Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe März'19 - Südlicher Oberrhein

3 | 2019 Wirtschaft im Südwesten 17 REGIO REPORT IHK Südlicher Oberrhein M an merkt eine gewisse Eintrübung“, konstatierte Steffen Auer bei der Vorstellung der Umfrageergeb- nisse Anfang Februar. Zugleich warnte der IHK-Präsident davor, den Abwärtstrend zu dramatisieren. Dass die vielen internatio- nalen Störfeuer der Weltwirtschaft nun in der Region angekommen seien, heiße nicht, dass die Erwartungen implodieren. „Wir ha- ben immer noch ein hohes Niveau“, betonte Auer. „Wir sind bei Weitem noch nicht in einer Rezession.“ Die Überhitzung sei weg, die Auf- tragseingänge seien nun ein Thema, insbe- sondere in der Industrie und hier wiederum insbesondere im Automobilsektor. Die Branchen Der Index der Geschäftslage ist in der Indus- trie von 68 Punkten vor genau einem Jahr auf nun 45 Punkte gesunken. Das liegt vor allem an der rückläufigen Auslandsnachfrage (die inländische ist besser) und wirkt sich auch auf Investitionen sowie Erwartungen aus. Die Einschätzung bleibt dennoch gut: Fast die Hälfte der Industrieunternehmen (49 Prozent) bewerten ihre aktuelle Geschäftslage gut, 47 Prozent zufriedenstellend, nur 4 Prozent sind unzufrieden. Annähernd die gleichen Werte finden sich in der Dienstleistungsbranche. Anders sieht es im Hotel- und Gastgewerbe aus: Wie schon in den vergangenen Jahren zeigt sich hier eine Diskrepanz zwischen der Geschäftslage, die 58 Prozent der Befrag- ten positiv und 29 Prozent zufriedenstellend bewerten, sowie den Erwartungen. Fast ein Viertel der Betriebe (23 Prozent) rechnet mit einem Abschwung. In keiner anderen Bran- che ist die Skepsis so verbreitet. Im Handel steigen die Erwartungen sogar wieder, die Händler scheinen positive Effekte aus der Binnenkonjunktur zu erwarten. Weiterhin durchweg positiv sind die Werte zudem in der Bauwirtschaft, kein einziges Unterneh- men bezeichnet die eigene Geschäftslage als schlecht. Ein Abwärtstrend ist laut Auer nicht zu erwarten, denn die Region wächst und damit auch weiterhin der Wohnungsbau. Der Arbeitsmarkt Die Konjunkturdelle wird sich wohl nicht auf den Arbeitsmarkt auswirken. Der seit neun Jahren andauernde Beschäftigungsaufbau geht weiter. Rund 83.000 sozialversiche- rungspflichtige Stellen sind seit dem Ende Der allgemeine konjunkturelle Abwärtstrend macht sich auch am südlichen Oberrhein bemerk- bar: In der aktuellen Konjunktur- umfrage der IHK geht der Index der Geschäftslage nach einem Zwischenhoch im Herbst zu Jahresbeginn um neun Punkte zurück. IHK-Konjunkturumfrage zum Jahresbeginn „Man merkt eine Eintrübung“ Bild: ©nikkytok - stock.adobe.com

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