Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe Juni'19 -Schwarzwald-Baar-Heuberg

6 | 2019 Wirtschaft im Südwesten 17 REGIO REPORT IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg W ährend eines auf Vermittlung durch den Bundestagsabgeordneten Thors- ten Frei von der IHK organisierten politischen Austausches mit Thomas Bareiß, Parlamen- tarischer Staatssekretär und Tourismusbe- auftragter der Bundesregierung, diskutier- ten regionale Vertreter der Branche im Hotel Öschberghof in Donaueschingen mit dem Spitzenpolitiker. Es ging darum, wie zukünf- tige Herausforderungen gemeistert werden können - und welche Hindernisse dafür kon- kret aus dem Weg geräumt werden müssen. Einig war sich die von IHK-Hauptgeschäfts- führer Thomas Albiez moderierte Runde, dass die Bedeutung einer leistungsfähigen touristischen Infrastruktur in der allgemeinen Wahrnehmung gerne unterschätzt wird. „Ich sehe es als meine Aufgabe an, die Bedeu- tung des Tourismus in Deutschland als Wirt- schaftsfaktor und als wichtige Komponente der Standortqualität deutlich zu machen“, sagte Bareiß. Der Tourismus stehe für vier Prozent der Gesamtwertschöpfung im Land und biete als personalintensive Branche mehr als drei Millionen Arbeitsplätze. Der Staatssekretär stellte den Entwurf einer na- tionalen Tourismusstrategie vor, im Rahmen derer aktuelle Entwicklungen wie Umwelt- und Klimaschutz ebenso adressiert werden wie Qualitätssteigerungen, Ausbildung und Arbeitskräftesicherung. Notwendige Flexibilisierung der Arbeitszeit Die Vertreter der IHK-Vollversammlung hat- ten eine Reihe wichtiger Anregungen vorbe- reitet, um den Staatssekretär die konkreten Auswirkungen gesetzlicher Regelungen ge- wissermaßen an der Basis zu verdeutlichen. Michael Steiger, Vorsitzender des IHK-Touris- musausschusses, sprach die notwendige Fle- xibilisierung der Arbeitszeit im Gastgewerbe an. Ebenso müsse die Verdienstgrenze für sogenannte Minijobs steigen, wenn der Min- destlohn angehoben werde. Ein Dauerthema stellt die unterschiedliche Besteuerung der einzelnen Gaststättenkonzepte dar. Während Außer-Haus-Verkauf mit sieben Prozent be- steuert wird, müssen traditionelle Gaststät- ten 19 Prozent abführen. Bareiß zeigte sich mit Steiger bei den Forderungen einer Mei- nung, machte aber in der Mehrwertsteuer- frage gleichzeitig wenig Hoffnung: „Das ist ein Riesenpaket, ich glaube nicht, dass das in absehbarer Zeit aufgeschnürt wird.“ Thorsten Frei erläuterte den Stand der Verhandlungen zum Fachkräfte-Einwan- derungsgesetz. Alexander Aisenbrey, Ge- schäftsführer des Öschberghofs und Mitglied im Tourismusausschuss des Deutschen In- dustrie- und Handelskammertages, hatte gefordert, auch Berufe des Gastgewerbes Eine attraktive touristische Infra- struktur dient nicht nur den Gäs- ten aus aller Welt, sondern steht auch für die hohe Lebensqualität in der Region, so das Fazit einer Diskussionsrunde der IHK. IHK und Wirtschaft tauschen sich mit Politik aus Tourismus wird oft unterschätzt Bild: Stefan Preuß Die Bedeutung des Tourismus war Thema des Meinungsaustausches zwischen Wirtschaft und Politik im Donaueschinger Öschberghof.

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