Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe Februar'20 -Hochrhein-Bodensee

18 IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten 2 | 2020 REGIO REPORT   IHK Hochrhein-Bodensee 17 Drei engagierte Redner Neujahrsempfang der Wirtschaftskammern in Konstanz 19 Impressionen vom Empfang 22 Tipp topp! Das Ursprungszeugnis online 24 Social-Media-Initiative der IHK Jetzt auch auf Facebook 25 IHK-Bildungszentrum Preis für Architektur 26 Wirtschaftsrecht für Unternehmer Seminarzyklus 2020 28 Krisenerfahrung als Chance Kostenloses Training 29 Lehrgang und Weiterbildung 30 „Einmaliges Projekt“ Interview mit Verena König zu „Go.for.europe“ 31 Preis für Projekt „TASK“ 32 Lehrgänge und Seminare der IHK INHALT Drittes nannte Conrady die Lebensbedingungen vor Ort – von den Straßen bis zur Breitbandversorgung. Schließlich wünschte er den Anwesenden „dass sie bei allem Innovationsdruck nicht die Ruhe und das Selbstvertrauen verlieren, dass wir es können“. Asselborn: „Ein einmaliges Friedensprojekt“ Der Dienstälteste der drei, der Ehrengast und Hauptredner Jean Asselborn, seit 2004 luxemburgischer Minister und für Auswärtiges, Migration sowie Asyl zuständig, mahnte: „Wir dürfen nicht vergessen, dass Europa ein einmaliges Friedensprojekt ist.“ Natürlich sei Europa nicht perfekt, aber bei uns sei es viel besser als in vielen Regionen der Welt. Sodann nahm Asselborn die aktuellen Herausforderungen der Europäischen Union in den Blick – von Klimaschutz über Migration bis hin zu verschiedenen internationalen Konflikten. Besorgniserregend findet er vor allem die „Verrohung des politischen Diskurses in vielen Mitgliedstaaten“. Der Minister betonte: „Die neue Rechte ist nicht salonfähig und darf es niemals werden.“ Die EU sei eine Wertege- meinschaft mit Grundprinzipien wie Freiheit, Rechtsstaatlichkeit, Wahrung der Menschenrechte und Solidarität zwischen den EU- Staaten. Asselborn forderte eine faire Verteilung der Flüchtlinge auf alle Mitgliedstaaten. Den Klimawandel nannte er „eine der größten Herausforderungen der nächsten Jahrzehnte“ und forderte, die Kli- maziele müssten auf EU-Ebene fest verankert werden. Der „Green deal“ umfasse alle Wirtschaftsbereiche, der Strukturwandel müsse als Chance begriffen werden und es müsse allen klar sein, dass man Klimaneutralität nicht mir Kernenergie erreichen könne. Asselborn wies auf die schwierigen Verhandlungen über den EU-Haus- halt hin und sagte, es wäre wünschenswert, die Fördermittel an das Einhalten der Rechtsstaatlichkeit zu koppeln. Er bedauerte den Brexit und äußerte zugleich die Hoffnung auf ein stabiles Abkommen für eine künftige Zusammenarbeit. Anschließend betonte er seine Verbunden- heit mit der Schweiz. Das Freihandelsabkommen von 1972 habe seine Grenzen erreicht, sagte Asselborn und äußerte die Hoffnung, dass das nun vorliegende Rahmenabkommen trotz der innenpolitischen Diskus- sionen in der Schweiz noch in Kraft treten könne. Sorge bereiten ihm die Spannungen zwischen den USA und dem Iran, die instabile Lage sowohl in Irak als auch in Libyen und der ungelöste Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern. Trotz all dieser ernsten Themen hatte auch Heiteres in seiner Rede Platz: „Ich habe noch nie in meinem Leben so viele Schornsteinfeger zusammen gesehen“, sagte er mit Blick in den Saal. „So viele gibt es in ganz Luxemburg nicht.“ mae Gruppenfoto vor Beginn des offiziellen Teils: IHK-Hauptge- schäftsführer Claudius Marx, Handwerkskammerpräsident Werner Rottler, Luxem- burgs Außenminister Jean Asselborn, IHK-Präsident Thomas Conrady und HWK- Hauptgeschäftsführer Georg Hiltner (von links). Bild: Oliver Hanser

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