Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe Oktober'18 - Schwarzwald-Baar-Heuberg

10 | 2018 Wirtschaft im Südwesten 17 REGIO REPORT IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg Ü ber neue Muster, Konzepte und Lö- sungsansätze haben auf Einladung der IHK Jutta Rump, Professorin für Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Internationales Personalmanagement und Organisationsentwicklung an der Hochschule in Ludwigshafen am Rhein, und der „Über- morgen-Macher“ Stephan Grabmeier, Experte für New Work und Chief Innovation Officer beim Unternehmensberater Kienbaum, in der Alten Hofbibliothek in Donaueschingen gesprochen. Rund 100 Geschäftsführer und Personalverantwortliche waren gekommen, um mehr über neue Erkenntnisse zur Digitali- sierung zu erfahren. IHK-Hauptgeschäftsführer Thomas Albiez be- tonte, dass die Digitalisierung die Unterneh- men massiv beschäftigen würde, zumal viele Unternehmer derzeit mit dessen Chancen und Risiken wenig anfangen könnten. In der digita- lisierten Welt hätten die Unternehmer gelernt, aufgrund von Zahlen, Daten und Fakten zu entscheiden. Allerdings seien diese mitunter so widersprüchlich, dass eine Entscheidung aus dem Bauch heraus erfolgen müsse. „Es sind zwei Seiten einer Medaille, eine gute Entscheidung aus den Daten, Zahlen und Fakten sowie dem Bauchgefühl von vielen zu treffen“, meinte Albiez, der damit ein Plädoyer für die Teamarbeit gab. Auch mit Blick auf die neue Datenschutzgrundverordnung der Euro- päischen Union, die erst unlängst in Kraft ge- treten ist, würde die Digitalisierung die Unter- nehmen noch für eine lange Zeit beschäftigen. Vierte industrielle Revolution ist im vollen Gange Rump blickte in Anbetracht des aktuellen Transformationsprozesses auf die Geschich- te. Die vierte industrielle Revolution sei durch die Digitalisierung bereits in vollem Gang: „Und es kommt noch mehr auf uns zu“, sagte sie. Die vergangenen industriellen Revolutio- nen hätten zu einer extremen Polarisierung der Menschen geführt. Es sei daher ent- scheidend, wie man mit den Veränderungen umgehe und die Menschen auf der Reise mit- nehme. Und das, obgleich die Unternehmer selbst noch gar nicht wüssten, wohin sie die Digitalisierung führen wird. Nach dem Aufkommen der Industrialisierung in England und später auf dem europäischen Kontinent sei die Arbeitsteilung die zweite industrielle Revolution gewesen. Die drit- te folgte durch die Computerisierung: „An manchen Stellen ist uns der Transformati- onsprozess gut gelungen.“ So habe etwa keine Sekretärin durch die Computerisie- rung etwas verloren. Daher forderte die Wissenschaftlerin, aus der Geschichte die richtigen Schlüsse zu ziehen und immer zu hinterfragen, was die Konsequenzen für die Menschen sind. Über Grundeinkommen nachdenken In der vierten industriellen Revolution müsse es darum gehen, das Potenzial der Menschen zu heben: „Dass alle Gewinner sein werden, Die Digitalisierung verändert die Arbeitswelt - doch wie können Unternehmen diese Transformation bewältigen? IHK zeigt bei Personalforum Chancen der Digitalisierung auf „Wir sitzen auf einem Diamanten“ Jutta Rump: „Es werden nicht alle auf der Gewin- nerseite stehen, aber es sollte so wenige Verlierer wie möglich geben.“

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