Wirtschaft im Südwesten - Ausgabe Juli/August'25 - Hochrhein-Bodensee
STAHLTEC TREPPEN STAHLBAU BALKONE BELLE AG Limbergstraße 2 79369 Wyhl info@BELLEAG.de BELLEAG.de JAHRE Stahl Innovation Menschen ANZEIGE SCHWERPUNKT 9 7+8 | 2025 IHK-Zeitschrift Wirtschaft im Südwesten Atmos-Gründer Sebastian Klaus (links) hat aufblas- bare Hitzeschilde für Satelliten und Raum- fracht entwickelt. Inzwischen beschäf- tigt die Firma 50 Mitarbeiter und hat die ersten Ausflüge ins All erfolgreich absolviert. Gesundheit werden mit UHI in Verbindung gebracht. Die Daten von Constellr können genutzt werden, um Risikofaktoren kenntlich zu machen und durch eine Umgestaltung zu verringern. Atmos Space Cargo: aufblasbare Hitzeschutzschilde aus Baden Junge Gründer, die hoch hinaus wollen, gibt es auch 20 Satelliten-Flugsekunden nördlich von Freiburg. Hier hat die Firma Atmos ihren Sitz, die es sich zur Aufgabe gemacht, dass Raumfahrt nicht mehr so oft eine Einbahn- straße ist. Denn bisher galt: Was einmal im All war, kommt selten zurück und lässt sich da- her auch nicht wiederverwenden. Das macht Raumfahrt teuer. Schuld daran ist die Erdat- mosphäre. Denn beim sogenannten Wieder- eintritt oder Re-Entry bremst sie Flugkörper massiv ab, kinetische Energie verwandelt sich in Wärme. Objekte ohne ausgeklügel- tes und aufwendiges Hitzeschild haben bei Temperaturen von bis zu 1600 Grad Celsius keine Chance. Mikrosatelliten oder Raketen- stufen, die erneut genutzt werden könnten, mit herkömmlichen Hitzeschilden auszustat- ten, ist jedoch unwirtschaftlich. „Das bremst die Raumfahrt“, sagt Sebastian Klaus, einer der Gründer von Atmos. 2021, nur wenige Tage nach Ende seiner Dienstzeit bei der Bundeswehr, gründete er die Atmos Space Cargo. Startkapital: über- schaubar. Die ESA hat das Unternehmen mit 50000 Euro, die Europäische Kommission mit 100000 Euro gefördert. Insgesamt ka- men die Gründer so auf 250000 Euro. Inzwischen beschäftigt die Atmos Space Cargo mehr als 50 Menschen und bewegt Projekte im siebenstelligen Bereich. Dazu zählt auch die erste Re-Entry-Mission: Eine Falcon9 von SpaceX brachte die Rückkehr- kapsel Phoenix1, die bis zu 100 Kilogramm Nutzlast transportieren kann, ins All. Aus- geklinkt über Los Angeles flog die Phoenix über Mittel- und Südamerika, um dann 2000 Kilometer vor Brasilien zu wassern. Dabei wurden Flugdaten gesammelt, zum anderen lieferte die Kapsel Messwerte von biomedizi- nischen und technologischen Experimenten an Bord der Kapsel. Ob sich der aufblasbare Hitzeschild wie geplant entfaltete und die Kapsel ihre vorgesehene Flugbahn durch die Atmosphäre einhielt, lässt sich auf Basis der derzeit verfügbaren Daten dagegen noch nicht bestätigen – wegen einer kurzfristigen Anpassung von Flugbahn und Landeregion. Das habe zu einer Unterbrechung des Da- tentransfers geführt – und daher lassen die Atmos-Tüftler ihr System im nächsten Jahr noch einmal ins All schießen. Die Idee mit dem aufblasbaren Hitzeschild hat die Nasa einst entwickelt. Doch die At-
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