Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe Februar'19 - Schwarzwald-Baar-Heuberg

2 | 2019 Wirtschaft im Südwesten 39 Oberkircher Winzer/Winzerkeller Hex vom Dasenstein Gute Geschäfte und Fusion OBERKIRCH/KAPPELRODECK. Die Genossen- schaft Oberkircher Winzer ist vergangenes Jahr dop- pelt gewachsen – was die Zahlen angeht und durch einen Zusammenschluss: Rückwirkend zum Beginn des Geschäftsjahrs am 1. Juli 2018 fusionierte sie mit der Genossenschaft Winzerkeller Hex vom Dasenstein in Kappelrodeck. Dies beschlossen die beiden Mitglie- derversammlungen Ende November. Die Zusammen- legung der Betriebe mit insgesamt 672 Hektar Reben erfolgt schrittweise. Hauptamtlicher Vorstand ist nach wie vor Markus Ell, der Standort Kappelrodeck bleibt erhalten. Gründe für den Zusammenschluss sind laut Pressemitteilung die Existenzsicherung der Betriebe und der Erhalt der Rebflächen im Acher- und Renchtal sowie steigender Wettbewerbsdruck, höhere Kosten und der Strukturwandel im Handel. Neben der Fusion berichteten die Oberkircher Winzer von einem Rekordumsatz in Höhe von 13,2 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2017/2018. Sie verkauften 3,7 Millio- nen Liter Wein und Sekt, das sind 9,3 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Die „Collection O“ erweise sich weiter als Verkaufsschlager, hieß es. Alle Artikel hätten zwischen 9 und 20 Prozent im Absatz zugelegt. Der Winzerkeller Hex vom Dasenstein wuchs eben- falls. Er setzte zuletzt 6,3 Millionen Euro um (Vorjahr 5,8 Millionen Euro) und verkaufte 1,7 Millionen Liter Wein und Sekt (Vorjahr 1,4 Millionen Liter). Als beson- ders zugkräftig erwiesen sich laut Pressemitteilung die Neuprodukte Karat weiß, Karat Rosé und Amour weiß. mae Franz-Morat-Gruppe: Rekordumsatz und viele neue Mitarbeiter Antriebe fürs Wachstum EISENBACH. Die Franz-Morat-Gruppe wächst wei- ter. Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat der Hersteller von Zahnrädern und Antriebstechnik aus Eisenbach im Hochschwarzwald über 91 Millionen Euro umge- setzt (2017: 85 Millionen). Das teilte Geschäftsführer Gökhan Balkis einer Presseinformation zufolge seinen mittlerweile 665 Mitarbeitern auf der Weihnachtsfeier im Dezember mit. Seit 2010 hat sich der Umsatz dem- nach nahezu verdoppelt. Für 2019 kündigte Balkis ein weiteres kräftiges Plus an: Man visiere einen Planwert von 100 Millionen Euro an. Grund für das Wachstum sind laut Balkis die boomen- den Märkte Elektromobiliät, Automotive, Intralogistik und Rehagerätetechnik. Hier habe die Morat-Gruppe ihre Präsenz in den vergangenen Jahren kontinuierlich ausgebaut. Und auch die Turbulenzen in der Auto- mobilindustrie schrecken den Geschäftsführer nicht. Aufgrund der Branchenvielfalt und der anlaufenden Projekte könne man den Wachstumskurs auch im Fall einer Stagnation oder Krise fortsetzen. „Wir können stolz darauf sein, was wir 2018 erreicht haben“, sagte Balkis. Das zeigten auch zwei Auszeichnungen: Der Konzern 3M kürte die Schwarzwälder zum „Lieferan- ten des Jahres“, und Bosch ehrte die mexikanische Tochtergesellschaft F.Morat Mexico als einen der bes- ten neuen Lieferanten für den nordamerikanischen Markt. Das Spritzgießwerk im mexikanischen Automobilgür- tel in Lerma hat 2017 den Betrieb aufgenommen und schreibt nach Darstellung Balkis mittlerweile schwar- ze Zahlen. Auch mit der Entwicklung des Montage- werks im polnischen Nowa Ruda ist der Firmenchef zufrieden. Es trage zur nachhaltigen Steigerung der Produktivität bei und schaffe wichtige Kapazitäten für die ganze Unternehmensgruppe. In unmittelbarer Nachbarschaft soll nun ein weiteres Werk für die Fer- tigung von Antriebskomponenten für den E-Motive- Sektor entstehen. Zusammen mit dem Automobilzu- lieferer Swoboda hat die Franz-Morat-Gruppe dafür das Joint Venture Morat Swoboda Motion gegründet. Rund 4.500 Quadratmeter Produktionsfläche sind in einer ersten Stufe geplant. Im Juni soll mit circa 40 Mitarbeitern die Serienproduktion von Elektromoto- ren starten. Auch am Stammsitz in Eisenbach wird gebaut. „Wachs- tum braucht Platz“, sagte Balkis. „Daher haben wir bereits Pläne für eine Flächenerweiterung von 5.000 Quadratmetern in der Schublade, die wir 2019 detail- lieren werden.“ Zugleich soll die Zahl der Mitarbeiter in diesem Jahr weiter steigen – auf über 700. 2018 waren bereits 82 neue Beschäftigte eingestellt worden. kat Zu den wachstumsstärksten Produkten der Franz-Morat- Gruppe zählen Antriebssysteme für Kurventreppenlifte, Rotorwellen für Elektrofahrzeuge, Nabengetriebe für Intralogistik-Shuttlesysteme, sowie Verzahnungskomponenten für E-Bikes und Komfortantriebe für die Automobilindustrie.

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