Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe April'19 - Südlicher Oberrhein

Wirtschaft im Südwesten 4 | 2019 44 UNTERNEHMEN Marquardt-Gruppe Weiter auf dem Wachstumspfad RIETHEIM-WEILHEIM. Das 1925 gegründete Fa- milienunternehmen Marquardt, ein weltweit führender Hersteller von mechatronischen Schalt- und Betriebssys- temen, hat seinen Wachstumskurs auch im Geschäfts- jahr 2018 fortgesetzt. Der Umsatz stieg gegenüber dem Vorjahr um rund sechs Prozent auf 1,3 Milliarden Euro. Wie der Vorsitzende der Geschäftsführung, Harald Mar- quardt, in einer Pressemeldung ausführt, hat das Unter- nehmen seine Position in Europa, Amerika und Asien weiter stärken können. Erfreulich sei dabei das kräftige Umsatzplus in China gewesen, wo man besonders vom Boom der Elektrofahrzeuge profitiert habe. Im Bereich Automotive, mit dem Marquardt knapp 80 Prozent des Umsatzes erwirtschaftet, stieg der Bedarf an hochwerti- gen elektromechanischen Komponenten weiter an. Mar- quardt lieferte an namhafte Autobauer unter anderem Gangwahlschalter, Funkschlüssel, Lenkradbedienfelder und Touchpads sowie Fahrberechtigungssysteme mit Diebstahlsicherheit. Eine besonders hohe Nachfrage verzeichnete Marquardt weiterhin bei Batteriemanage- mentsystemen. Sie sorgen in Elektroautos dafür, dass die Zellen gleichmäßig geladen bleiben und entladen werden, damit die Fahrzeugreichweite und die Batte- rielebensdauer höher sind. Im Geschäftsbereich Swit- ches, Sensors & Controls war Marquardt unter ande- rem mit Sensoren und Bedienelementen für Haus- und Heizgeräte sowie mit Schaltern für bürstenlose Profi- Elektrowerkzeuge und mit Bedieneinheiten für Bau- und Landmaschinen erfolgreich. Das Unternehmen tätigte auch zahlreiche Investitionen, so für ein Entwicklungszentrum im indischen Pune, das 2020 eingeweiht werden und dann Platz für 500 Inge- nieure bieten soll. In China ist in der Stadt Weihai ein zweites Werk für die Produktion von Automobilkompo- nenten errichtet worden, ebenso wurde in Deutschland ein neuer Produktionsstandort eröffnet und zwar im thüringischen Ichtershausen. Am Stammsitz in Riet- heim-Weilheim wurde der Bau eines neuen Entwick- lungs- und Innovationszentrums für über 30 Millionen Euro, in dem 600 Ingenieure und Techniker arbeiten, abgeschlossen. Die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung haben sich bei Marquardt auf zehn Prozent des Umsatzes belaufen. Vergangenes Jahr wurden 50 neue Patente angemeldet. Weltweit waren an den 20 Standorten Ende des Jahres 11.226 Mitarbeiter tätig, 541 mehr als ein Jahr zuvor. 1.800 Mitarbeiter sind in Tunesien beschäftigt. Marquardt plant dort den Bau ei- nes weiteren Werkes und will dort in den nächsten fünf Jahren bis zu 600 zusätzliche Arbeitsplätze schaffen. Für das laufende Jahr rechnet die Geschäftsführung mit weiterem Wachstum. Vor dem Hintergrund der Kon- junkturabkühlung, des tiefgreifenden Wandels in der Autoindustrie und steigender Kosten will das Unterneh- men ein global angelegtes Effizienzprogramm starten, um seine Profitabilität und Wettbewerbsfähigkeit auch langfristig zu sichern. orn Beispiele aus dem Produkt- programm von Marquardt. Uhrenfabrik Junghans Zum zehnten Mal schwarze Zahlen SCHRAMBERG. Die Uhrenfabrik Junghans hat nach der Über- nahme durch die Familie Steim im zehnten Jahr in Folge schwarze Zahlen geschrieben. Das vermeldete das Unternehmen aus Schram- berg in einer Pressemitteilung. Allerdings ging der Umsatz von 23,2 Millionen Euro im Jahr 2017 auf knapp 22 Millionen Euro zurück. Als Grund wurde der Rückzug aus den Warenhäusern, der 2016 begonnen hatte, genannt. „Trotz konstant guter Verkaufszahlen des stationären Fachhandels im Jahr 2018 konnten die durch den Rückzug entstandenen Umsatzeinbußen nicht gänzlich kompensiert werden“, hieß es von Junghans. Im deutschen, österreichischen und schweizerischen Einzelhandel habe man das positive Vorjahreser- gebnis aber bestätigen können. Um 9,4 Prozent legte Junghans auf den internationalen Märkten zu, allen voran in den USA, in China, Hongkong und den Beneluxstaaten. 2017 war eine neue strategische Partnerschaft für den amerikanischen Markt geschlossen worden, nun hat Junghans auch in Indien einen neuen Distributor. Weitere Neuerungen im vergangenen Jahr: Junghans eröffnete in seinem historischen Terrassenbau ein Museum (siehe WiS 2/19) und stellte eine neue Generation von Funkwerken vor. Für die neuen Modelle „Meister MEGA“ und „max bill MEGA“ wurden Uhrenklas- siker mit Funktechnik kombiniert. Damit werde die Produktion am Standort in Schramberg und die Kompetenz im Funkuhrenbereich gestärkt, hieß es von Junghans. 2018 beschäftigte das Unternehmen in Schramberg 114 Mitarbeiter (2017: 115). mae

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