Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe Juli/August '19 -Südlicher Oberrhein

7+8 | 2019 Wirtschaft im Südwesten 23 IHK Südlicher Oberrhein REGIO REPORT M ehr als 9.000 Besucher nutzten Anfang Juni die beiden Tage der Job- Start-Börse Freiburg, um mit poten- ziellen Arbeitgebern ins Gespräch zu kommen oder sich bei den 165 Ausstellern über rund 200 und 60 duale Studiengänge zu informieren. Dabei konnten sie kleine, mittlere und große Unternehmen der Region südlicher Oberrhein aus allen Bran- chen kennenlernen. Veranstaltet wurde die Job-Start-Börse von der FWTM. Zu den Kooperationspart- nern gehören die IHK Südlicher Oberrhein, die Badische Zeitung, die Agentur für Arbeit Freiburg, die Handwerkskammer Freiburg und die Sparkasse Freiburg-Nördlicher Breisgau. Auf der Aktionsbühne der Messe berichteten junge Ausbildungs- botschafter von ihrem Berufsalltag. Eine davon war Nina Jakob, die eine Ausbildung als Industriekauffrau bei Otto Graf in Teningen macht. „Toll ist, dass man gleich Verantwortung übernehmen kann und auch gute Aufstiegsmöglichkeiten hat. Zudem wird man ab dem ersten Ausbildungstag vergütet und damit unabhängiger von den Eltern“, erzählte die 22-Jährige und beschrieb ihren Weg in den Betrieb – von der Bewerbung über Vorstellungsgespräch und Praxistag bis zur Zusage. Andere Ausbildungsbotschafter gaben Einblicke in die Berufswelt eines Mechatronikers, ei- nes operationstechnischen Assistenten, einer Indus- triemechanikerin, eines Bäckers, einer Steinmetzin und einer Elektronikerin. Ihr gemeinsamer Appell an das junge Publikum lautete: „Auf der Messe habt ihr die beste Chance, Ausbilder zu treffen und eure In- teressen zu suchen. Also nutzt die Möglichkeit, und schaut, was los ist!“ Wie vielseitig und aktuell eine Ausbildung sein kann, beschrieb Sophie Bender, Geschäftsführerin von His- toria in Freiburg, auf der Aktionsbühne. Ihr Unterneh- men vertreibt historische Zeitungen, Jahrgangsweine und andere Geschenkartikel über einen Onlineshop. Internetbasierter Handel schafft neue Möglichkeiten und neue Aufgaben. „Wir bilden in unserem Unterneh- men zum ersten Mal einen Kaufmann im E-Commerce aus“, erzählte Bender. Dieser 2018 neu geschaffene Ausbildungsberuf passt sehr gut zu den Anforderungen ihres Unternehmens. Die Geschäftsführerin erklärte die Inhalte der Ausbildung: „Zu den Aufgaben gehört beispielsweise die Optimierung unseres Shopsystems, der Umgang mit Kundenbewertungen, die Analyse von Bedürfnissen der Kunden bis hin zur Gestaltung von »Man kann gleich Verant- wortung über- nehmen und wird vergütet« Nina Jakob , Auszubildende bei Otto Graf in Teningen Bild: Klaus Polkowski Job-Start-Börse Freiburg: 165 Aussteller, mehr als 9.000 Besucher Karrierechancen für junge Menschen Werbemitteln.“ Wen das genauer interessierte, der konnte sich am Messestand von Historia schlau ma- chen, wo der angehende Kaufmann im E-Commerce Elias Bayer für weitere Fragen bereitstand. Nach ei- nem Studienabbruch hatte sich der 23-Jährige für die Ausbildung entschieden. „Mir war das dann doch zu theoretisch. Mit meiner jetzigen Ausbildung arbeite ich in einem topmodernen, kreativen Beruf und kann mich voll entfalten“, sagte der künftige Onlineexperte. Die Job-Start-Börse stand nicht nur deutschen Be- suchern offen. Auch elsässische Schüler nutzten die Möglichkeit, sich über das System der dualen und grenzüberschreitenden Ausbildung, über anerkann- te Ausbildungsberufe sowie über Betriebspraktika in Deutschland zu informieren. Rund 150 französische Schüler aus vier Collèges entlang des Rheins besuch- ten am zweiten Messetag die Job-Start-Börse. Die IHK Südlicher Oberrhein hatte dafür mit ihren elsässischen Partnerorganisationen ein Extraprogramm mit eigener Begrüßungs- und Einführungsveranstaltung entworfen. Von den Besuchern gab es durchweg positive Reso- nanz auf die Infomesse, berichtete IHK-Koordinatorin Susanne Stuckmann: „Die Schüler waren sehr inter- essiert und zufrieden. Das zeigt, dass Gespräche die Face-to-Face und idealerweise auf Augenhöhe mit fast Gleichaltrigen wie den Ausbildungsbotschaftern geführt werden, den Bewerbern einen einfacheren Zugang zur Berufsorientierung bieten.“ Auch die Aus- steller zogen eine positive Bilanz. „Viele betonten, dass die Schüler in diesem Jahr gezielter und besser auf den Messebesuch vorbereitet waren. Somit wa- ren die Standgespräche effizienter“, sagte Stuck- mann. heo Schüler bekamen bei der Job-Start-Böres An- fang Juni in der Messe Freiburg Einblicke in rund 200 Ausbildungs- berufe und 60 duale Studiengänge.