Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe Mai/Juni'20 -Schwarzwald-Baar-Heuberg

18 IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten 5+6 | 2020 REGIO REPORT IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg 17 Brief der Präsidentin Birgit Hakenjos-Boyd zur aktuellen Situation 18 Die Coronahotline der IHK Schnelle Hilfen und Auskünfte 20 Welle der Hilfsbereitschaft Regionale Wirtschaft unterstützt Kommunen 24 Kleine Tipps - große Wirkung Finanzhilfen in der Coronakrise 26 Interview mit Sylvia Scholz Geschäftsführerin der Agentur für Arbeit Rottweil - Villingen- Schwenningen 28 Technology Mountains Veranstaltungen 31 Medical Mountains Corona-Drehscheibe - Plattform und Schnittstelle INHALT Auskünfte und 11.000 Antragsbearbeitungen bei Soforthilfe und Finanzhilfen Schnelle Arbeit des IHK-Teams der Coronahotline U m in der Coronakrise schnell und unbü- rokratisch zu helfen hat Baden-Würt- temberg Ende März als eines der ersten Länder Soforthilfen für die Unternehmen aufgelegt – zunächst als reines Landes- programm, später in Zusammenarbeit mit dem Bund. Ministerpräsident Winfried Kretschmann sagte bei der Vorstellung des Landesprogrammes: „Wir haben hier keine Zeit zu verlieren und müssen rasch branchenübergreifend handeln. Wir müssen uns jetzt schnell um die Kleinstbetriebe, die Selbstständigen und die kleinen Un- ternehmen kümmern, denen die Aufträge wegbrechen.“ IHK-Hauptgeschäftsführer Thomas Albiez unter- streicht: „Solch eine vorübergehende staatliche Absicherung ist aus mehreren Gründen sinnvoll. Die oft geschlossenen Betriebe leisten einen starken Solidarbeitrag zur Bekämpfung der Pande- mie. Sie sind an der finanziellen Schieflage ihres Unternehmens völlig schuldlos. Die Hilfen wurden in einem gemeinsamen Kraft- akt an den Start gebracht. Sie sind ein wichtiges Element zur Zukunftssicherung Soloselbstständiger, kleiner Unternehmen und des Mittelstandes.“ Ziel: Abwenden der befürchteten Insolvenzwelle Der Beschluss und die schnelle Umsetzung wurden von den Kam- mern im Land begrüßt. „Landtag und Landesregierung haben das richtige Zeichen gesetzt, sich mit aller Macht gegen die Krise zu stemmen und dabei eine drohende Insolvenzwelle in großen Teilen abzuwenden“, sagt Thomas Albiez. Damit die Soforthilfen schnell bei den Betrieben ankommen, trat die Landesregierung an die In- dustrie- und Handelskammern sowie die Handwerkskammern mit der Bitte zur Zusammenarbeit heran. Diese haben die Aufgabe übernommen, die Anträge auf Soforthil- fe zu prüfen und an die L-Bank zur abschließenden Bearbeitung weiterzuleiten. „Konkret hieß das: Wir benötigten eine IT-Infrastruktur, um ei- nen schnellen Workflow zu garantieren und genügend personelle Ressourcen, um die Anträge möglichst rasch zu bearbeiten und weiterzuleiten“, so IHK-Justiziar Wolf-Dieter Bauer. Land und Kam- mern einigten sich darauf, dass die Anträge in die IT-Struktur der Kammern hochgeladen werden sollten und somit online geprüft und weitergeleitet werden konnten. „Diese IT-Struktur konnten wir in enger Abstimmung mit unseren IT-Spezialisten untereinander schnell zur Verfügung stellen. Parallel dazu haben sich rund 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bereit erklärt, die Anträge in zwei Schichten und auch samstags zu bearbeiten.“ Zudem wurde ein Hotlineteam gebildet, das die aufkommenden Fragen der Antrag- steller beantworten sollte. „Der Teufel steckt natürlich immer im Detail“, so Wolf-Dieter Bau- er. Vor allem bei der Berechnung der Liquiditätslücke mussten Unklarheiten ausgeräumt werden. Sind Unterhaltsaufwendungen Fixkosten? Kann man für die persönliche Lebensführung einen Pau- schalbetrag ansetzen? Wie sind private Krankenversicherungen zu behandeln? Solche und viele weitere Fragen konnten erst im Laufe Rund 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der IHK überprüfen mit dem notwendigen Abstand zueinander und auf mehrere Räume verteilt die Corona-Sofortanträge auf Plausibilität und leiten diese dann zur endgülti- gen Bearbeitung an die L-Bank weiter. Bild: Christian Beck

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