befragten Sammler weiter mögliche Messe- besuche, davon 57 Prozent auch in Übersee. Die Kunstverkäufe über den Onlinehandel stiegen von neun Prozent Anteil am weltweiten Umsatzwert 2019 auf jetzt 37 Prozent des verbliebenen Handels im ers- ten Halbjahr dieses Jahres. In diesem Zusammenhang lebt der e-Commerce insbesondere von der Millennium- generation, die mehr Geld für Kunstwerke ausgibt als die Generation ihrer eltern. Auch die zuerst verschobene und dann abgesagte weltweit führende Kunstmesse Art Basel setzt aktuell auf digitale Formate, dabei auf the- matisch und zeitlich begrenzte „Online Viewing Rooms“. ein inhaltlich breiteres Format wird für die abgesagte Art Basel Miami Beach eingerichtet. Tatsächlich aber wollen auch potenzielle Käufer Kunst lieber real erleben. So soll im Juni nächsten Jahres auch wieder die Präsenzmesse Art Basel stattfinden. In der weiteren regionalen Kunstmessenszene stand bei Redaktionsschluss weiterhin die vom 27. bis 29. novem- ber geplante Straßburger St-Art an. Die Art Karlsruhe soll ende Februar und die in diesem Jahr abgesagte Sommer- kunstmesse Art Bodensee in Dornbirn wieder im Juni/Juli 2021 stattfinden. Auf der ebene der kleineren regionalen Kunstmessen nur mit Künstlerständen (Künstlermessen) fand in diesem Jahr im Oktober erstmals die Freiburg Art Fair mit 50 Künstlern und 1.400 Besuchern statt, die von allen Beteiligten als erfolg gewertet wurde. epm Der globale Kunstmarkt schwächelt, aber Kunstmessen bleiben eine wichti- ge Verkaufsplattform: Das ist die Aussa- ge des von der Messe Art Basel und der UBS-Bank veröffentlichten „The Art Market Report 2020“. Bild: Krommer Die Art Basel wurde in diesem Jahr bedingt durch Corona als Prä- senzmesse abgesagt.

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