Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe Juli/August'25 -Schwarzwald-Baar-Heuberg
10 IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten 7+8 | 2025 mos Space Cargo hat das System jetzt so weiterentwickelt, dass es kommerziell nutz- bar ist. Atmos Space Cargo hat drei Zielgruppen im Blick: Forschung, In-Space Manufacturing und institutionelle Kunden. Letzteres kön- nen Regierungen, Regierungsorganisationen oder das Militär sein – etwa, wenn es darum geht, Satelliten oder Raketenstufen zurück- zuholen. Bei der In-Space-Manufacturing, also der Produktion von Gütern im All, wird das Fehlen der Gravitation ausgenutzt, um besondere Legierungen herzustellen oder um bestimmte medizinische Experimente zu ermöglichen. Atmos-Gründer Sebastian Klaus: „Mit unserer Technologie bauen wir eine neue wirtschaftliche Infrastruktur, die regionale und intereuropäische Märkte er- schließt.“ Aus Konstanz: eine der innovativsten Kaffeemaschinen der Welt Grenzen verschieben ist auch das Anliegen von Nunc aus Konstanz. Den drei Gründern Marius Kütemeyer, Markus Unger und Do- minik Maier geht es allerdings nicht um Ausflüge ins All, sondern um Aroma und Ge- nuss, um Komfort, Bedienerfreundlichkeit und Nachhaltigkeit. Das Trio mit wissen- schaftlichem Background vereint Luft- und Raumfahrtechnik, IT und Betriebswirtschaft mit der „Liebe zu Kaffee“, wie es Dominik Maier im Gespräch mit der WiS ausdrückt. So entstand ihr Unternehmen Nunc und mit ihm die Nunc Siebträgermaschine. Nunc ist lateinisch und wird übersetzt mit „nun“ oder „jetzt“. „Es geht um den Moment, um den Genuss im Jetzt“, beschreibt Dominik Maier. Der innovative Ansatz der Siebträgermaschi- ne von Nunc ist nicht die Kombination aus Mühle und der eigentlichen Kaffeemaschine – sondern die Vernetzung des Apparats. So kommunizieren die beiden Einheiten nicht nur miteinander, sondern via App auch mit der Person, die sich Kaffee zubereiten will. Ins System einge- bunden sind zudem die ausgewählten Bohnen und deren Röstgrad. Damit sind alle Faktoren, die Kaffee ausma- chen unter einem Dach. Ein guter Ba- rista zaubert daraus mit seiner Erfahrung den perfekten Trink- genuss – ob schwarz, mit Hafermilch oder Schwarzwälder Vollmilch. Nur: Wer hat da- heim schon immer einen Barista zur Hand? Mit eingebauter Wertschätzungskette „Wir haben den Barista in unsere Maschine eingebaut“, sagt daher Dominik Maier und lächelt. Dank künstlicher Intelligenz und jahrelanger Recherche, zu der auch die Zu- sammenarbeit mit Kaffeebauern, Röstereien und preisgekrönten Baristas in der ganzen Welt gehört, sei das möglich. Damit werde ein „Genussgraben“ überwunden. Anstatt vieler Partner, die unabhängig voneinander operieren, setzt Nunc auf die Verbindung „von der Bohne bis in die Tasse“. Das geht sogar so weit, dass dem Kaffeebauern in Bra- silien über die Nunc ein Trinkgeld für sein Produkt geschickt werden kann: Tip your farmer. „Wertschätzungskette“, nennt das Dominik Maier. Wertschätzung erfahren Kütemeyer, Unger und Maier auch von ganz anderer Seite: Im Beirat ist das Silicon Valley vertreten – unter anderem mit dem Verantwortlichen für AI von Google. Hier geht es allerdings in erster Linie nicht um den Kaffee oder den Cappucci- no, sondern um die technische Entwick- lung, die Nunc ange- stoßen hat. „Als wir mit unserer Idee vor zwei, drei Jahren namhafte Herstel- ler angefragt haben, haben die alle abge- wunken“, berichtet Dominik Maier: Das lasse sich nicht umset- zen, hieß es. Er lächelt. In diesem Sommer wird Nunc die ersten Bestellungen ausliefern. Kaffee ist eine Einbahnstraße, sagt Maier. Wer etwa von löslichem Kaffee über eine Pad-Maschine beim Vollautomaten gelandet ist, werde nicht mehr zurückgehen wollen. Der nächste Schritt zu mehr Genuss wäre eine Siebträgermaschine plus Mühle. Hier setzt die Nunc an. Sie erleichtert nicht nur die Bedienung, sondern kommt – so die Ma- cher – mit „Gelinggarantie“. Die Nunc soll auch keine Konkurrenz zu echten Baristas sein. Als Zielgruppe setzen Kütemeyer, Un- ger und Maier auf Privathaushalte, Praxen, Kanzleien oder Büros „wo man sich Zeit und Raum für einen guten Kaffee nimmt“. George Clooney würde ergänzen: What else? Patrick Merck „Wir haben mit KI und App den Barista in unsere Kaffeemaschine gleich mit eingebaut“ Kaffeekränzchen mit KI: Die Nunc-Gründer Markus Unger, Marius Kütemeyer und Dominik Maier (von links) und ihre Sieb- trägermaschine mit eingebauter KI und App-Steuerung (unten) Bilder: Ines Janas, We sum GmbH
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