Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe März'20 -Südlicher Oberrhein

16 IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten 3 | 2020 Leute GRÜNDER Digitalisierungsberatungen gibt es bereits. Warum braucht es Matchdigital? Weil wir anbieterunabhängig sind. Das heißt, wir haben kei- ne Partnerschaften mit Lösungsanbietern und finanzieren uns nicht über Provisionen, sondern über Mitgliedsbeiträ- ge und Beratungshonorare. Das ist oft anders. Viele Fir- men sind sehr skeptisch, weil sie schlechte Erfahrungen gemacht haben. Wir versuchen einfach, die beste Lösung zu finden. Wofür genau suchen Sie Lösungen? Können Sie ein Beispiel nennen? Für alle Projektideen mittelständischer Firmen, die im Zusammenhang mit Digitalisierung stehen. Zum Beispiel brauchte ein Kunde für seine Mund-Kiefer-Implantate ei- nen Anbieter von 3D-Druckern inklusive passendem Inter- face, damit auch Laien ihn bedienen können. Den haben wir vermittelt. Wie werden Sie gefunden? Anfangs haben wir das klassische Start-up-Marketing be- trieben: viel E-Mail-Marketing und Telefonakquise. Jetzt läuft immer mehr über Social Media und allgemein über mediale Präsenz und über unser Netzwerk, das sich mit der Zeit aufbaut. Das ist der Königsweg. Sie sind ja sehr jung. Wie kam es zu der Gründung, und was haben Sie davor gemacht? Ich stamme aus Karlsruhe, hab’ nach dem Abitur einige Zeit in Wien gejobbt, verschiedene Studiengänge ausprobiert und schließlich an der Zeppelin Universität in Friedrichsha- fen Soziologie, Politik und Wirtschaft studiert. Parallel zu meiner Bachelorarbeit über digitale Geschäftsmodelle lief die Gründungsvorbereitung für Matchdigital. Die Initiative und überhaupt die Grundidee dafür stammen von Wolfgang Quelle, unserem Businessangel, der früher selbst eine Unternehmensberatung hatte und aus eigener Erfahrung wusste: Alle reden über Digitalisierung, alle wissen, man könnte, man müsste, aber an der Umsetzung scheitert’s, weil der richtige Partner fehlt. Das Ziel ist es, diese Kluft zu überwinden. Dafür hat Herr Quelle Gründer gesucht sowie weitere Investoren – und auch drei gefunden. Warum ist er bei Ihnen fündig geworden? Weil ich begeisterungsfähig bin und das auch ausstrahle. Das ist besonders für die Aufbauphase eines Unterneh- mens wichtig. Denn in der Zeit dreht sich alles um die gemeinsame Vision, vieles bleibt erstmal unkonkret. Mich hat die Chance ungemein gereizt und – als begeisterter Organisationstheoretiker – die Vorstellung, selbst ein Un- ternehmen aufzubauen. Wie weit ist der Aufbau gediehen? Wie läuft’s bisher? Unser erster großer Meilenstein war die Plattform, die seit Oktober 2019 online ist. Aktuell sind wir zu fünft und arbei- ten an neuen und verbesserten Funktionen und natürlich weiter an der Akquise von Kunden aus der Bodenseere- gion. Den Break-even sollten wir in den nächsten Mona- te erreichen und dann irgendwann skalieren. Das ist der Wunsch. Interview: kat Plattform Matchdigital vermittelt Partner für die Digitalisierung Vom „Man sollte“ zur Umsetzung Matchdigital Gründer: Hannes Matt (25) Ort: Konstanz Gründung: März 2019 Branche: Dienstleistung Idee: Konkrete Lösungen für die Digitalisierung mittel­ ständischer Unternehmen

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