Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe Oktober '19 - Hochrhein-Bodensee

Wirtschaft im Südwesten 10 | 2019 42 Unternehmen 50 Jahre Stein Automation Vernetzte Transportsysteme für Werkstücke VILLINGEN-SCHWENNINGEN. Die Stein Auto- mation GmbH & Co. KG mit Sitz in Villingen-Schwen- ningen feiert ihr 50-jähriges Bestehen. Das Unterneh- men gehört nach eigenen Angaben zu den führenden Anbietern von Werkstückträger-Transportsystemen für die Montage und Produktion. Sie sind in vielen Branchen im Einsatz, dazu zählen Automotive, Medi- zintechnik, Elektrotechnik und Konsumgüter. Als Josef Stein im Jahr 1969 das Unternehmen in Schwenningen gründete, stand die Fertigung von Werkzeugen für Drehmaschinen im Mittelpunkt. Be- reits vier Jahre später baute die Firma die ersten Be- und Entladegeräte für Bearbeitungsmaschinen. Einen Meilenstein in der Firmengeschichte markiert das Jahr 1990: „Es war der Entwicklungsstart des Werk- stückträger-Transportsystems (WTS) STEIN 300, das zwei Jahre später am Markt eingeführt wurde und den Montageprozess maßgeblich beeinflusst hat“, heißt es in der Pressemitteilung zum Firmenjubiläum. Bereits damals habe die Modularität eine Rolle gespielt, die man heute unter dem Stichwort Industrie 4.0 kenne, betont Peter Stein, Sohn des Firmengründers, der 1985 in die Geschäftsführung eingestiegen ist. „Die Steuerung der Systeme sollte mit den einzelnen Mon- tagestationen kommunizieren, damit der Anwender alle Produktions- und Qualitätsdaten zur Verfügung hat.“ Sein Ziel war es, „nicht hunderte verschiedener Schaltungen zu verbauen, sondern aufeinander abge- stimmte Lösungen“. Die Nachfrage gab ihm Recht: 1991 waren 1.500 Stein-Anlagen weltweit in Betrieb, 2011 waren es etwa doppelt so viele aus vier Steue- rungsgenerationen. 2006 stieg Peter Steins Ehefrau Monika in die Geschäftsführung ein. Seit 2015 lenkt sie die Geschicke der Firma gemeinsam mit Jürgen Noailles. Am Firmensitz in Villingen-Schwenningen sind zurzeit 57 Mitarbeiter beschäftigt, darunter sind acht Auszu- bildende. Außerdem hat Stein Automation Vertretun- gen in Italien, Holland, Tschechien, Polen, Österreich und Mexiko. Hauptmarkt des Unternehmens ist Eu- ropa, dicht gefolgt von Nordamerika und Asien. Ziel ist es, künftig noch stärker international zu agieren, wie Jürgen Noailles betont. „Wir bauen unsere globale Präsenz durch zusätzliche Partner weiter aus.“ Au- ßerdem soll die in den 1990er-Jahren begonnene und seitdem bereits stetig weiterentwickelte Modularität und Vernetzung der Anlagen mit Blick in Richtung Industrie 4.0 weiter ausgebaut werden. mae Ein Transportsystem der Firma Stein. Freiburger Forschungsstelle für Arbeitswissenschaften (FFAW) 700 Betriebe zu psychischen Arbeitsbelastungen befragt FREIBURG. Die Freiburger Forschungsstelle für Arbeitswissen- schaften (FFAW GmbH) ist ein wissenschaftliches Institut, das neben Beiträgen zur arbeitswissenschaftlichen Forschung die Durchführung von Mitarbeiterbefragungen zu psychischen Arbeitsbelastungen als Dienstleistung anbietet. Die Analyse psychischer Belastungen ist ein Bestandteil der gesetzlich vorgeschriebenen betrieblichen Gefährdungsbeurteilung nach dem Arbeitsschutzgesetz. Die FFAW verwendet dafür das Copenhagen Psychosocial Questionnaire, ab- gekürzt COPSOQ. Dabei arbeitet sie sowohl mit nationalen als auch internationalen Partnern zusammen. Im Jahr 2015 gegründet, wird die FFAW von dem promovierten Soziologen Matthias Nübling als Geschäftsführer geleitet und beschäftigt sechs feste Mitarbeiter, dazu eine Reihe wissenschaftlicher Hilfskräfte. Die FFAW ging aus der Freiburger Forschungsstelle für Arbeits- und Sozialmedizin (FFAS) hervor. Seit 2011 wurden die Beschäftigten von circa 700 Betrieben und Organisationen aller Größen (bis hin zum Dax-Konzern und allen baden-württembergischen Schulen) be- fragt. Bis heute haben über 300.000 Beschäftigte den Fragebogen ausgefüllt. Daraus ist eine sehr große Datenbank entstanden, die die Basis für diverse Vergleichsmöglichkeiten (etwa Betriebsgrö- ßen, Branchen, Berufe) bildet. Diese Referenzdatenbank ist das Alleinstellungsmerkmal der FFAW. Der COPSOQ ist ein sehr weit entwickeltes Frageinstrument, der berufsübergreifend weltweit in 25 Sprachen eingesetzt wird. Er umfasst 85 Fragen und kann in circa 20 Minuten ausgefüllt werden. Die Durchführung der Befragung mit der FFAW und die Auswertung und Zusammenstellung der Ergebnisse dauern jeweils circa vier Wochen. Die Nachfrage steigt nicht nur wegen der Anforderungen des Arbeitsschutzgesetzes, sondern auch aufgrund der immer höheren Gewichtung des betrieblichen Gesundheitsmanagements in den Unternehmen und des gesteigerten Interesses der Kran- kenkassen. upl

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