Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe Februar'19 - Hochrhein-Bodensee

15 2 | 2019 Wirtschaft im Südwesten Veranstalter: SMA Südwest Messe- und Ausstellungs-GmbH 10.-12.April 2019 Die Messe für Zerspanungstechnik Villingen-Schwenningen Messegelände 9 - 17 Uhr www.DSTSuedwest.de Vorträge Sonderschau Industrie 4.0 an ihrer Seite. „Arbeiten macht mir richtig Spaß“, sagt sie. Und das merkt man. Ute Grießhaber wuchs in Villingen auf, ab- solvierte nach der Schule eine kaufmännische Ausbildung und studierte anschließend Betriebs- wirtschaft in Pforzheim. Ihre erste Stelle trat sie bei der IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg an, deren Voll- versammlung sie seit vergangenem Jahr angehört, wechselte aber nach zwei Jahren ins Familienunter- nehmen. Sie kann sich noch gut an den Abend im Jahr 1969 erinnern, als ihre Eltern ihr und ihrer jün- geren Schwester abends am Küchentisch erzählten, dass sie – zusammen mit Lothar Weißer – ein eigenes Geschäft gründen wollen. Fünfzig Jahre sind seither vergangen, 2019 feiert Weißer +Grießhaber Jubiläum. Die damals achtjährige Ute stellte sich eine Bäcke- rei oder Metzgerei vor und war etwas enttäuscht, als sie die Maschinen am ersten Firmensitz sah, einer Zweizimmerwohnung in der Villinger Kanzleigasse. Anfangs fertigte Weißer +Grießhaber seine präzisen Kunststoffteile vorwiegend für die Uhrenindustrie. Das Unternehmen wuchs rasch und zog bald nach Mönchweiler, wo es mittlerweile drei Werke gibt, ein viertes soll dieses Jahr gebaut werden. Die Grieß- haber-Mädchen packten selbstverständlich mit an, verdienten dort in den Ferien ihr erstes Geld. „Heute würde man das Kinderarbeit nennen“, sagt Ute Grieß- haber lachend. Trotz der Größe ist Weißer +Grießha- ber ein echtes Familienunternehmen geblieben. Die Schwester der Chefin kümmert sich ums Personal, der Schwager um die Formentechnik und ihr Lebens- gefährte um Umwelt- sowie Gebäudetechnik. In ein paar Jahren wird auch Martin Weißer, der Sohn von Lothar Weißer, in den Familienbetrieb einsteigen. Eine Frau in Führungsposition kennen die Mitarbeiter seit jeher. Mutter Christa Grießhaber arbeitete von Beginn an als Prokuristin. Dass Ute Grießhaber im Unternehmen ihrer Eltern geblieben ist, liegt auch am Heimweh. Als ihr dama- liger Freund, mit dem sie heute noch liiert ist, sein Geografiestudium beendet hatte, machten sich die beiden auf nach Kanada. Kauften dort ein Auto und ein Zelt und reisten über ein halbes Jahr durchs weite Land. Ohne Handy, Internet, E-Mail und Whatsapp. Doch dann packte die Schwarzwälderin die Sehn- sucht nach zuhause. Die zwei kehrten zurück nach Deutschland, und Ute Grießhaber stieg wieder in den Familienbetrieb ein. Doch Camper sind sie geblieben. Ein Bus hat das Zelt ersetzt, damit bereist das Paar Europa. Jeden Urlaub verbringen sie so, selbst den Skiurlaub. „Man kann aus dem Luxusleben auch mal raus“, sagt sie. kat KOPF DES MONATS

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