Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe Mai/Juni'20 - Hochrhein-Bodensee

50 IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten 5+6 | 2020 UnterneHmen Volksbank in der Ortenau/Volksbank Schwarzwald Baar Hegau „Fusion bringt mehr Schwungmasse“ OFFENBURG/VILLINGEN-SCHWENNINGEN. ende märz haben markus Dauber, Vorstandsvorsit- zender der Volksbank in der Ortenau eG, und Joachim Straub, Vorstandsvorsitzender der Volksbank eG Schwarzwald Baar Hegau, im rahmen einer Web- Pressekonferenz über die geplante Fusion ihrer Insti- tute informiert. Die neue Bank soll „Volksbank eG im Südwesten“ heißen, Sitze sowohl in Offenburg als auch in Villingen-Schwenningen haben und in zwei großen (geografisch nicht miteinander verbundenen) regional- märkten, untergliedert in insgesamt sieben marktberei- che, tätig sein. Geleitet wird die neue Bank dann von den heutigen Vorständen Clemens Fritz und Andreas Herz (Ortenau), ralf Schmitt und Daniel Hirt (Schwarz- wald Baar Hegau) sowie den Co-Vorstandsvorsitzenden markus Dauber und Joachim Straub. Wie Straub und Dauber betonten, erzwingen die zuneh- menden regulierungen, hohe Investitionen im rahmen der Digitalisierung sowie die dauerhafte niedrigzins- phase erhebliche Produktivitätsfortschritte. „In fünf oder zehn Jahren kann man nur mit mehr Schwung- masse ertragreich und attraktiv sein“, so die Volks- bankchefs. Die bisherige Geschäftspolitik der beiden Banken sei vergleichbar, man arbeite seit vielen Jahren eng im Kreditgeschäft und im Zahlungsverkehr zusam- men. Insbesondere die ambitionierten Kreditstrategien beider Häuser stünden für Wachstum und Innovation. Die neue Bank werde eine Bilanzsumme von über 8,1 milliarden haben (3,44 aus der Ortenau und 4,67 aus Schwarzwald Baar Hegau) und ein eigenkapital von 754 millionen euro sowie eine Großkreditgrenze von fast 83 millionen euro auf- w e i s e n . Die Forde- rungen an Kun- den werden sich auf 5,48 milliarden euro und die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden auf 5,3 milliarden euro belaufen. Das sum- mierte Betriebsergebnis vor Bewertung aus dem Jahr 2019 liegt bei 75 millionen euro. Fast 1.000 mitarbeiter haben die beiden Banken zusammen und 37 Filialen. Sie werden von 115.000 mitgliedern getragen. Insgesamt ist die Volksbank eG Schwarzwald Baar Hegau etwas größer als diejenige in der Ortenau. Durch die Fusion sollen nach Ansicht von Dauber und Straub circa zehn Prozent der Gesamtkosten in den Folgejahren als effizienzgewinne gehoben werden können. Der ende märz vorgesehene Ablaufplan sieht Vertreterinformationsveranstaltungen im mai und die beschließenden Vertreterversammlungen im Juni vor, von Juli bis September die organisatorische Zusammen- führung und die Vorbereitung der technischen Fusion, im Oktober die eintragung ins Genossenschaftsregister und im november die technische Fusion. upl Das Geschäftsgebiet der neuen Volksbank nach der Fusion der beiden Vorgänger- banken. Sparkasse Offenburg/Ortenau Wachstum verstärkte sich 2019 OFFENBURG. nachdem die Bilanzsumme bereits 2018 deutlich gestiegen war, hat sich dieses Wachstum 2019 nochmals verstärkt, so teilte der Vorstandsvorsitzende Helmut Becker der Sparkasse mit. Die Bilanzsumme stieg um knapp 5,8 Prozent auf 4,72 milliarden euro. Das Wachstum war in erster Linie der Zunahme der Kundeneinlagen geschuldet. Sie wuchsen um 7,4 Prozent auf über 3,5 milliarden euro an. Die Zunahme stammte dabei aus dem Bereich der Sichteinlagen, die um 13 Prozent auf 2,13 milliarden euro stiegen. ein Großteil der einlagen (2,8 milliarden euro) stammt von Privatkunden. Bislang hat die Sparkasse nur für Firmenkunden und öffentliche Haushalte ein Verwahrentgelt ab einer Grenze von 500.000 euro erhoben. Sollte sich die Zinspolitik der eZB nicht verändern, wird die Sparkasse künftig auch ihre vermögenden Bestandskunden „nicht mehr uneingeschränkt vor negativzinsen bewahren können“, so eine Pressemeldung. Für neue Privatkunden gilt seit Februar eine Höchstgrenze von 10.000 euro bei Spareinlagen, bei Girokonten eine Freigrenze von 25.000 euro und beim tagesgeldkonto von 100.000 euro. Darüber hinausgehende Beträge werden mit einem Verwahrentgelt von 0,5 Prozent belegt. Die Kunden legen auch mehr und mehr in Wertpapieren an. Der Wertpapierbestand stieg im Jahresverlauf um 30 Prozent auf 1,44 milliarden euro, der Wertpapierumsatz um 15 Prozent auf 715 mil- lionen euro. Auch das Kreditgeschäft wuchs kräftig, und zwar um 6,5 Prozent auf ein Volumen von 3,04 milliarden euro. Dabei sind etwa 1,6 milliarden an Privatkunden und 1,3 milliarden euro an Firmenkunden ausgeliehen. Aufgrund des dynamischen Kreditgeschäftes hatte die Sparkasse einen relativ geringen rückgang des Zinsüberschusses um 1,9 mil- lionen euro auf 71,8 millionen euro zu verzeichnen. Das Provisions- ergebnis stieg um 2,4 millionen euro auf 28,7 millionen euro. Das Betriebsergebnis vor Bewertung legte um 2,7 millionen euro auf 39,3 millionen euro zu. eigenkapital und Vorsorgereserven konnten wiederum nachhaltig gestärkt werden. nach Zuführung des Gewinns wird das eigenkapital 470 millionen euro (Vorjahr 454 millionen euro) betragen. Bei der Sparkasse sind derzeit 771 mitarbeiter beschäftigt, darunter 52 Auszubildende. Geschäftsstellenschließungen stehen laut Becker derzeit nicht zur Diskussion, vielmehr sind größere Bau- maßnahmen in ettenheim (eine neue Geschäftsstelle vor den toren der Innenstadt) und in Schutterwald vorgesehen. upl

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