Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe März'20 -Hochrhein-Bodensee

45 3 | 2020 IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten Volksbank Freiburg Weiter gewachsen FREIBURG. Der Fortschritt auf der hauseigenen Baustelle steht für die größte Veränderung bei der Volksbank Freiburg im vergangenen Jahr: Im Dezem- ber wurde Richtfest gefeiert, Mitte Februar, als die Bilanzpressekonferenz stattfand, stellten die Arbeiter die Fassade der Geschosse zwei bis acht fertig und bauten die Büroräume im zweiten bis vierten Stock aus. Das Geschäftsjahr 2019 indes verlief ähnlich wie in den Vorjahren: Bilanzsumme und Kundenvolumen stiegen, Zinsüberschuss und Betriebsergebnis gingen dagegen erneut zurück. Allerdings reagierte die Volks- bank auf die anhaltende Niedrig- und Negativzinsphase und führte vergangenen Monat Negativzinsen auf bi- lanzielle Einlagen über 225.00 Euro für Privat- und über 250.000 Euro für Firmenkunden ein. Damit will sich die Volksbank laut Vorstand Stephan Heinisch vor übermä- ßigen Liquiditätszuflüssen schützen, da sie das Geld nicht gewinnbringend anlegen könne, sondern ebenfalls Negativzinsen zahlen müsse. Außerdem betonte Hei- nisch: „250.000 Euro auf dem Tagesgeldkonto ist keine vernünftige Geldanlage.“ Er geht davon aus, dass von den neuen Negativzinsen ein Prozent der Kunden, vor allem Unternehmen und Institutionen, betroffen sein werden, mit denen zuerst Gespräche zur Vermögens­ umstrukturierung geführt werden sollten. Bisher lag der Freibetrag bei 2,25 Millionen Euro. Das Jahr 2019: Insgesamt, so sagte der Sprecher des Vorstandes Uwe Barth, habe man den Wachstumspfad fortgesetzt, was angesichts der Niedrigzinsphase wich- tig sei. Die Bilanzsumme stieg um 4,6 Prozent auf 3,35 Milliarden Euro, das Kundenvolumen um 7,2 Prozent auf 6,52 Milliarden Euro. Das Kundenkreditvolumen legte um sechs Prozent zu und erreichte 2,29 Milliarden Euro. Darunter sind 575 Millionen Euro neue Kredite. Davon wurden 371 Millionen an Firmen- und 204 Millionen an Privatkunden vergeben. Bei beiden spielten Bauvorha- ben eine wichtige Rolle. Vorstand Volker Spietenborg hob hervor, dass vergangenes Jahr sieben Millionen Euro der Firmenkredite an 55 Existenzgründer verge- ben wurden. Zudem stellte er die „hohe Qualität der Existenzgründer“ heraus. Im Gegensatz zu Zeiten ho- her Arbeitslosigkeit würde nicht aus der Not, sondern aus dem Job heraus und mit sehr gutem Businessplan gegründet. Die Kundeneinlagen wuchsen 2019 um 5,8 Prozent auf 2,58 Milliarden Euro. Um 4,1 Prozent auf 54,5 Millionen Euro ging das Zinsergebnis zurück. Dage- gen stieg das Provisionsergebnis leicht um 1,7 Prozent und erreichte ein Volumen von 24,3 Millionen Euro. Um 4,8 Prozent sank das Betriebsergebnis vor Bewertung und lag bei 27,6 Millionen Euro. Die Cost-Income-Ratio betrug 0,65 (2018: 0,63). Ende 2019 waren 412 Mitarbei- ter beschäftigt (2018: 437), darunter 14 Auszubildende und 2 duale Studenten (12/2). Nach ein paar Jahren des kontinuierlichen Abbaus solle dieses Niveau die nächs- ten Jahre gehalten werden, so Uwe Barth. Die Zahl der Geschäftsstellen blieb mit 35 unverändert. mae Sparkasse Hochrhein Solides Geschaftsjahr 2019 WALDSHUT. In einem anhaltend herausfordernden Umfeld hat die Sparkasse Hochrhein nach Worten ihres Vorstandsvorsitzenden Heinz Rombach und dessen Stellvertreter Wolf Morlock auch 2019 erfolgreich gearbeitet. Die Bilanzsumme stieg um 6,9 Prozent auf 3,3 Milliarden Euro. Die Kundenkredite wuchsen trotz hoher Tilgun- gen um 2,4 Prozent auf 2,34 Milliarden Euro. Die Neuausleihungen beliefen sich auf 375 Millionen Euro (die Tilgungen auf 325 Millionen Euro), wobei vor allem Baufinanzierungen mit einer Zunahme um 7,4 Prozent auf eine Gesamtsumme von jetzt 1,1 Milliarden Euro stark nachgefragt waren. Auch das Volumen der neu abgeschlos- senen Bausparverträge stieg um 5,2 Prozent auf 73 Millionen Euro. Die Kundeneinlagen nahmen um 4,8 Prozent auf 2,28 Milliarden Euro zu. Immer mehr Kunden investieren in Wertpapiere. Bei einem Wertpapierumsatz von 157 Millionen Euro stieg der Nettoabsatz an Wertpapieren (der Saldo aus Käufen abzüglich den Verkäufen über alle Wertpapierprodukte hinweg) von 7,5 auf 12,1 Millionen Euro. Auch andere Provisionsgeschäfte wie der Verkauf von Lebensversi- cherungen sowie von Sach- und Krankenversicherungen liefen gut. Entsprechend stieg der Provisionsüberschuss der Sparkasse um 6,8 Prozent auf 19,8 Millionen Euro. Der Zinsüberschuss stand aufgrund der langanhaltenden Niedrig- beziehungsweise Negativzinsphase unter Druck und fiel um 4,9 Prozent auf 46,2 Millionen Euro. Der Verwaltungsaufwand nahm um 2,0 Prozent auf 47,4 Millionen Euro zu, vor allem aufgrund des erhöhten Personalaufwandes (hohe Ta- rifsteigerungen). Das Betriebsergebnis vor Bewertung hat sich auf 22,4 Millionen Euro (Vorjahr 24,4 Millionen Euro) belaufen. Nach Abzug aller Kosten, Bewertungsmaßnahmen sowie Steuern von rund vier Millionen Euro bleibt ein Bilanzgewinn auf Vorjahresniveau von fünf Millionen Euro. Die Sparkasse beschäftigt 517 Mitarbeiter, darunter 31 Auszubildende und 10 Bachelorstudenten. orn Bild: Bluedisign – Fotolia

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