Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe Juni'18 - Hochrhein-Bodensee

6 | 2018 Wirtschaft im Südwesten 37 Eisenmann Druckguss Rekordjahr und weitere gute Aussichten VILLINGEN-SCHWENNINGEN. Das Unternehmen entwickelt und produziert hochpräzise Bauteile aus Aluminium und Zink vor- wiegend für die weltweite Automobilindustrie. Mit einer Zunahme gegenüber dem Vorjahr von 24 Prozent erzielte Eisenmann im Jahr 2017 einen neuen Umsatzrekord von 33,5 Millionen Euro. Der Ex- portanteil lag bei 40 Prozent. Der größte Unternehmensbereich Aluminium ist mit 29 Prozent Umsatzzunahme um ein Vielfaches stärker gewachsen als der Branchendurchschnitt der deutschen Alu- miniumdruckgießereien. Wie das Unternehmen mitteilt, hat es sich auf die großen Trends in der Automobilindustrie wie Shared Mobility, autonomes Fahren und Digitalisierung frühzeitig vorbereitet. Über die Hälfte der an Kunden aus der Automobilindustrie gelieferten Teile waren unabhängig von der Antriebsart des Fahrzeuges beziehungs- weise wurden weder für Motoren noch für Getriebe verwendet. 21 Prozent der verkauften Teile sind bereits in Elektro- und Hybridfahr- zeuge gegangen. Die Investitionen der Firma lagen 2017 bei über drei Millionen Euro vor allem für Maschinen und Anlagen. Mit der Geschäftsausweitung wurden 42 neue Arbeitsplätze geschaffen. Eisenmann beschäftigt derzeit 280 Mitarbeiter. Geschäftsführer des Unternehmens, das mehrheitlich dem Automobilzulieferer Hugo Benzing GmbH & Co. KG in Korntal-Münchingen gehört, ist Heiko Piossek. orn Solarcomplex Erneut erfolgreich mit Sonne, Wind und Wärme SINGEN. Sonne, Wind und Wärme – das sind die Hauptgeschäfts- felder der nicht börsennotierten Solarcomplex AG aus Singen. Mit diesen war sie auch vergangenes Jahr erfolgreich: Die Bilanzsumme des Bürgerunternehmens stieg von 64 auf 65 Millionen Euro, der Bilanzgewinn von 149.000 auf 215.000 Euro. Leicht zurück ging dagegen der Umsatz: Er betrug vergangenes Jahr 12,7 Millionen Euro (2016: 13,8 Millionen Euro), und das EBITDA sank um 0,2 auf 3,4 Millionen Euro im Vergleich zu 2016. Anlagevermögen und Eigen- kapital blieben mit 56 beziehungsweise 18 Millionen Euro konstant, die Mitarbeiterzahl mit durchschnittlich 40 ebenfalls. Solarcomplex bezeichnet sich selbst als ersten regenerativen Regio- nalversorger. 2017 baute das Unternehmen Solarparks in Singen und Storzingen, dieses Jahr folgt einer in Wellendingen. Weitere sind in Stockach, Engen und Geisingen geplant. Zurzeit wird das Wärmenetz in Randegg erneuert. Insgesamt betreibt Solarcomplex bislang zwölf Wärmenetze, weitere werden geplant oder sind in Bau. Zur Windkraftanlage in St. Georgen sind vergangenes Jahr eine in Renquishausen (diese wurde übernommen) und Verenafohren hin- zugekommen, ein Windpark bei Donaueschingen ist zurzeit in Bau. Solarcomplex-Vorstand Bene Müller berichtete allerdings von einer zurückgegangenen Veränderungsbereitschaft vor Ort und von teils massiven Anfeindungen bei einigen Windkraftanlagen. Zugleich steige das Interesse an Photovoltaikanlagen in Eigennutzung vor allem im gewerblichen Bereich, da diese hochwirtschaftlich seien. mae Im letzteren Fall sind auch Behörden oder Ministerien Kunden, die Erklärspots für Mig- ranten brauchen. Carpe Diem ist europaweit tätig und arbeitet in erster Linie für Unter- nehmen. Große Auftraggeber sind beispielsweise die Fressnapfkette, Edeka oder der Europa- Park, aber auch viele Unternehmen aus dem Mittelstand. Carpe Diem hat einen Fundus von circa 10.000 Kunden, dazu zählen auch viele Radiosender. Pro Jahr bewältigt das Urloffener Unternehmen mehrere Hundert Aufträge. Die Firma hat mittlerweile über 30.000 Spots produziert und ist laut Danner einer der größten Anbieter solcher Dienst- leistungen in Deutschland. Im Carpe-Diem- Gebäude in Appenweier-Urloffen arbeiten fünf feste Mitarbeiter in ebenso vielen pro- fessionell ausgestatteten Studios. Danner hat während der vergangenen zehn Jahre mehrere hunderttausend Euro in die Tech- nik investiert, der Umsatz hat mittlerweile die Million bei weitem überschritten. Charakteristika und Stärken von Carpe Diem sind neben den Hollywood-Synchron- sprechern die Vielsprachigkeit sowie das Entwickeln von Soundlogos. Soundlogos dauern zwei bis fünf Sekunden und dienen der sofortigen Wiedererkennung für den Hörer, sobald sie erklingen. Danner kom- ponierte u.a. das bekannte Fressnapf Logo „NA NA NA NA NA“ oder das Logo der Mes- se Offenburg. Ein neues Betätigungsfeld mit großen Po- tenzialen ist für Corsta Danner und seinen Partner auf diesem Gebiet, dem Diplom- Kaufmann Oliver Frank Bernhard (51), die Produktion von Telefonansagen (unter dem Namen „1a-telefonansagen“). Kunden sind dabei potenziell alle Firmen von ganz klein bis sehr groß. Das Angebot reicht von ei- ner Ansage bis zu Dutzenden oder gar Hunderten, je nachdem wie verzweigt der Auftraggeber innerhalb seines Telefonnet- zes verbinden will. Auch da können wieder die vielen Stimmen aus der Kartei von Carpe Diem eingesetzt beziehungsweise beschäf- tigt werden. Verknüpft sind solche Ansagen gerne mit dem Erzählen von Geschichten. Die können so spannend sein, dass, wie Bernhard das gerne erzählt, das Warten umgewandelt wird zum positiven Erlebnis, der Wartende womöglich gar nicht mehr so schnell verbunden werden möchte. Und wie im Fall der Werbespots können dabei die Stimmen hinterlegt werden mit Musik. Das Verknüpfen aus Stimmen, Geschichten erzählen, Musik und kleinen Geräuschen– das ist die eigentliche Kunst der Carpe Diem Studios. upl

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