Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe Oktober '19 -Südlicher Oberrhein

Wirtschaft im Südwesten 10 | 2019 36 Unternehmen KURZ NOTIERT Die Freiburger Endura Kommunal GmbH hat eine Geschäftsstelle im bayerischen Wunsiedel eröffnet. Das Beratungsunternehmen unterstützt Kommunen in Süddeutschland vor allem bei der Umsetzung von nachhaltigen Energieprojekten und berät sie in rechtlichen, wirtschaftlichen und technischen Fragen.Vom neuen Büro aus sollen bayerische Kunden vor Ort bereut werden kön- nen. Bislang ist dort ein Mitarbeiter beschäftigt, bald sollen weitere dazukommen. Die Endura Kommunal GmbH beschäftigt insgesamt zwölf Mitarbeiter und feiert dieses Jahr ihr zehnjähri- ges Bestehen. Die Steuerberatungsgesellschaft Melzer & Kollegen aus Lahr hat in diesem Jahr im Fo- cus Spezial Steuern viermal die Auszeichnung Top-Steuerkanzlei 2019 erhalten. Ausgezeich- net wurde sie in denArbeitsgebietenAllgemeine Beratung und Steuererklärung, Internationale Steuerberatung, Rechnungswesen sowie Um- wandlung, Umstrukturierung und M&A. Focus Money zeichnete Melzer & Kollegen bereits zum vierten Mal in Folge als Top-Steuerberater un- ter den großen Steuerkanzleien in Deutschland aus. Und die Genossenschaft Datev hat Melzer und Kollegen das Label „digitale Kanzlei 2019“ verliehen. Die Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungs- gesellschaft Bansbach , die eine Niederlassung in Freiburg betreibt, hat mit der Econum Unter- nehmensberatung ein Joint Venture gegrün- det: die Bansbach Econum Unternehmens- beratung GmbH mit Sitz in Stuttgart. Damit habe man die Kompetenz in der Unternehmens- beratung deutlich ausgebaut, heißt es von Bans- bach. Bansbach wurde 1924 gegründet. Heute sind rund 300 Mitarbeiter an acht Standorten be- schäftigt. Die 2004 gegründete Econum GmbH hat 35 Mitarbeiter an drei Standorten. Die Hund Möbelwerke aus Biberach haben die Weko Möbelsysteme GmbH in Köln ge- kauft. Der Mittelständler Weko wurde 1925 in Köln gegründet. Schwerpunkt ist die Produktion designorientierter Möbel im Stil der klassischen Moderne, fünf Mitarbeiter sind beschäftigt. Laut Hendrik Hund, Geschäftsführer der 1919 gegrün- deten und auf Büro- und Objektmöbel speziali- sierten Hund Möbelwerke mit vor dem Zukauf 144 Beschäftigten, soll Weko unabhängig und eigenständig bleiben, gleichwohl sollen Syner- gien genutzt werden. So gibt es in Köln einen gemeinsamen Showroom. 100 Jahre Prototyp-Werke Werkzeuge für die Metallbearbeitung ZELL AM HARMERSBACH. Die Prototyp-Werke GmbH feiert in diesem Jahr ihr 100. Jubiläum. Die Ursprünge des Werkzeugher- stellers aus Zell am Harmersbach liegen in einer Firma namens Feinmechanik, die der Ingenieur Alfred Zimmermann dort 1919 gegründet hat. Er startete mit der Produktion von Mikrometern, stellte bald auch Schneideisen für Nähmaschinengewinde und an- dere Gewindewerkzeuge her. Das Unternehmen, das seit 1927 als Prototyp Werkzeugfabrik firmiert, wechselte in den zehn Jahrzehnten seines Bestehens vielfach den Eigentümer. Bis 1986, als der letzte Inhaber Dietmar Lauermann aus Altersgründen verkaufte, war es in Privatbesitz. Auch als Teil eines schwedischen Konzerns – von 1986 bis 1993 war dies SKF, danach Sandvik – blieb Prototyp aber der Region verhaftet, vor allem als wichtiger Arbeitgeber. Heute arbeiten 500 Menschen am Standort – 450 Mitarbeiter (darunter 25 Azubis) zählt die Prototyp-Werke GmbH und 50 Mitarbeiter die Entwicklungs- und Konstruktionsabteilung für „Round Tools“ der Mutterfirma Walter Tools aus Tübingen, die wieder- um zu Sandvik gehört. Prototyp selbst agiert heute als Produktionsfir- ma von Walter. „Unsere Kunden sind die Marken des Konzern“, erklärt Karl Lehmann. Er war von 2009 bis Ende August Geschäftsführer, davor mehr als 20 Jahre Betriebs- und Werksleiter. Insgesamt hat der Ingenieur, der im Dezember 65 Jahre alt wird, ziemlich auf den Tag genau 40 Jahre für Prototyp gearbeitet. Lehmanns Nachfolger Oliver Thomas (47) kommt von der Walter-Gruppe, leitet die Produktion in Frankfurt und ist nun zusätzlich für diejenige in Zell verantwortlich. Hier werden Standard- und Spezialwerkzeuge für die Metallbear- beitung produziert. Erstere vor allem für den allgemeinen Maschi- nen- und Anlagenbau. Letztere insbesondere für die Automobil- und Luftfahrtindustrie. Jeweils die Hälfte des Umsatzes – den der Standort nicht gesondert publizieren darf – wird mit Gewinden und mit Fräsen erzielt. Vergangenes Jahr verzeichnete man ein Plus von rund acht Prozent und einen Rekordumsatz, berichtet Lehmann. Dieses Jahr werde einige Prozentpunkte darunter, somit aber immer noch über den Zahlen von 2017 liegen. „Seit ein, zwei Monaten merken wir die Abkühlung“, sagt Lehmann. „Wir haben die Planzahlen fürs nächste halbe Jahr reduziert, allerdings nicht so, dass wir Probleme haben.“ Die Stundenkonten der Mitarbeiter seien gut gefüllt. Mit dem hohen Anteil an Sonderwerkzeugen sieht der scheidende Chef den Standort gut aufgestellt. Man könne schnell auf Veränderungen reagieren. Zumal in jüngster Zeit viel in Zell investiert wurde. kat Blick auf die Prototyp- Werke, die seit 100 Jah- ren in Zell am Harmersbach ansässig sind.

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