Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe März'19 - Südlicher Oberrhein

3 | 2019 Wirtschaft im Südwesten 37 FREIBURG. Von Ruhestand hält Erika Wehrle nichts. „Ich bin doch noch jung, ich bin erst 84“, sagt die Geschäftsfrau. Ihre Haare glänzen silbern, ebenso wie die Ringe und Armreife, die sie trägt. Ihre Halsketten und Ohrringe sind zudem reich mit Türkisen verziert. Die hübschen Schmuckstücke sind der Grund, war- um Erika Wehrle sich nicht aufs Altenteil setzen mag. Im Alter von 59 Jahren, wenn andere schon Richtung Rente schielen, ist sie noch mal richtig gestartet. Nach über vierzig Jahren angestellter Tätigkeit hat sie sich selbstständig gemacht und den nach ihr benannten Indianerschmuckladen in Freiburg gegründet. 25 Jahre ist das nun her. Anfangs verkaufte Erika Wehrle auf Weihnachtsmärkten, dann mietete sie während der Wintermonate die Räume einer Eisdiele am Münster- platz, schließlich zog sie in die Konviktstraße und grün- dete eine GmbH. Der Laden liegt direkt an der Ecke zum Ausgang der Schlossberggarage und profitiert so auch von Laufkundschaft. Auf rund 60 Quadratmeter bieten hier Erika Wehrle und ihr Sohn Jochen, der nach dem Abschluss seines VWL-Studiums 2002 ganz eingestiegen ist, außer Indi- anerschmuck auch Wolldecken mit indigenen Mustern, T-Shirts, Moccasins, Postkarten, CDs und jede Menge Wissen zum Thema Indianer an. Ihre Produkte stam- men von den nordamerikanischen Stämmen Navajo, Hopi und Zuni. Früher bezog Erika Wehrle die Ware über einen Händler. „Ich hätte ja den Laden schließen müssen, um selbst hinzufahren“, erklärt sie. Seit ihr Sohn mit im Geschäft ist, hat er den Einkauf über- nommen. Zweimal im Jahr reist Jochen Wehrle dafür nach New Mexico und Arizona. Das Schmucksortiment Erika und Jochen Wehrle in ihrem Indianer- schmuckladen in der Freiburger Konviktstraße. Indianerschmuck Wehrle Eigener Laden statt Rente reicht vom einfachen Ohrstecker bis zu wertvollen und hochpreisigen Ketten oder Gürtelschnallen. Alles aus reinem Sterlingsilber, häufig mit Türkissteinen besetzt. Das Spektrum der unterschiedlichen Stile ist sehr groß und entsprechend breit die Kundschaft – Junge und Ältere, Touristen und Einheimische, Stammkunden und Gelegenheitskäufer. „Viele waren mal drüben, haben nichts gekauft, und freuen sich dann, das hier zu se- hen“, sagt Erika Wehrle. Sie steht nach wie vor jeden Tag in ihrem Laden. Wenn ihr Sohn auf Einkaufsreise ist, sogar den ganzen Tag. kat Brauerei Fürstenberg Goldenes Jahr dank Jahrtausendsommer DONAUESCHINGEN. „Ich bin in guter Stimmung, weil 2018 mit dem Jahrtausendsommer für die Brau- wirtschaft und damit auch für unsere Brauerei wirklich ein goldenes Jahr war“, sagte Geschäftsführer Georg Schwende beim Neujahrsempfang der Fürstenberg- Brauerei im Januar in Donaueschingen. Diese konnte 2018 ihren Gesamtausstoß um 3,7 Prozent steigern, die Marke Fürstenberg verzeichnete dabei ein Plus von 4,3 Prozent. Neben Fürstenberg-Bieren und -Biermisch- getränken produziert die Brauerei unter anderem die Marken Riegeler Landbier und Bilger Stümple. Das bekannteste Bier der Brauerei ist das Fürstenberg Premium Pilsener. Mit dem liegt das Unternehmen, das zum Braukonzern BHI gehört und rund 200 Mit- arbeiter beschäftigt, laut Pressemitteilung in Baden- Württemberg unter den Top5 der Marken-Pilsener und konnte Marktanteile hinzugewinnen. Als „Shooting Star“ des vergangenen Jahres bezeichnete Geschäftsführer Schwende das 2018 neu eingeführte Fürstenberg Natur Radler, dessen Absatz sich fast verdoppelt hätte. Um 7,4 Prozent zugelegt haben die alkoholfreien Produkte, das Fürstenberg alkoholfrei und das Fürstenberg Zitrus Radler alkoholfrei. Auch die gesamte Bilanz des vergangenen Geschäftsjah- res fällt bei Fürstenberg positiv aus: Der Nettoumsatz stieg um 4,3 Prozent. Absolute Zahlen nennt das Unter- nehmen nicht. „Wir sind mit dem Ergebnis sehr zufrieden und setzen den Trend werthaltiger und stabiler Ergebnis- se wie in den vergangenen Jahren fort“, sagte Schwende. Außerdem hob er den fünften Bundesehrenpreis für Bier der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft hervor, den Fürstenberg 2018 erhalten hat, sowie die neue Entalko- holisierungsanlage, die Ende 2018 in Betrieb genommen und in die ein hoher sechsstelliger Betrag investiert wur- de. Eine Neuerung in diesem Jahr ist das Natur Radler Grapefruit, das es ab Mai geben soll. mae

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