Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe März'19 - Südlicher Oberrhein

Wirtschaft im Südwesten 3 | 2019 38 UNTERNEHMEN KURZ NOTIERT Die Schneider Schreibgeräte GmbH aus Ten- nenbronn und die Kundo Home Solutions GmbH aus St. Georgen haben ein Joint Venture gegründet: die „hard- und softWERK GmbH“ mit Sitz in St. Georgen. Diese bietet Industrie- unternehmen Entwicklerdienstleistungen an, um ihnen zu helfen, mit der Digitalisierung Schritt zu halten. Als Know-how bringt Kundo das Wohn- assistenzsystem „baseCON“ ein und Schneider das „blukii“ zur Bluetooth-basierten Informa- tionsübermittlung. Geschäftsführer sind Lionel Ketterer und Richard Binnig von Kundo sowie Matthias Schneider von Schneider Schreibgeräte. Dazu kommen sieben angestellte Mitarbeiter und ein Auszubildender. Die Montratec GmbH aus Niedereschach und die Hahn Group GmbH aus Rheinland-Pfalz haben einen strategischen Kooperationsvertrag geschlossen und damit ihre bisherige Zusam- menarbeit neu ausgerichtet. Die Hahn Group, die ein Netzwerk aus spezialisierten Unternehmen für Industrielle Automatisierungs- und Robot- erlösungen vereint, vertreibt künftig weltweit auch das Schienen- und Shuttle-Transportsys- tem „montrac®“ der Montratec GmbH. Die- ses dient der Vernetzung und Automatisierung innerbetrieblicher Logistikprozesse in allen In- dustriebranchen sowie im Reinraum und wurde weltweit über 2.500 Mal installiert. Montratec beschäftigt 140 Mitarbeiter in Niedereschach sowie Solothurn und unterhält direkteVertriebe in Europa, Nordamerika undAsien sowie weitere internationale Vertretungen über Fachhändler. Hahn beschäftigt weltweit 1.100 Mitarbeiter an 19 Standorten. Beide Unternehmen sind stark in der Automobil-, Elektronik-, Konsumgüter- und Medizintechnikbranche vertreten. Die Genossenschaft Ettenheimer Bürgerener- gie hat 53.000 Euro in eine neue Photovoltaikan- lage investiert. Es ist die zehnte Solarstromanlage der Genossenschaft, an der sich Bürger beteiligen können. Installiert wurde sie Ende Januar auf dem neu sanierten Dach der Halle in Münchweier. Sie hat eine Gesamtleistung von 57,68 Kilowatt Peak (kWp) und wird im Jahr etwa 55.000 Kilowatt- stunden Strom – genug für etwa 15 Haushalte – in das öffentliche Netz einspeisen, teilte die Genossenschaft mit. Diese zahlt der Gemeinde für die Dachnutzung eine Pacht. Die mehr als 200 Genossen vor allem aus Ettenheim haben in den vergangenen Jahren rund 500.000 Euro in Photo- voltaikanlagen investiert, wieVorstand Jörg Bold mitteilte.Weitere Anlagen sollen folgen. Energiedienst Ergebniseinbrüche auch wegen Trockenheit LAUFENBURG. Die extreme Trockenheit im Sommer sowie weitere negative Effekte unter anderem am Kapitalmarkt haben das Ergebnis der Energiedienst-Gruppe mit Sitz im schweizerischen Laufenburg beinahe halbiert: Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) betrug 2018 rund 18,7 Millionen Euro. Das sind 46 Prozent weniger als 2017 (34,6 Millionen Euro). Der Jahresgewinn ging um 56,7 Prozent zurück und lag bei 13,2 Millionen Euro (2017: 30,6 Millionen Euro). Aufgrund des höheren Energieabsatzes stiegen dagegen die Nettoerlöse aus Lieferungen und Leistungen von 889 auf 896 Millionen Euro. Der Energieabsatz nahm um rund drei Prozent auf 8,6 Milliarden Kilowatt- stunden (kWh) zu. Energiedienst verkaufte 2018 rund 8,3 Milliarden kWh Strom (plus drei Prozent) und 253 Millionen kWh Gas (minus 17 Millionen kWh bedingt durch die extrem niedrige Wasserführung am Hochrhein). „Wir können mit dem Unternehmensergebnis des Jahres 2018 nicht zufrieden sein, auch wenn wir erste Ziele bei der Umsetzung unserer Strategie erreicht haben“, sagt Martin Steiger, Vorsitzender der Geschäftsleitung der Energiedienst Holding AG. „Zum einen drückten die historisch schlechte Wasserführung und Effekte des Kapitalmarkts das Ergebnis. Zum anderen ist es uns nicht gelungen, das Photovoltaikgeschäft nach unseren Vorstellungen zu entwickeln. Daran werden wir arbeiten.“ Der neu eingeführte sogenannte Adjusted Ebit, aus dem bestimmte außerordentliche, nicht-operative Faktoren herausgerechnet wur- den, betrug 28,4 Millionen Euro. Das sind 28,2 Prozent weniger als 2017 (39,6 Millionen Euro). Nicht berücksichtigt wurden für 2018 laut Pressemitteilung die Belastungen aufgrund der Personalvorsor- ge in Deutschland, eine weitere außerordentliche Wertberichtigung auf Entwicklungskosten und die Auflösung von Drohverlustrückstel- lungen langfristiger Beschaffungsverträge. Zugleich hob Energie- dienst seine „respektable Finanzstabilität“ hervor und verwies auf den Eigenkapitalanteil von rund 52 Prozent (Vorjahr: 53 Prozent). Die Nettoinvestitionen betrugen 2018 rund 58 Millionen Euro (2017: circa 49 Millionen Euro). „Wir glauben an das Unternehmen und sehen das schlechte Jahresergebnis als kurzfristige Delle, weil mehrere negative Effekte zusammengekommen sind“, sagte Martin Steiger. „Auch wenn wir nicht so vorankommen wie gewünscht, wer- den wir uns weiter vom reinen Energieversorger zum umfassenden Energiedienstleister entwickeln.“ Für 2019 rechnet Energiedienst mit einem Ebit von 35 bis 45 Millionen Euro – vorausgesetzt die Wasserführung liegt im Durchschnitt und der Kapitalmarkt entwi- ckelt sich stabil. sum

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