Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe Januar'19 - Schwarzwald-Baar-Heuberg

1 | 2019 Wirtschaft im Südwesten 17 REGIO REPORT IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg D abei gab es nicht nur die fachliche Einschätzung der Keynote-Speaker, sondern auch Vorträge zu Technolo- gien und Strategien, um den Strukturwandel im eigenen Unternehmen zu implementieren. Herausforderung: Bewältigung des Strukturwandels „Die Aussage, ‚Der Verbrennungsmotor ist tot‘ ist ebenso falsch wie ‚Der Elektromo- tor ist grün‘“, sagte IHK-Präsidentin Birgit Hakenjos-Boyd und verdeutlichte damit, wie unsachlich die Debatte um den Struk- turwandel in der Automobilindustrie mitunter noch immer geführt werde. Hakenjos-Boyd plädierte dafür, den Markt und die Kunden entscheiden zu lassen: technologieoffen und frei von politischen Markteingriffen. Auch WVIB-Präsident Thomas Burger warnte vor der Lenkung aus der Politik. „Die Bewältigung des Strukturwandels ist eine Herausforde- rung, hier muss der ganze Schwarzwald zu- sammenhalten. Kluge Allianzen kosten weni- ger; aber die müssen uns selbst einfallen, wir sollten nicht auf politische Förderprogramme warten.“ Keynote-Sprecher Stefan Bratzel, Professor und Direktor des Center of Automotive Ma- nagement, benannte die Kernpunkte der Mo- bilität: Der Verbrennungsmotor, der Fahrzeug- besitz und manuelles Fahren. Doch diese drei Paradigmen würden sich gerade grundlegend verändern. Der US-amerikanische Elektroau- to-Hersteller Tesla habe vergangenes Jahr 100 000 Fahrzeuge produziert und inzwischen den Marktwert von BMW erreicht. Die US-ame- rikanische Fahrdienstvermittlung Uber habe durch ihr Sharing-Angebot den Wunsch nach Fahrzeugbesitz aufgeweicht, und die Konnek- tivität sei ein dritter großer Faktor, der das alte Paradigma des manuellen Fahrens hin zum autonomen Fahren verändere. In zehn Jahren würde man den Dieselskandal rückblickend als Wendepunkt in der Auto- mobilindustrie bezeichnen, prognostizierte Bratzel: „Das Vertrauen in die Branche ist Um nicht weniger als die Zukunft der deutschen Automobilzuliefe- rer ging es beim zweiten Automo- tive-Gipfel der IHK Schwarzwald- Baar-Heuberg und der WVIB Schwarzwald AG. Über 120 Gäste aus der Automobilindustrie waren der Einladung nach Donaueschin- gen gefolgt, um sich über aktu- elle Trends, Entwicklungen und Zukunftsprognosen neuer Techno- logien zu informieren. Zweiter Automotive-Gipfel von IHK und WVIB Schwarzwald AG Deutsche Automobilzulieferer – wohin? Beim Automotive-Gipfel (von links): Andreas Richter (Moderator), Thomas Albiez (IHK), Christoph Münzer (WVIB), Birgit Hakenjos-Boyd (IHK), Thomas Burger (WVIB), Stefan Bratzel (Center auf Automotive Management), Jörg Lützner (Continental) und Marius Baader (Verband der Automobilindustrie).

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